zum Themenkomplex Suedlink/HGÜ-Trassen und Energiewende
Auch das noch: EU fördert Südlink-Stromtrasse
Wie schaffen es die Übertragungsnetzbetreiber ÜNB, bis zum endgültigen Atomaus hierzulande ihre Leitungstrassen quer durch Deutschland zu bauen? Seit dieser Woche wissen wir das endlich.
Zumindest beim „Südlink“ tut die EU-Kommission alles dafür, dass die Stromleitung von Schleswig-Holstein nach Bayern in sehr kurzer Zeit fertig wird.
Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für die Energieunion, nennt es in einer Presseerklärung „Förderung“. Doch für kritische Köpfe lesen sich die Details schlichtweg wie ein Plan für das schnelle Durchpeitschen der Leitung; ohne große Rücksicht auf die Umwelt und sonstige Verluste.
Die zwei regional zuständigen ÜNB „TenneT und TransnetBW haben am 17. März 2017 den Antrag auf Bundesfachplanung nach § 6 Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) bei der Bundesnetzagentur eingereicht“, heißt es lapidar auf der Webseite https://www.transnetbw.de/de/suedlink/ .
Doch nun sollen sie durch die EU-Kommission folgende „Vorteile“ bekommen: „a) gestraffte Genehmigungsverfahren (mit einer verbindlichen Höchstdauer von dreieinhalb Jahren),
b) bessere, schnellere und straffere Umweltverträglichkeitsprüfungen,
c) eine einzige nationale zuständige Behörde (einzige Anlaufstelle), die alle Genehmigungsverfahren koordiniert.“
Was das genau heißt, bleibt im Nebel der EU-Verordnungen verborgen. Deutlich wird jedoch etwas, was bisher eher hinter vorgehaltener Hand zu hören war: „Außer Deutschland haben auch alle Anrainerstaaten Deutschlands – vor allem im Osten – einen Nutzen aus Südlink.“
Wegen dieses „spürbaren Nutzens für mindestens zwei EU-Mitgliedstaaten“ verspricht die Kommission auch gleich noch „finanzielle Unterstützung im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) in Form von Zuschüssen und innovativen Finanzierungsinstrumenten“. So steht es in EU-Papieren. Denn: „Dabei geht es darum, erneuerbare Energiequellen grenzüberschreitend einzubinden.“
http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-17-4708_de.htm
Die Leitung ist also beileibe nicht nur für den „Transport von Windstrom von Schleswig-Holstein nach Bayern“ gedacht, wie bisher allseits stets beteuert wurde: von den ÜNB, den Bundes- und Länderregierungen oder der Bundesnetzagentur BNetzA.
Auf der Strecke wird dagegen die Dezentralität bleiben: Kraft-Wärme-Kopplung, Solar- oder Windstrom an Land, Speicherung stehen nicht mehr zur Debatte. Für deren Genehmigung und Betrieb werden gar immer höhere Hürden gebaut, wie beispielsweise das Bayerische „10-H“-Windkraft-Verhinderungsgesetz oder die EEG-Abgabe auf Solar- und KWK-Eigenstrom.
Das alles finden die EU-Bürokraten sichtlich gut: „Es werden beträchtliche Anstrengungen unternommen, um die Netze zu verbessern, aber die Verzögerungen bei
wichtigen Projekten sind beträchtlich, auch wegen des politischen Widerstands.“ Der soll nun offenbar gebrochen werden. Dazu helfen auch solche Fördermaßnahmen. Bisher gingen nämlich die
Südlink-Planer davon aus: „Die notwendige Neuplanung verzögert die ursprünglich für 2022 angestrebte Inbetriebnahme um drei Jahre.“ Das von der EU gewollte Schnellgenehmigungsverfahren könnte
diese Zeit wieder einsparen.
https://www.gammel.de/de/Auch-das-noch--EU-foerdert-Suedlink-Stromtrasse/blog/8259
GROSSENLÜDER Von grüner Heinrich Böll Stiftung
Biothan-Anlage der RhönEnergie als "Perle der Energiewende" ausgezeichnet
29.11.17
Die Heinrich Böll Stiftung setzt sich in ihrer gesellschafspolitischen Arbeit dafür ein, die Energiewende voranzubringen. Auf einer (interaktiven) Deutschlandkarte hat die Stiftung 35 Orte
und Organisationen hervorgehoben, die beispielhaft „zeigen, wie es geht“. Im Bundesland Hessen sind zwei Leuchtturmprojekte markiert – eines davon die Biothan-Anlage der RhönEnergie
Fulda in der Gemeinde Großenlüder. Hier wird aus biogenen Reststoffen hochwertiges Bio-Erdgas erzeugt. Die deutsche Energiewende habe Vorbildcharakter, weil hier die Versöhnung von
ökologischen und ökonomischen Ansprüchen gelingt, schreibt die Stiftung.
https://osthessen-news.de/n11576053/biothan-anlage-der-rhoenenergie-als-perle-der-energiewende-ausgezeichnet.html
HÜNFELD Auch Naturschutzgebiete betroffen
Trassenkorridore für SuedLink treffen auf Raumwiderstände
Auch die neuerlichen Untersuchungskorridore, die die Bundesnetzagentur als Alternativtrassen für SuedLink im Bereich Hünfeld vorgelegt hat, treffen auf erhebliche Raumwiderstände. Das machte
Hünfelds Bürgermeister Stefan Schwenk bei der Vorstellung der Pläne in der jüngsten Haupt- und Finanzausschusssitzung deutlich. Die Vorzugsvariante verlaufe weiterhin durch Thüringen und führe
damit östlich an Hünfeld vorbei. Alternativ seien allerdings Trassenkorridore vorgelegt worden, von denen zwei ganz massiv auch das Stadtgebiet beträfen.
https://osthessen-news.de/n11576069/trassenkorridore-fuer-suedlink-treffen-auf-raumwiderstande.html
Wird große Stromtrasse "Suedlink" durch Landkreis Gießen verlaufen?
http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/landkreis/wird-grosse-stromtrasse-suedlink-durch-landkreis-giessen-verlaufen_18327265.htm
Innovative Ansätze für den Strommarkt von morgen
https://www.youtube.com/watch?v=oVLROumpI_s
Energiewende in Deutschland Pro und Contra Netzausbau
Für die Energiewende ist ein Netzausbau zwingend. Doch gegen neue Stromtrassen gibt es Widerstand von Anwohnern und Umweltverbänden. Ein Lösungsvorschlag lautet: Überplanung alter Leitungen statt
Bau neuer Trassen. Doch davor schrecken viele Netzbetreiber zurück. Wie also kann die Energiewende gelingen?
http://www.deutschlandfunk.de/energiewende-in-deutschland-pro-und-contra-netzausbau.2011.de.html?dram:article_id=399479
Wirtschaft beklagt Überregulierung der Energiewende
Trotz hoher Zusatzkosten von 520 Milliarden Euro werden Umweltziele verfehlt Berlin/München.
