zum Themenkomplex Suedlink/HGÜ-Trassen und Energiewende
Es kommt nicht nur auf die Länge an: Warum Thüringen und Hessen streiten
Bei der Frage zum Verlauf der geplanten Stromtrasse Suedlink sind sich die Länder uneins. Keiner will sie bei sich haben. Hessen wirft dem Nachbarn vor, einseitig Argumente ins Feld zu
führen.
Im Streit um den Verlauf der geplanten Stromtrasse Suedlink hat Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) die thüringische Landesregierung kritisiert. Der Vorschlag Thüringens zum
Verlauf der Leitung, die Windenergie von Nord- nach Süddeutschland transportieren soll, sei nicht sachgerecht. „Man hebt ein einzelnes Kriterium hervor und ignoriert dabei viele andere“, sagte
Al-Wazir der Deutschen Presse-Agentur in Fulda.
Geradlinige Stromtrasse - aber nicht um jeden Preis
Widerstand in Hessen und Thüringen
Der Netzbetreiber Tennet favorisiert indes einen Korridor durch Thüringen. Das stößt bei den Anrainerkommunen in Süd- und Westthüringen auf heftige Gegenwehr. Mit dem Vorschlag zum Verlauf weiter westlich trifft Thüringen wiederum bei hessischen Kommunen auf Widerstand. Der Fuldaer Landrat Bernd Woide (CDU) etwa sagte: „Die Planung der Thüringer ist nicht fachlich und an der Sache orientiert, sondern politisch. Erfurt will sich die Trasse vom Hals halten.“ Auch Al-Wazir betonte: „Das Sankt-Florians-Prinzip hilft am Ende niemandem weiter.“
Bundesnetzagentur entscheidet
Die Entscheidung über einen 500 bis 1000 Meter breiten Korridor für die Leitungen trifft letztlich die Bundesnetzagentur. Nach deren Angaben spielen bei der Bewertung zum geeignetsten Verlauf
viele Faktoren eine Rolle: Neben der Geradlinigkeit geht es auch um die Raum- und Umweltverträglichkeit. Siedlungen und Bebauungen können ebenso dagegen sprechen wie der Arten- und
Naturschutz.
http://www.thueringen24.de/thueringen/article210710457/Es-kommt-nicht-nur-auf-die-Laenge-an-Warum-Thueringen-und-Hessen-streiten.html
Veranstaltung am 8. Juni ab 9 Uhr
Neue Diskussion um Suedlink-Trasse: Konferenz in Bad Hersfeld
https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/neue-diskussion-um-suedlink-trasse-konferenz-in-bad-hersfeld-8353672.html
Streit zwischen Nachbarn wegen Stromtrasse spitzt sich zu
http://www.fnp.de/rhein-main/Streit-zwischen-Nachbarn-wegen-Stromtrasse-spitzt-sich-zu;art1491,2645488
Hessen kritisiert Thüringen
Streit um Stromtrasse Suedlink spitzt sich zu
Der Ausbau der Stromnetze kommt langsam voran. Bis 2025 sollen die neuen Großleitungen von der Küste in den Süden fertig sein. Herzstück ist die rund 700 Kilometer lange Suedlink-Trasse, um deren
Verlauf es zwischen Hessen und Thüringen aber neue Differenzen gibt.
http://www.sat1.de/news/wirtschaft/streit-um-stromtrasse-suedlink-spitzt-sich-zu-101563
Thüringen verzögert Südlink-Planung
Der Thüringer Vorschlag soll laut Bundesnetzagentur als gleichberechtigte Alternative geprüft werden. Weil er in den betroffenen Regionen mit sogenannten Antragskonferenzen vorgestellt und
erörtert werden muss, könnte sich die Planung für die Stromtrasse um mindestens ein Jahr verzögern, befürchten Experten.
Zwischen Thüringen und Hessen zeichnet sich ein Kräftemessen darüber ab, welchen Verlauf die geplante Stromtrasse Südlink nehmen soll.