Die Wirtschaft in Bayern fordert ein neues Gesamtkonzept für die Energiewende und beklagt ein Übermaß einzelner Vorschriften. "Die Umsetzung der Energiewende hakt", sagte der Hauptgeschäftsführer
der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Bertram Brossardt, der Deutschen Presse-Agentur. Das bisherige Vorgehen nach dem Prinzip "viel hilft viel" sei nicht zielführend: "Zahlreiche
Fördermaßnahmen überlappen sich".
Brossardt bezieht sich auf eine Prognos-Studie im Auftrag des Wirtschaftsverbands. Demnach verheddert sich Deutschland in der Energie- und Klimapolitik in einem Regelungsgeflecht und verfehlt
daher die ehrgeizigen Ziele. Es gebe zu viele Vorschriften, die immer nur auf Einzelziele ausgerichtet seien. Angemahnt wird zudem eine Ökostrom-Förderung, die sich künftig stärker im Wettbewerb
und am Markt bewähren sowie technologieoffen sein müsse.
Kohlendioxid-Reduktion bis 2025 nur um 61 Prozent
Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse zudem parallel zur Netzinfrastruktur erfolgen.
https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article212177775/Wirtschaft-beklagt-Ueberregulierung-der-Energiewende.html
Südlink-Alternativ-Trasse durch den Landkreis
Wird Sankt Florian wachgeküsst?
Gastkommentar von Tarek Al-Wazir (Grüne), Wirtschaftsminister Hessen
Al-Wazir: "Die kürzeste Verbindung ist nicht immer die Beste"
Wiesbaden (energate) - Thüringen will den Bau der Stromtrasse Suedlink auf seinem Gebiet verhindern. Die Bundesnetzagentur kam dem Bundesland zuletzt so weit entgegen, die Alternativvorschläge
von den Übertragungsnetzbetreibern "grob" prüfen zu lassen. Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) erläutert in einem Gastkommentar, warum er dies für wenig sinnvoll hält.
"Die Gerade mag die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten sein, aber nicht immer die schnellste, beste oder sicherste - jedenfalls außerhalb der idealen Welt der Mathematik. Jeder, der von
einem Flussufer ans andere will, weiß: Ein Umweg zur Brücke oder zur Fähre macht Sinn. Die beste Verbindung von A nach B ist eben nicht nur eine Frage von Kilometern, sondern auch eine von
Geologie und Topographie. Verläuft die Linie durch Täler oder über Höhen, durchquert sie Gewässer, berührt sie Siedlungen, ist mit schwierigem Untergrund zu rechnen? Wenn all dies nicht so eine
erhebliche Rolle spielen würde, wäre unser Straßennetz ein geometrisches Gitter statt einem organischen Geäder.
Das ist selbstverständlich auch der thüringischen Landesregierung bekannt. Umso unverständlicher ist mir ihr Vorschlag zum Verlauf der Stromtrasse Suedlink. Ohne der Prüfung durch die
Netzbetreiber vorgreifen zu wollen: Einen sachgerechten Diskussionsbeitrag kann ich darin nicht erkennen. Man hebt ein einzelnes Kriterium hervor und ignoriert dabei alle anderen.
Umweltverträglichkeit gerade bei Erdkabeln wichtig
Natürlich soll eine Trasse möglichst gerade verlaufen; aber fachlich noch wichtiger sind Fragen der Umweltverträglichkeit und der Bodenbeschaffenheit - gerade bei einem Erdkabel. Denn die Länge
einer Leitung sagt allein nichts darüber aus, welche Umweltbeeinträchtigungen sie verursacht und welche Konflikte beispielsweise mit Siedlungen oder Verkehrswegen oder schlicht Mittelgebirgen
oder Waldgebieten bestehen. Deshalb haben die Übertragungsnetzbetreiber das Kriterium Geradlinigkeit auch nicht besonders hervorgehoben, als sie ihre Korridorvorschläge erarbeitet haben.
Selbstverständlich hat Thüringen jeden Anspruch auf eine fundierte Prüfung seines Vorschlags. Ich erwarte jedoch, dass dabei ausschließlich fachliche und objektive Kriterien angelegt werden.
Hessen wird in diesem Verfahren sehr aufmerksam darauf achten, dass der Aspekt der Geradlinigkeit nicht übergewichtet wird.
Die Erzeugung wird künftig so dezentral sein, wie es der Verbrauch bereits ist. Stromleitungen werden keine Einbahnstraßen mehr sein. Ein so fundamentaler Umbau macht zusätzliche Vernetzung
nötig. Das kann lokal zu Konflikten führen, aber Vorbehalte und Befürchtungen muss man ausräumen, statt ihnen auszuweichen. Das Sankt-Florians-Prinzip hilft am Ende niemandem weiter. Das gilt
natürlich auch dann, wenn Vorzugstrassen Hessen berühren, wie es bei etlichen anderen Ausbauvorhaben im Stromnetz geschieht. Denn wenn am Ende nicht nach Fachlichkeit, sondern nach Opportunität
entschieden würde, wäre die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger noch schwerer zu erreichen." /Tarek Al-Wazir
http://www.energate-messenger.de/news/177091/al-wazir-die-k-rzeste-verbindung-ist-nicht-immer-die-beste-
Thüringer Stromautobahn sorgt für Millioneneinsparungen
"Meilenstein im Ausbau des deutschen Stromnetzes"
Die Fachleute sprechen von der „Südwest-Kuppelleitung“. Der Betreiber hofft, dass sie das Netz entlastet und so die Kosten senkt, die entstehen, wenn Engpässe beim Stromtransport überwunden
werden müssen - wovon letztlich auch die Strompreise für die Kunden profitieren könnten. 50Hertz sieht die 380-Kilovolt-Leitung als „Meilenstein im Ausbau des deutschen Stromnetzes“.