Erfurt/Fulda - Thüringens Landesregierung hat ihren Vorschlag für eine deutlich weiter westlich verlaufende Trasse der Nord-Süd-Stromleitung Südlink jetzt offiziell verabschiedet. Wie eine Sprecherin des Infrastrukturministeriums auf Anfrage bestätigte, hat das Kabinett in Erfurt am Dienstag dem bereits vorige Woche veröffentlichten Alternativvorschlag ohne Änderungen zugestimmt.
Der Vorstoß aus Thüringen sorgt derweil im Nachbarland Hessen für Verärgerung. Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) wird in der Fuldaer Zeitung zitiert, Wiesbaden werde dafür sorgen, dass der von Thüringen betonte Aspekt der Geradlinigkeit der Leitung nicht überbetont werde. So wollen die Hessen demnach "Fragen der Raum- und Umweltverträglichkeit" geltend machen. Hauptargument der Hessen ist, dass in Thüringen ja weniger Menschen von der Leitung betroffen seien.
Der Netzbetreiber Tennet hatte im April als Vorzugsvariante für den Südlink einen Verlauf durch das westliche Thüringen bei der Bundesnetzagentur eingereicht, der hier für heftige Proteste sorgt. Von der Thüringer Landesplanung war vorige Woche auf der Grundlage der selben Planungsdaten ein Verlauf etwa 100 Kilometer weiter westlich vorgelegt worden, der der Luftlinie von Brunsbüttel an der Elbmündung nach Großgartach bei Heilbronn nahe kommt - und damit statt durch Thüringen durch Hessen verläuft.
Der Thüringer Vorschlag soll laut Bundesnetzagentur als gleichberechtigte Alternative geprüft werden. Weil er in den betroffenen Regionen mit sogenannten Antragskonferenzen vorgestellt und
erörtert werden muss, könnte sich die Planung für die Stromtrasse um mindestens ein Jahr verzögern, befürchten Experten.
http://www.insuedthueringen.de/region/thueringen/thuefwthuedeu/Thueringen-verzoegert-Suedlink-Planung;art83467,5525430
Verbände setzen sich gemeinsam für Greifvögel ein
Nest- und Brutbaumzerstörungen: Der Deutsche Jagdverband und der Deutsche Falkenorden kritisieren die Energiewende auf Kosten des Artenschutzes.
Keine guten Nachrichten für Hessen
Rote Linien: vom Thüringer Infrastrukturministerium vorgeschlagene Trassenverläufe
http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/suedlink-stromtrasse-landesregierung-vorschlag-100.html
Haushalte als Puffer fürs Stromnetz
Der Stromnetzbetreiber Tennet und das Solar-Unternehmen Sonnen wollen die häuslichen Solarstrom-Batterien von mehr als 6.000 Kunden in einem Pilotprojekt virtuell miteinander verbinden. Die Batteriespeicher sollen Energie aufnehmen, wenn Windanlagen viel Strom ins Tennehttp://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/23067-die-stunde-der-speichert-Netz einspeisen. Das soll ein Abregeln der Windkraft verhindern und das Stromnetz stabilisieren.<
Ein virtueller Verteilungsmechanismus (Blockchain) verteilt den Strom im Netz, ohne dass eine zentrale Steuerung erforderlich ist. Dabei stellt eine Software automatisch einen Ausgleich zwischen Regionen mit Stromüberfluss und -mangel her, indem Stromspeicher geleert beziehungsweise gefüllt werden. Solche Maßnahmen zum Abregeln von Kraftwerken (Redispatch) wurden bislang von den Übertragungsnetzbetreibern vorgenommen.