Millioneneinsparungen durch StromautobahnIm vergangenen Jahr gab der ostdeutsche Netzbetreiber rund 174 Millionen Euro weniger als im Geschäftsjahr 2015 aus, um
Strommengen zu steuern - etwa wenn bei Flaute weniger Windstrom ins Netz gespeist wird und dafür konventionelle Kraftwerke heraufgefahren werden. Die Einsparung entspricht in etwa
einer Halbierung der sogannten Redispatch-Kosten des Vorjahres, die sich auf etwa 354 Millionen Euro beliefen. "Dass ein Teil der Südwest-Kuppelleitung im Jahre 2016 Strom
Richtung Süden transportieren konnte, hat wesentlich zu der Kostenreduzierung" beigetragen, heißt es im Geschäftsbericht 2016 von 50 Hertz. Viertel der Stromkosten entfallen auf Transport
https://www.thueringen24.de/weimar/article211886923/Thueringer-Stromautobahn-sorgt-fuer-Millioneneinsparungen.html
Kommentar, 11. September 2017, von Dirk Bliedtner
Offshore-Windkraft: Ein Risiko-Geschäft!
Über allen rund 20 Windparks, die da draußen mehr oder weniger fertig in der Nord- und Ostsee stehen, schweben jede Menge dicker Fragezeichen. Zum Beispiel: Wann sind die Stromautobahnen fertig,
um die Energie ins Inland zu bekommen? Hunderte Kilometer Erdkabel müssen noch verlegt werden. In vielen Orten gibt es Bürgerinitiativen, die dagegen protestieren. Es geht nicht, das einfach vom
Tisch zu wischen.
Hoffnung Großkonzerne?
Gerade aber werden immer mehr Unternehmen von großen Playern geschluckt. Neue Windparks kosten Milliarden von Euro. Das können nur Großkonzerne oder starke Verbünde von Energieunternehmen stemmen.
Mit Siemens schafft zurzeit ein deutscher Konzern in Cuxhaven bis zu 1000 neue Arbeitsplätze. Eine Windanlagen-Fabrik für den Weltmarkt – von der man sich zumindest viel versprechen darf.
Wie weiter also? Vieles ist noch unberechenbar und mit hohem Risiko verbunden. Aber Weltmarkt hin oder her: Wenn der Bremer Wirtschaftssenator Martin Günthner jetzt sagt, Bremerhaven wird vom
Aufschwung in Cuxhaven profitieren, ist das grundsätzlich richtig. Vorausgesetzt, beide Städte wachsen stärker zusammen und gucken nicht nur darauf, wer den größeren Hafen hat. Insofern macht es
Sinn, die Windkraft zusammen als einen wichtigen Wirtschaftsfaktor voranzubringen. Trotzdem: Die Zukunft ist ungewiss, das Risiko bleibt hoch.
https://www.butenunbinnen.de/meinung/windkraft-kommentar100.html
Energiewende
Stromnetz weiter sehr sicher
Verbraucherschützer klagen oft über die hohen Netzkosten, die den Strompreis hochtreiben. Andererseits ist das deutsche Stromnetz extrem sicher – obwohl schon Zehntausende neue Stromproduzenten angeschlossen wurden.
Bonn
Deutschlands Stromnetz ist trotz des Neuanschlusses Zehntausender Wind- und Sonnenstromerzeuger mit der Energiewende weiter sehr stabil.
Der Durchschnittswert der Unterbrechungen durch Störungen lag 2016 mit 12,8 Minuten pro Jahr und Verbraucher praktisch auf dem Vorjahresniveau, wie die Bundesnetzagentur am Montag
mitteilte.
Nach den Vergleichszahlen des europäischen Verbandes der Regulierungsbehörden CEER, die sich allerdings auf 2014 beziehen, zählt das deutsche Stromnetze zu den sichersten in
Europa. 2014 hatte die Gesamtdauer der Unterbrechungen in Deutschland knapp 12,3 Minuten betragen – Platz zwei. Europaweit besser war nur Dänemark mit 11,5 Minuten. Frankreich landete dagegen bei 50, Großbritannien bei 53 und Malta sogar bei 570 Minuten
Unterbrechung pro Jahr.
Beschleunigt Wasserknappheit die Energiewende?
Sebastian Mense Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Kassel
Wasser ist für die Nutzung fossiler und erneuerbarer Energieträger ein bedeutsamer Faktor. Ob und wie das global zur Verfügung stehende Wasser die Nutzung erneuerbarer Energien begünstigt und
fossile Energieträger ausbremst, untersucht nun ein Verbund aus neun deutschen Forschungseinrichtungen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Das Projekt WANDEL wird hierzu unter
Koordination des Center for Environmental Systems Research (CESR) der Universität Kassel in den nächsten drei Jahren eine fundierte Wissensgrundlage und praxisorientierte Lösungsansätze
erarbeiten. Es wird vom Bundesforschungsministerium (BMBF) mit rund 2,5 Mio. Euro gefördert.
https://idw-online.de/de/news680788
Deutsche Stromversorgung 2016 sicher auf hohem Niveau
http://www.iwr.de/news.php?id=34427
Ja, sind wir noch zu retten?
Wir ignorieren Best Practices Staffan Revemann zur Wärmerückgewinnung im Rechenzentrum Datacenter sind heute schon große Verbraucher elektrischer Energie, und der Bedarf steigt mit zunehmender
Digitalisierung, schnell und kontinuierlich. Noch sind die Effizienzsteigerungen durch stromsparendere Anlagen und IT nicht ausgereizt, doch der Nachhaltigkeitsschub fällt zu gering aus. Wer mehr
für die Umwelt und den Geldbeutel erreichen will, muss die Wärme, die die IT erzeugt, zurückgewinnen.
Laut dem Berliner Borderstep-Institut betrug der Stromverbrauch deutscher Rechenzentren im Jahr 2016 ungefähr 12,4 Terawattstunden (TWh) mit steigender Tendenz. Das entspricht ungefähr dem gesamten Stromverbrauch der Stadt Hamburg, der im Jahr 2016 bei 12,3 TWh lag. Ein weiterer interessanter Bezugspunkt ist der Stolz der Energiebranche, die Offshore-Windenergie-Erzeugung: Im Jahr 2016 erzeugten diese ungefähr 1.000 Windkraftanlangen in der Nord- und Ostsee 12,4 TWh Strom. (siehe: Abbildung 1)
Bei genauerer Betrachtung erscheint die Situation absurd. In Deutschland wurden rund 20 Milliarden Euro in Offshore-Windkraftanlagen investiert, deren gesamte Strommenge allein von den Rechenzentren in Deutschland verbraucht werden. Gleichzeitig wird die Energie in den Datacenter an sich in wertvolle Wärme umgewandelt, aber diese zu fast 100 Prozent in die Atmosphäre verklappt!
Erfahrungen seit einem Vierteljahrhundert
Dass die Kopplung erreicht werden kann, beweist seit einem Vierteljahrhundert das EU-Land Schweden. Die Fernwärmenetze sind gut ausgebaut und wo ein Rechenzentrum in der Nähe eines Fernwärmenetzes betrieben wird, arbeiten beide zusammen. Wenn ein Rechenzentrum gebaut werden soll, werden gerne Baugrundstücke gewählt, die in der Nähe eines Fernwärmenetzes liegen.
In der schwedischen Gesellschaft gibt es einen tiefverwurzelten Konsens, dass Energie nachhaltig genutzt werden sollte. Die, die Fernwärmenetze betreiben, kaufen gerne Wärme von denen, die Wärme produzieren, anstatt diese zu 100 Prozent mit Wärmekraftwerken zu erzeugen. In Deutschland hingegen wird Fernwärme oft mit fossiler Energie produziert, was in Schweden vermieden wird.
Mega-Datacenter, wie sie Google, Facebook und Apple betreiben, werden wegen der exorbitant hohen Stromkosten nicht in Deutschland gebaut. Oft werden diese in die nordischen Länder verlegt, von denen Schweden die niedrigsten Stromkosten in der EU hat.
Was geschieht in der Politik?
Die Fernwärmebetreiber denken offenbar lieber an ihre Gewinne als an Nachhaltigkeit. Solche Unternehmen sind meistens in öffentlicher Hand. Das aber bedeutet Symbiose mit der Politik vor Ort.
Die verantwortlichen Politiker sehen gerne hohe Einnahmen in diesen Unternehmen, über Nachhaltigkeit sprechen sie gerne, um wiedergewählt zu werden. Dennoch interessiert sich kaum einer von ihnen für dieses Thema, da es nicht besonders medienwirksam ist. Dass die Branche der Datacenter in Deutschland ein Problem mit den Energiekosten hat und direkt 130.000 Arbeitnehmer beschäftigt, ist scheinbar nicht so wichtig, wie 20.000 Arbeitnehmer, die im Bereich Braunkohle arbeiten und weit mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Die Bundesnetzagentur reguliert alle Netze in Deutschland - außer das Fernwärmenetz. Daher gibt es bis jetzt noch keine Regeln für die Zusammenarbeit williger (oder unwilliger) Akteure. In der Folge haben Wissenslücken zu falschen Schlussfolgerungen geführt und münden oftmals mit dem folgenden typischen Argument: „Die niedrigen Wassertemperaturen der Datacenter können nicht mit den hohen Temperaturen gekoppelt werden, die für die Fernwärme erforderlich sind.“ (siehe: Abbildung 3)
Dieses Problem wurde in Schweden schon vor 25 Jahren gelöst:
Lassen Sie mich auf die Parallele mit den Offshore-Windkraftanlagen zurückkommen: Wir benötigen 100 Offshore-Windkraftanlagen, die zirka 2 Milliarden Euro gekostet haben, um die Verlustleistung alter und überdimensionierter USV-Systeme in unseren Rechenzentren zu decken – sind wir noch zu retten?
Ich wüsste noch mehr zu diesem Thema zu sagen.
Lassen Sie uns miteinander reden auf dem Datacenter-Day 2017 am 24. Oktober in Würzburg!
http://www.datacenter-insider.de/staffan-revemann-zur-waermerueckgewinnung-im-rechenzentrum-a-641697/
Die von der Bundesnetzagentur geplante Starkstromtrasse SuedLink könnte durch den Wahlkreis Fulda
verlaufen. Umweltschützer fürchten negative Auswirkungen auf die Natur. Politiker betonen, die Landschaft sei bereits stark beeinträchtigt durch die Autobahn,
Bundesstraßen, die Schnellbahntrasse, Erdgasleitungen und die Leitung für die Salzlauge von K+S. Auch der geplante Aus- und Neubau der Bahnstrecke zwischen Gelnhausen und Fulda sorgt für
Diskussionen. In Kalbach und Neuhof haben betroffene Anwohner Bürgerinitiativen gegründet. Drei von sieben Varianten der Trassenführung tangieren diese beiden Gemeinden unmittelbar. In Eichenzell
will eine Firma eine Schredderanlage für Bauschutt errichten. Die Bürger fürchten um ihre Gesundheit. Die Politiker müssen versuchen, den Interessen der Anwohner und des Unternehmens gerecht zu
werden.
http://www.hessenschau.de/politik/wahlen/bundestagswahl-2017/wahlkreischecks/wahlkreis-174-fulda-im-check-hessens-spitze-am-arbeitsmarkt-boomt,btw17-wahlkreischeck-174-fulda-100.html
http://www.mdr.de/nachrichten/politik/regional/stromtrasse-suedlink-thueringen-wehrt-sich-100.html
http://www.mdr.de/nachrichten/politik/regional/stromtrasse-suedlink-thueringen-wehrt-sich-100.html
Stromautobahnen kommen mit Verspätung
Leipzig (energate)
Der ursprüngliche Zeitplan für den Bau der Nord-Süd-Stromtrassen ist nach Einschätzung der Bundesnetzagentur nicht mehr zu halten. Die Stromautobahnen werden wohl nicht rechtzeitig bis zur
Abschaltung der verbliebenen süddeutschen Kernkraftwerke 2022 fertig. "Wir sind beim Netzausbau in Verzug", erklärte der Vizepräsident der Behörde, Peter Franke, beim "Ostdeutschen Energieforum"
in Leipzig.
Die Übertragungsnetzbetreiber rechneten damit, dass die entscheidenden Trassen erst 2025 fertig werden - und seitens der Bundesnetzagentur "widersprechen wir nicht", so Franke. Die
Regulierungsbehörde treffe schon jetzt Vorkehrungen für den "Überbrückungszeitraum" von drei Jahren, sagte er, ohne Details zu nennen.