Wer seinen Solarspeicher zur Verfügung stellt, soll im Gegenzug kostenlose Stromlieferungen erhalten. Auch Energieunternehmen wie Eon und RWE arbeiten an Blockchain-Konzepten.
http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/23067-die-stunde-der-speicher
Die Umrüstung der Lkw-Flotte in Deutschland auf Hybridantrieb ist bei entsprechenden Rahmenbedingungen wirtschaftlich machbar und kann die Treibhausgasemissionen pro Jahr um bis zu zwölf Millionen Tonnen senken – 1,3 Prozent der deutschen Gesamtemissionen. Voraussetzung ist, dass 250.000 Lkw langfristig von Dieselantrieb auf Hybridantrieb umstellen und der Strom für die gefahrenen Elektro-Strecken vollständig aus erneuerbaren Energien stammt. Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zu den Potenzialen von Hybrid-Oberleitungs-Lkw in Deutschland, die das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe mit vier Forschungspartnern erarbeitet hat.
Thüringen will die SuedLink-Leitung durch das Land verhindern
https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Landesregierung-Thueringen-unterstuetzt-Rhoen-Gemeinden-gegen-SuedLink-8191289.html
Die erste Nachricht: Der Stromnetzbetreiber Tennet und das Allgäuer Solarunternehmen Sonnen wollen ein dezentrales Netz aus 6000 privaten
Batteriespeichern schaffen
Die Besitzer der Speicher sollen sich gegenseitig Strom verkaufen können, und zwar mittels der Digitalwährung Blockchain, und durch das wechselseitige Auf- und
Entladen die Schwankungen auffangen können, die Wind- und Sonnenstrom ansonsten je nach Wetter verursachen würden. "Das ist die ideale Brücke, um eine kleinteilige Hardware-Welt mit einem Netz zu
verknüpfen", sagt Tennet-Chef Urban Keussen. Und vor allem: Solch ein dezentral organisiertes Speichernetz könnte schneller entstehen als eine große, zentral geplante Stromtrasse quer durch die
Republik, die am Ende einen sehr ähnlichen Zweck erfüllen würde.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kolumne-das-deutsche-valley-digital-ist-dezentral-1.3497626
BUND Naturschutz pdf-Broschüre "Dezentral läuft´s besser"
Vorschlag zur Verschiebung der von Tennet erarbeiteten Erdkabelroute weiter nach Westen - wieder zurück nach Hessen
http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/suedlink-stromtrasse-landesregierung-vorschlag-100.html
Konferenzen zur geplanten Stromtrasse
Gerstungen.
Die Firma Tennet, die den Auftrag erhalten hat, die Stromtrasse von der Nordsee bis Süddeutschland zu bauen, beginnt mit den "Antragskonferenzen Netzausbau" für die sogenannte Suedlink-Trasse.
Nach jetzigem Stand der Planungen wird die Trasse viele Kilometer durch den Wartburgkreis und die Stadt Eisenach führen, aus dem Bereich des Hainich kommend bis nach Gerstungen weiter Richtung Bayern. Für den Bereich der Trassenvarianten ab Gerstungen nach Arnstein und/oder Grafenrheinfeld beginnen die drei angesetzten Konferenzen schon in den nächsten Tagen, allerdings außerhalb der Region.
In den Konferenzen wird der Trassenverlauf vorgestellt und Hinweise entgegengenommen. Tennet möchte erörtern, ob die geplanten Trassen in Übereinstimmung mit Vorgaben der Länder und Gemeinden gebracht werden können.
Alle Termine sind öffentlich. Der erste findet am Dienstag, 9. Mai, um 9 Uhr in der Festhalle Ilmenau (Naumannstraße 22) statt. Es folgen am 15. Mai die Konferenz ab 9 Uhr im
Max-Littmann-Saal in Bad Kissingen (Ludwigstraße 2) und am 23. Mai um 9 Uhr im Maritim Hotel am Schlossgarten in Fulda.
http://eisenach.thueringer-allgemeine.de/web/eisenach/startseite/detail/-/specific/Konferenzen-zur-geplanten-Stromtrasse-1598766222
Stromtrassen Allianz gegen den Südlink
Verbot für Neubau von Stromleitungen geplant
Offshore-Windparks werden immer billiger - und bringen neue Risiken
Die Kampagne für mehr so genannte "Offshore"-Energie ist schon in vollem Gange. Schon verlangt das Bundesverkehrsministerium einen verstärkten Ausbau der Windkraft zur See. Denn bisher ist sie beschränkt. Die Bundesregierung hatte dafür 2014 eine Höchstgrenze ins Gesetz geschrieben, sie sollte ausufernde Kosten verhindern: Bis 2030 sollen demnach nur Windparks mit einer Gesamtleistung von 15 Gigawatt in Nord- und Ostsee entstehen. Das entspräche der Leistung von knapp 15 Atomkraftwerken. Davon ist jetzt schon fast ein Drittel erreicht, rund 1000 Windräder drehen sich mittlerweile zur deutschen See. Bleibt es bei dem Limit, dann wäre der Boom bald zu Ende. "Dieser Deckel muss aufgebohrt werden", verlangt Dong-Strategiechef Neubert - und mit ihm so manche Landesregierung in Norddeutschland.
Nach der Bundestagswahl könnte die Begrenzung kippen.
Das Bundeswirtschaftsministerium etwa warnt vor den Folgen eines ungezügelten Ausbaus zur See. "Eine Stromversorgung ist dann stabil, wenn verschiedene Technologien regional
verteilt Strom erzeugen", sagt Urban Rid, zuständiger Abteilungsleiter im Ministerium. Je gleichmäßiger das Netz ausgebaut werde, desto stabiler sei es. Oder andersherum: Eine Flaute in
der Nordsee brächte dann nicht gleich die halbe Stromerzeugung zum Erliegen. Für wachsende Mengen an Meeresstrom würden die geplanten Stromautobahnen nicht mehr reichen. "Wir müssten noch deutlich mehr davon bauen, um den Strom zu den Verbrauchszentren im Süden zu bringen." Das aber verschlingt Zeit und
Geld. Sonderlich beliebt sind die Leitungen ohnehin nicht. Auch Experten warnen davor, die Sonderangebote zur See zu überschätzen. "Offshore hat jetzt vorgelegt", sagt Patrick
Graichen, Chef des Berliner Thinktanks Agora Energiewende. "Aber ich gehe davon aus, dass Wind an Land nachzieht." Dort werde sich der Strom "dauerhaft zu günstigeren Kosten" produzieren lassen
als zur See. Ein Gutes freilich hat der neue Wettbewerb zwischen Meer und Land: Für die Verbraucher wird die Energiewende billiger.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/erneuerbare-energie-offshore-windparks-werden-immer-billiger-und-bringen-neue-risiken-1.3491886
Unter falschen Propheten
Die Energiestrategie von Doris Leuthard schreibt vor, was auch Doris Leuthard nicht kennt: Die Zukunft.
Während sich die Sowjets mit Fünfjahresplänen zufriedengaben – und untergingen, traut sich Leuthard zu, uns einen 33-Jahres-Plan zu empfehlen: Sie und ihre vielen sozialdemokratischen Beamten im
Bundesamt für Energie glauben zu wissen, wie sich der Energieverbrauch, die damit zusammenhängende Technologie, das Klima und die Vorlieben von uns Bürgerinnen und Bürgern bis ins Jahr 2050
entwickeln. Das ist unseriös, das ist tollkühn. Allein aus diesem Grund müsste man sehr misstrauisch werden. Ein Vergleich: Wer wusste vor 33 Jahren, also 1984, welche Technologien sich bis heute
durchsetzen, wie sich die Welt dann darstellt? Niemand sprach vom Internet, keiner vom iPhone, niemand vom Elektroauto, kein Politiker vom Ende des Kalten Krieges. Gesetze haben es an sich, dass
sie (meistens) für die Ewigkeit gelten: Deshalb gehörte es immer zu den Erfolgsrezepten dieses Landes, dass wir keine Gesetze machten, wo wir den Lauf der Wirtschaft und der technologischen
Entwicklung vorwegnahmen.