"Erdkabel-Ära" erzwingt Planungsneustart
Einer der Gründe für die Verzögerungen sei die Umstellung auf den Vorrang für Erdkabel. Die Erdverkabelung habe die schwierige Akzeptanzproblematik beim Netzausbau deutlich entspannt. Gleichwohl
haben Erdkabel ihren Preis. Die "Erdkabel-Ära" habe einen Neustart bei den Planungen für die Trassenführungen nötig gemacht, der auch gut vorankomme, erklärte Franke. "Wir waren noch nie so
weit." Allerdings gibt es in einzelnen Regionen massiven Widerstand. Der Vizevorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, wirbt generell für den Bau der
Infrastruktur. Dass nun allerdings durch die Rhön eine zusätzliche Leitung geführt werden soll, lehnt er entschieden ab. "Das halte ich nicht
für akzeptabel, Thüringen ist als Transitland extrem belastet", erklärte er bei der Energiekonferenz in Leipzig. /gk
http://www.energate-messenger.de/news/176894/stromautobahnen-kommen-mit-verspaetung
Bundesnetzagentur Franke: Speicher reduzieren Netzausbaubedarf nicht Leipzig (energate) - Der Ausbau von Speichern und dezentraler Erzeugung ist nach Ansicht der Bundesnetzagentur kein Anlass für
Abstriche bei den geplanten Nord-Süd-Stromautobahnen. "Weder Speicher noch dezentrale Erzeugung führen zu einer grundsätzlich anderen Einschätzung des Netzausbaubedarfs", sagte der Vizepräsident
der Bundesnetzagentur, Peter Franke, beim "Ostdeutschen Energieforum" in Leipzig. Die Trassen würden gebraucht, weil sich mit der Energiewende die Erzeugungsschwerpunkte nach Norddeutschland
verlagerten, während die Verbrauchsschwerpunkte im Süden verblieben. "Speicher bewältigen lediglich die zeitliche Entkopplung von Erzeugung und Verbrauch, an der räumlichen ändern sie nichts",
sagte er. Gegen dezentrale Erzeugungsansätze führte Franke Kosteneffizienzgesichtspunkte an. So schließe die Dezentralität die Möglichkeit aus, vom Markt preisgünstige Angebote zu beziehen.
Speicher und Dezentralität stießen überdies an Kapazitätsgrenzen, so Franke weiter. Für die zwei Mio. kWh, die eine Nord-Süd-Trasse in einer Stunde transportiert, würden 140 Großbatteriespeicher
der Art gebraucht, wie sie der nordostdeutsche Regionalversorger Wemag bei Schwerin installiert hat (energate berichtete). Um die Region Nürnberg dezentral mit Strom zu
versorgen, würden 3.000 Windräder gebraucht oder die Batterien von 36 Mio. Elektroautos, rechnete Franke vor.
Ostdeutsche Speicher-Hoffnungen
Gerade die ostdeutsche Wirtschaft hatte allerdings gehofft, dass die Bundespolitik ihre wenig förderliche Haltung beim Speicherausbau ändert. "Wenn wir keine Speicher bauen, kann die Energiewende
nicht gelingen", erklärte Hartmut Bunsen, der Sprecher der Interessengemeinschaft der Unternehmensverbände Ostdeutschlands und Berlins. Auch der Hauptgeschäftsführer des BDEW, Stefan Kapferer,
kritisierte die politische Linie in der Speicherfrage: "Bei Speichern haben wir es definitiv mit einem Versagen der Politik zu tun - eigentlich brauchen wir sie schon jetzt." Peter Appel,
Geschäftsführer der Vattenfall Wasserkraft GmbH, hegt die Hoffnung, dass Thüringen zum Speicherland wird. Gegenwärtig dominieren allerdings die Probleme. Appel betonte zwar, dass mit dem
Netzentgeltmodernisierungsgesetz die Umlagebelastung bei den Speichern abgemildert wird. Allerdings hätten die Belastungen mit Netzentgelten für Endverbraucher die Speicherunternehmen in den
vergangenen Jahren finanziell stark ausgezehrt. So müsse sein Unternehmen jetzt die Hälfte der Beschäftigten entlassen. /gk
http://www.energate-messenger.de/news/176888/franke-speicher-reduzieren-netzausbaubedarf-nicht
Ronnenberg Südlink: Neue Trasse in der Betrachtung
Bundesnetzagentur kommt Thüringen im Trassenstreit entgegen
Bonn (energate)
Thüringens Pochen, von der Stromtrasse "Suedlink" verschont zu bleiben, findet Gehör. Die Bundesnetzagentur hat die beiden zuständigen
Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Transnet BW aufgefordert, die Alternativvorschläge des ostdeutschen Bundeslandes zumindest "grob" zu prüfen.
http://www.energate-messenger.de/news/176296/bundesnetzagentur-kommt-thueringen-im-trassenstreit-entgegen
Der Ausbau der Windenergie auf See macht den Bau weiterer Stromtrassen erforderlich.
An Land sind mittelfristig keine zusätzlichen Großprojekte geplant.
Offshore-Wind braucht neue Leitungen
Netzentwicklungspläne 2030
Bundesnetzagentur startet Konsultation
[8.8.2017] Der Netzausbaubedarf bis zum Jahr 2030 wird in den Netzentwicklungsplänen Strom und Offshore beschrieben. Die Bundesnetzagentur hat jetzt die Konsultation beider Pläne gestartet.
http://www.stadt-und-werk.de/meldung_26982_Bundesnetzagentur+startet+Konsultation.html
Netzentwicklungsplan – Welches Stromnetz braucht Deutschland?
https://www.youtube.com/watch?v=j8-o-Ekz4T8&feature=youtube.com
https://www.netzausbau.de/bedarfsermittlung/2030/nep-ub/de.html
Fünf Schritte zum Netzausbau
https://www.youtube.com/watch?v=Zs7ldO7jJ98
Wie funktioniert das Stromnetz heute und in Zukunft?
https://www.youtube.com/watch?v=szJQ5Pf9Aus
Das Märchen vom knappen Strom
Frontal 21
https://www.youtube.com/watch?v=aHt-GXdPB5w
Quarks und co Blackout Deutschland die Revolution im Stromnetz
1 Woche ohne Strom würden wir nicht überstehen
https://www.youtube.com/watch?v=8WYlExjcXIE
Übertragungsnetze
N-ERGIE entfacht neue Diskussion [2.8.2017] Der Energieversorger N-ERGIE stellt erneut die Notwendigkeit des überdimensioniert geplanten Netzausbaus in Frage. Alternativ schlägt
das Unternehmen nun den Erwerb der großen Stromautobahnen durch die öffentliche Hand vor.
Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender des Stromversorgers N-ERGIE, hält eine Verstaatlichung der vier deutschen Übertragungsnetze für eine gangbare Alternative zum aktuell überdimensioniert
geplanten Netzausbau: „Ich frage mich ernsthaft, ob der Ausbau der Übertragungsnetze nicht durch eine neue Infrastrukturgesellschaft in öffentlicher Hand erfolgen sollte.“ Die notwendigen
finanziellen Mittel für eine solche Investition stehen laut Hasler zur Verfügung. So könnten die rund 23 Milliarden Euro aus dem Atommüll-Fonds zunächst in den Ausbau und später in den
mehrheitlichen Erwerb der deutschen Übertragungsnetze investiert werden. Hasler: „Die Bürger würden so an den Gewinnen ihres Beitrags zur Energiewende beteiligt werden.“
In einer Pressemeldung weist N-ERGIE darauf hin, dass die Übertragungsnetze in allen europäischen Ländern seit der Liberalisierung in öffentlicher Hand verblieben sind, nur in Deutschland
nicht.<
Deshalb könnten die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland auch hohe, risikofrei erwirtschaftete Gewinne einfahren. Hasler fordert indessen: „Wenn das Netz schon ausgebaut werden muss,
dann sollten die Renditen wenigstens in Deutschland bleiben und hier reinvestiert werden. Zudem sollte der Netzausbau in einem volkswirtschaftlich sinnvollen Maß erfolgen. Dazu müssen
Alternativen gleichberechtigt geprüft werden.“ (me)
Dank Wind und Sonne
Höchster Ökostrom-Anteil aller Zeiten Der Strom kommt aus der Steckdose. Doch die Bezugsquellen sind immer öfter grün. Nie war der Ökostromanteil höher. Aber es gibt auch eine schlechte
Botschaft.
Leider halte der notwendige Netzausbau nicht annähernd Schritt mit dem Zuwachs an regenerativen Anlagen. Durch politische Diskussionen sei zu viel Zeit verloren gegangen. Um die immensen Kosten
für die Stabilisierung der Netze zu senken, die bei rund einer Milliarde Euro im Jahr liegen, müssten der Ausbau von Netz und Erneuerbaren stärker miteinander verzahnt werden.
Auch in Zukunft werde man auf konventionelle Kraftwerke, als Garantie für die Versorgungssicherheit nicht verzichten können, sagte er. Darunter werden Kohle-, vor allem aber Gaskraftwerke
verstanden. ZSW-Vorstand Frithjof Staiß verlangte mehr Engagement für „Energieeffizienz als zentrale Säule“ der Energiewenden. Die Rechnung sei denkbar einfach: „Nicht benötigte
Energie muss nicht erst erzeugt werden.“
http://www.faz.net/aktuell/energiewende-hoechster-oekostrom-anteil-aller-zeiten-15126144.html
Entschädigungen für Erdverkabelung erhöhen Stromkosten nicht
Die Entschädigung durch wiederkehrende Zahlungen bei einer Erdverkabelung der Stromtrassen auf landwirtschaftlichen Flächen verteuern die Energiewende nicht, ist sich der DBV sicher. Eine
angemessene Entschädigung der Landwirte und Grundstückseigentümer führt laut DBV zu keiner spürbaren Mehrbelastung für Verbraucher, ganz anders als die faktisch garantierten Renditen der
Netzbetreiber. Vielmehr können angemessene Entschädigungen dazu beitragen, durch einen beschleunigten Netzausbau so genannte Redispatch- bzw. Abschaltkosten in Milliardenhöhe zu vermeiden.
Gesetzgeber war untätig Wer fremden Grund und Boden nutzt und damit wie die Unternehmen der Netzbetreiber auch fortwährende privatwirtschaftliche Gewinne erwirtschaftet, muss nach Überzeugung des
DBV gerechterweise auch die belasteten Eigentümer daran teilhaben lassen. Es ist nicht vermittelbar, dass Grundeigentümern zur Sicherung ihrer Akzeptanz für einen beschleunigten Netzausbau immer
noch wiederkehrende Zahlungen verwehrt werden, die lediglich einen marginalen Anteil im Vergleich zu den mit der Erdverkabelung verursachten Mehrkosten betragen. "Damit Land- und Forstwirte wie
Grundeigentümer für die Inanspruchnahme ihrer Flächen zusätzlich wiederkehrende Zahlungen zur Dienstbarkeitsentschädigung erhalten, bedarf es einer gesetzgeberischen Umsetzung, die in der
jetzigen Legislaturperiode nicht angegangen worden ist," moniert der Verband.
https://www.agrarheute.com/dlz/news/entschaedigungen-fuer-erdverkabelung-erhoehen-stromkosten
BI-Vorsitzende Elke Müller sicher: Wir brauchen keine Trasse
Sinntal
Mit den Daten der Bundesnetzagentur ist sich die Bürgerinitiative (BI) Pro Sinntal um Vorsitzende Elke Müller sicher, dass die Stromtrasse Suedlink nicht nötig ist.
http://www.fuldaerzeitung.de/regional/kinzigtal/bi-vorsitzende-elke-muller-sicher-wir-brauchen-keine-trasse-CK6738206
Die Deutschen zahlen so viele Steuern wie nie
Noch nie haben die Deutschen so viele Steuern und Abgaben gezahlt wie jetzt. Mehr als die Hälfte (54,6 Prozent) des Einkommens geht an die Staats- und die Sozialkassen. Das heißt, von jedem
verdienten Euro bleiben dir im Schnitt nur 45,4 Cent für die eigene Tasche. Das ergibt zumindest der „Belastungscheck 2017“ des Verbandes „Bund der Steuerzahler“. Hinzu kommen steigende
Belastungen durch die Energiewende. So hat sich allein die EEG-Umlage, die Verbraucher zur Förderung regenerativer Energien zahlen müssen, seit 2010 auf fast 23 Milliarden Euro verdreifacht. Auch
kleinere Umlagen zur Finanzierung der Energiewende sind gestiegen.
http://orange.handelsblatt.com/artikel/30631
Videos aus dem Landtag:
Debatte zum Trassenverlauf von Suedlink
http://hessenschau.de/politik/landtag/landtagsvideos/videos-aus-dem-landtag-debatte-zum-trassenverlauf-von-suedlink,aktuelle-stunde-suedlink-100.html
Trassenverlauf von SuedLink durch Hessen verhindern
http://rene-rock.fdp-hessen.de/video/regierung-bouffier-muss-trassenverlauf-von-suedlink-durch-hessen-verhindern/
Drei Viertel der Deutschen wünschen sich EEG-Reform
Berlin.
Zurzeit zahlen vor allem die Endverbraucher den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Doch mit der Regelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sind die meisten Bundesbürger nicht
zufrieden, wie eine Umfrage zeigt. 59 Prozent finden, dass die Kosten für den Ausbau nicht gerecht verteilt sind. Nur 24 Prozent halten sie für gerecht verteilt, wie die Umfrage von Kantar Emnid
zeigt. Je jünger die Befragten, desto eher stimmen sie den bestehenden Regelungen zu: 41 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, aber nur 16 Prozent der über 60-Jährigen. Für eine Reform sprechen sich
der Umfrage zufolge 77 Prozent der Deutschen aus.