Niemand weiss, ob wir in 33 Jahren neue Atomkraftwerke erfunden haben, die noch sicherer sind, niemand ahnt, ob sich Windkraftwerke auf dem Markt durchsetzen können, niemand kann sich vorstellen, ob Google das Selbstfahrzeug konstruiert hat, von dem das Unternehmen heute spricht: Wer würde jetzt schon ein Gesetz machen, damit 2050 spezielle Parkplätze für Google-Autos zur Verfügung stehen?
Willkommen in der Planwirtschaft
Genau das tut aber das Energiegesetz: Die Förderung der sogenannten erneuerbaren Energien zum Beispiel macht nur Sinn, wenn man überzeugt ist, dass diese sich in Zukunft rechnen – ohne
Subventionen. Das aber kann man gar nicht wissen, bevor der Markt das entschieden hat. Es ist ein Paradox: Wer sich über ihren künftigen Erfolg so sicher ist, müsste sie gar nicht fördern.
Weil es aber so modisch klingt, so unwiderstehlich «erneuerbar», glauben manche Bürger, etwas Gutes zu tun. Tatsächlich spiegelt man ihnen vor, eine Welt zu kennen, die man noch nie betreten
hat. Was wir aber wissen: Bis heute, auch nach jahrelanger finanzieller Unterstützung, haben sich Wind- und Solarkraftwerke keineswegs bewährt. Sie sind teuer, sie werden mit Steuergeldern
und Abgaben finanziert, ohne jede Aussicht, je rentabel zu werden.
McKinsey Deutschland, ein Beratungsunternehmen, führt einen sogenannten Energiewende-Index, wo deren Experten regelmässig überprüfen, inwiefern die Energiewende, die Deutschland schon vollzogen hat, erreicht, was die
Politiker versprochen haben. Die Bilanz ist unerfreulich: «Viele bisherige Erfolge sind überwiegend durch Subventionen zustande gekommen», schreiben die Autoren, das gilt insbesondere für den
Ausbau der Wind- und Solarenergie. Was indes am meisten beunruhigt: Vom eigentlichen Ziel der Energiewende, die CO2-Emissionen zu reduzieren, scheint Deutschland immer weiter entfernt, erneut
stieg im Jahr 2016 der CO2, wenn auch nur leicht, von 908 Megatonnen (2015) auf 916 Megatonnen – was gering wirkt, verbirgt das Versagen der Politik: Denn gemäss Plan der
Regierung hätte Deutschland 2016 bloss 812 Megatonnen ausstossen dürfen, mit anderen Worten, trotz präziser Planung und kostspieliger Förderung liegt man weit neben dem, was man sich
vorgenommen hat.
Dass gleichzeitig die Stromkosten für jeden Haushalt abermals gestiegen sind – und weltweit kaum jemand so viel für seinen Strom zahlen muss wie die Deutschen: Es macht das Ganze vollends tragisch. Inzwischen zahlen die Deutschen fast 50 Prozent mehr für Elektrizität als ihre europäischen Nachbarn; und diese Entwicklung erscheint gottgegeben: Gemäss Berechnungen von McKinsey dürften die jährlichen Kosten für jeden Haushalt bis 2023 um weitere 335 Euro steigen. «Zu den zentralen Kostentreibern der Energiewende zählen nach der Analyse von McKinsey vor allem der weitere Ausbau und die Förderung der erneuerbaren Energien und deren Subventionierung.»
Kurz, die Politiker erreichen nicht, was sie zugesichert haben und was sie nicht erreichen, kostet Jahr für Jahr mehr Geld, das sie wiederum dem Bürger abnehmen, damit sie, die Politiker, nie einräumen müssen, dass sie zu viel versprochen haben. Oder besser: Sie haben versprochen, was man nicht versprechen kann, weil niemand weiss, wie die Zukunft in zehn, 20 oder 33 Jahren aussieht.