Mit der Energiewende in Deutschland hat sich der Strommix kräftig gewandelt: Stammten 2010 noch 22,2 Prozent der Energie aus Atomkraftwerken und 41,5 Prozent aus Kohlekraftwerken, waren es im
vergangenen Jahr nur noch 13,1 Prozent Atomstrom und 40,1 Prozent Kohlestrom. Dafür wuchs der Anteil der erneuerbaren Energien von 16,6 auf 29,5 Prozent. Den Wandel bezahlen vor allem die
Endverbraucher über die sogenannte EEG-Umlage mit ihrer Stromrechnung. Sie hat sich seit 2010 mehr als verdreifacht.
https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article211191057/Drei-Viertel-der-Deutschen-wuenschen-sich-EEG-Reform.html
Deutsche Umwelthilfe kritisiert Netzentgeltmodernisierungsgesetz als versteckte Industriesubvention
Zukünftig werden Anschlusskosten für Windparks auf See überwiegend von Haushaltskunden bezahlt - DUH bemängelt diese Unausgewogenheit der Kostenverteilung bei der Energiewende - DUH begrüßt, dass
Kosten für den Stromnetzausbau im Übertragungsnetz künftig bundesweit einheitlich gewälzt werden
Bisher wurden diese Kosten für den Anschluss von Offshore-Windparks den allgemeinen Kosten zugeschlagen und von allen Stromkunden bezahlt. Mit der neuen Regelung können energieintensive
Unternehmen von der Zahlungspflicht befreit werden. Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Gerade energieintensive Unternehmen beteiligen sich bisher kaum an den Kosten der
Energiewende. Sie kaufen ihren Strom an der Börse selbst ein und profitieren deshalb stark von den durch die Energiewende gesunkenen Börsenstrompreisen. Nun werden sie erneut entlastet. Die
Bundesregierung muss daher genau prüfen, ob die privilegierten Unternehmen tatsächlich eine Ausnahmeregelung benötigen."
Die Kosten, die für das Übertragungsnetz anfallen, sollen ab 2019 schrittweise bundesweit gewälzt werden. Regionen wie der Nordosten Deutschlands hatten bisher mit besonders hohen Netzentgelten
zu kämpfen, weil sie dünner besiedelt sind und hier besonders viele Erneuerbare-Energien-Anlagen gebaut werden "Die DUH begrüßt es, dass die Übertragungsnetzentgelte endlich angeglichen werden.
Klimaschutz und Energiewende gehen alle an. Deswegen ist auch eine gerechte Verteilung der Kosten ein Gebot der Fairness ", sagt Peter Ahmels, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz.
http://www.presseportal.de/pm/22521/3673456
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Die direkten Kosten der Energiewende – bestehend aus den sog. EEG-Differenzkosten und den KWK-Zuschüssen – beliefen sich in dem Zeitraum 2000-2015 auf ca. 133 Milliarden Euro. Davon entfielen fast 125 Milliarden Euro auf die EEG-Differenzkosten. Bis 2025 werden die direkten Kosten schätzungsweise auf 425 Milliarden Euro steigen, wobei das Gros davon – fast 408 Milliarden Euro – wieder durch die EEG-Umlage generiert wird.
Bei den indirekten Kosten der Energiewende sind zunächst die Kosten des Übertragungs- und Verteilungsnetzausbaus zu nennen. Diese belaufen sich in dem gesamten Zeitraum bis 2025 auf rund 56 Milliarden Euro.
Hinzu kommen die Offshore-Haftungsumlage, die Redispatch-Kosten, die Kosten des Einspeisemanagements sowie Netz-, Kapazitäts- und Klimareservekosten. Diese Kosten addieren sich in den Jahren 2000-2015 auf ca. 3,7 Milliarden Euro. Im Zeitraum 2000-2025 wachsen sie auf ca.
Um die Ausbauziele zu erreichen, bietet die Bundesregierung Deutschlands über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bzw. die KfW Bankengruppe auch zinsgünstige Darlehen für Investitionen in die Nutzung Erneuerbarer Energiequellen an. Bei einer Zinsvergünstigung von 1,0 Prozent bzw. 0,5 Prozent p. a. und einer Tilgungslaufzeit von zehn Jahren ergibt sich im Zeitraum 2000 bis 2015 ein Kostenparameter von 3,74 Milliarden Euro bzw. 1,88 Milliarden Euro. Bei Fortschreibung einer Zinsersparnis von 1 Prozent p. a. kann somit bis ins Jahr 2025 mit weiteren 2,24 Milliarden Euro, welche sich durch die Gewährung zinsvergünstigter Darlehen generieren, kalkuliert werden.Insgesamt sind dies dann 5,98 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025. Darüber hinaus unterstützen Bundes- und Landesregierungen die Energiewende durch die Förderung der Forschung im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die Forschungsförderung des Bundes und der Länder im Bereich der Erneuerbaren Energien summiert sich in den Jahren 2000-2015 auf knapp vier Milliarden Euro, 2016-2025 werden voraussichtlich weitere acht Milliarden Euro hinzukommen; das sind zusammen 12 Milliarden Euro bis Ende 2025.
Die Förderung Erneuerbarer Energien hat die Marktbedingungen für konventionelle Kraftwerke signifikant verändert; außerplanmäßige Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen auf den konventionellen Kraftwerkspark und negative Strompreise belasten das Betriebsergebnis der betroffenen Energieversorgungsunternehmen. So haben E.ON, Vattenfall, RWE und EnBW in den Jahren 2010 bis 2015 außerplanmäßige Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen im Umfang von fast sechs Milliarden Euro vorgenommen. Die Aufwendungen der Energieversorgungsunternehmen für negative Strompreise kumulieren sich bis 2015 auf 199 Millionen Euro; Ende 2025 werden sie sich voraussichtlich auf 505 Millionen Euro summieren.
Folglich belaufen sich die Gesamtkosten der Energiewende in dem Zeitraum 2000-2015 auf ca. 150 Milliarden Euro (nominal), wobei Netzausbaukosten in diesem Zeitraum noch nicht berücksichtigt wurden. In den Jahren 2000 bis 2025 müssen geschätzt rund 520 Milliarden Euro (nominal) (einschließlich der Netzausbaukosten) für die Energiewende im Bereich der Stromerzeugung aufgebracht werden.
Pro Einwohner (Unter Annahme gleichbleibender Bevölkerungszahl von rund 82 Millionen Einwohnern), vom Neugeborenen bis zum Greis, ergibt sich somit ein Gesamtbetrag von über 6.300 Euro, welcher im Zeitraum 2000 bis Ende des Jahres 2025 anfällt. Bis 2015 sind davon bereits 1.830 Euro pro Einwohner angefallen, in den kommenden zehn Jahren wird jedoch auf die Einwohner noch ein deutlich höherer Kostenblock zukommen. Pro Einwohner werden dies über 4.500 Euro sein. Eine vierköpfige Familie zahlt somit bis 2025 direkt und indirekt über 25.000 Euro für die Energiewende. Das Gros der Kosten ist dabei noch nicht angefallen, sondern kommt erst auf die Bevölkerung zu. In den kommenden zehn Jahren werden dies 18.000 Euro für eine vierköpfige Familie sein.
Verteilt man diesen Betrag auf die einzelnen Monate, so kostet die Energiewende jeden einzelnen in Deutschland lebenden Einwohner monatlich über 20 Euro. Auch hier gilt jedoch: Bis 2015
waren dies noch weniger als 10 Euro pro Monat. Im Zeitraum 2016-2025 werden dies jedoch rund 37,50 Euro pro Monat und Einwohner sein. Der Großteil der Kosten der Energiewende wird also
noch zu zahlen sein.
http://www.insm.de/insm/Themen/Soziale-Marktwirtschaft/Gesamtkosten-Energiewende.html?mktcid=nled&mktcval=119_2017-6-30
Siegesmund: Keine Hürden mehr für Nationales Naturmonument
Erfurt (dpa/th) - Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) sieht keine Hürden, das Grüne Band an der früheren innerdeutschen Grenze teils zu einem Nationalen Naturmonument zu machen und damit
besonders zu schützen. Es seien 51 Stellungnahmen zu dem Vorhaben eingegangen, die überwiegend wohlwollend gewesen seien, sagte sie am Dienstag in Erfurt. Sie sehe deshalb gegenwärtig keine
Notwendigkeit, dass ihre Pläne beim Gesetzgebungsverfahren im Landtag noch einmal grundlegend überarbeitet werden müssten. Der Landtag könne das Gesetz schnell verabschieden, so dass es Anfang
2018 in Kraft treten könne.
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Siegesmund-Keine-Huerden-mehr-fuer-Nationales-Naturmonument-878684288
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir muss nun aufklären, ob die Trasse über Nord- und Osthessen verlaufen soll und er das grüne Lieblingsprojekt ‚retten‘ will. Leidtragende wären die Hessen und
die vielen Kommunen entlang der Trasse, die sich dann baulich nicht mehr weiterentwickeln könnten. Der neue Landesentwicklungsplan sieht nämlich weiträumige Abstandsgrenzen zu Stromleitungen vor,
so dass beispielsweise neue Wohngebiete in diesen Bereichen kaum noch zu realisieren wären.“
http://www.bundesumweltportal.de/hessen/10-hessen/rock-zum-verhalten-thueringens-bezueglich-suedlink-ramelow-macht-den-seehofer-suedlink-und-energiewendepolitik-gescheitert.html
Verlegung neuer Leitungen Thüringen will Stromtrassen-Ausbau blockieren
Ein neues Gesetz zum Schutz der alten DDR-Grenze soll den Bau einer zweiten Fernleitungs-Trasse durch das Land verbieten. Die Bundesregierung reagiert mit scharfem Protest.
Neuer Streit um die dringend benötigten Nord-Süd-Stromtrassen: Nachdem Bayern die teure Verlegung der neuen Leitungen in die Erde erzwungen hat, droht jetzt Thüringen mit einem Stopp. Die Landesregierung will den Bau einer zweiten Fernleitungs-Trasse durch das Land verhindern. Zu dem Zweck will sie ein Gesetz beschließen, das den ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen unter besonderen Schutz stellt und das Verlegen neuer Leitungen verhindert. Ob es wie geplant auf der Tagesordnung des Kabinetts am Dienstag stehe, würden die Staatssekretäre am Montag beschließen, hieß es in Erfurt.
Bau von Schienenwegen und Leitungen soll verboten werden
Hessen lehnt den Plan der Nachbarn ab. „Wir bleiben bei dem Vorschlag von Tennet“, sagte Regierungssprecher Michael Bußer. Tennet hat mehrere Trassenführungen vorgeschlagen, bevorzugt die durch Thüringen. Die Pläne für das „Grüne-Band-Gesetz“ waren auch schon auf der Konferenz der Ministerpräsidenten zur Sprache gekommen.
Das von Umwelt- und Energieministerin Anja Siegesmund (Grüne) vorgelegte Gesetz stellt den ehemaligen DDR-Grenzschutzstreifen als nationales Naturmonument unter besonderen Schutz. Verboten werden soll dort unter anderem der Bau von Straßen, Wegen und Schienenwegen sowie „ober- und unterirdische Leitungen aller Art zu errichten und zu verlegen“. Während das Gesetz zwei Paragraphen später den Bau von Bundes- und Landesstraßen sowie von Schienenwegen als Ausnahme zulässt, fehlt eine solche Formulierung für den Leitungsbau.
Vor diesem Hintergrund beklagt Zypries: „Es entsteht der Eindruck, dass Naturschutzgründe vorgeschoben werden.“ Sie könne nicht nachvollziehen, „warum die dringend erforderlichen überregionalen
Stromleitungen anders behandelt werden sollen als andere Infrastrukturprojekte“. Zypries forderte Ramelow auf, diese Ausnahmen auch für Stromleitungen in das Gesetz aufzunehmen. Zudem bekräftigt sie, es gebe keine Vorfestlegungen auf einen Verlauf. Trassenvarianten durch
Thüringen und Hessen würden „anhand der mit den Ländern abgestimmten Methodik gleichberechtigt geprüft“.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/energiepolitik/thueringen-will-stromtrassen-ausbau-blockieren-15054088.html
Gesetz könnte gesamtdeutsche Konsequenzen haben
Andererseits würde Thüringen mit dem Gesetz eine Vorfestlegung eigener Art gegen den Leitungsausbau treffen – mit womöglich gesamtdeutschen Konsequenzen. Darauf wies Zypries ausdrücklich hin. Offenbar befürchtet sie weitere Verzögerungen bei Planung und Bau der Leitungen.