Nein!
In Deutschland konnte der Bürger nie darüber abstimmen, ob er im Energiesektor, einem der zentralen Bereiche jeder modernen Volkswirtschaft,
neuerdings die Planwirtschaft einführen will oder nicht.
http://bazonline.ch/schweiz/standard/unter-falschen-propheten/story/28004838
Nächste Phase für Stromtrasse Suedlink
Grüne Minister wollen 20 Kraftwerke vor 2020 abschalten
Einsatz gegen Stromleitung durch Thüringen
Mehrkosten Mieterstrom – die nächste Absurdität der Energiewende
Tatsächlich kommen laut Studien der Regierung maximal 3,8 Millionen Haushalte für den Bezug von Mieterstrom infrage. Der große Rest muss dann für all die Steuern, Abgaben und Umlagen aufkommen, die Mieterstromkäufer nicht mehr zu zahlen brauchen.
Die Summen sind nicht unerheblich. Denn auf Mieterstrom ist keine Stromsteuer mehr fällig. Netzentgelte entfallen ebenso vollständig – obgleich die Haushalte weiterhin nur maximal die Hälfte ihres Strombedarfs vom eigenen Dach decken können und für die restliche Menge von der Solidargemeinschaft derjenigen abhängen, die das lokale und das überregionale Verbundnetz finanzieren.
Die Kosten dürften weiter steigen
Wer die Energiewende bezahlt
Was Steuern und Abgaben betrifft, die zusätzlich zu den eigentlichen Energiekosten anfallen, haben große Firmen in Deutschland allerhand Privilegien. Trotz starker Kritik sind genau diese Ausnahmeregelungen in den vergangenen Jahren weiter gestiegen – zu Lasten der Verbraucher und der kleinen Betriebe.
Rund 11,5 Milliarden Euro mehr mussten kleine Unternehmen und Verbraucher im vergangenen Jahr für die Energiekosten aufbringen, weil weiterhin viele große Unternehmen von Steuern und Abgaben auf die Energiepreise befreit sind. Sie zahlen weder den gleichen Anteil an EEG-Umlage noch bei den Netzentgelten oder der Stromsteuer. 11,5 Milliarden Euro mussten somit die anderen direkt ausgleichen.
Energiekosten: Ausnahmen im Wert von 17 Milliarden Euro
13 Ausnahmeregeln für Großverbraucher
Insgesamt gibt es 13 Ausnahmeregeln, die Betriebe ab einer bestimmten Größe ganz oder teilweise von Steuern und Abgaben zum Energieverbrauch freistellen. Dazu gehören:
Volkswagen-Fahrer werden künftig automatisch Wetterwarner
Die Autos des Konzerns sollen bald permanent Klimadaten an den Stromnetzbetreiber Tennet liefern. Der will auf diese Weise seine Netze besser steuern. Datenschutzprobleme sieht man bei den
Konzernen nicht
Das Stromnetz könnte so effizienter gesteuert werden.
„Eine schlechte Qualität der Wetterprognose bedeutet, dass wir mehr Sicherheit einkaufen müssen“, sagte Tennet-Deutschland-Chef Urban Keussen der „Welt am Sonntag“. Es sei zu erwarten, dass sein Unternehmen dank einer genaueren Solarprognose deutlich weniger Regelenergie einkaufen müsse, um die Produktionsschwankungen der rund 1,5 Millionen deutschen Fotovoltaik-Anlagen auszugleichen.
Der Fahrer soll Umweltschützer werdenEin Praxistest mit vier Golf-Fahrzeugen im August vergangenen Jahres in Braunschweig habe diese Erwartung bestätigt. Die Kostenersparnis im Netzbetrieb könnte für Tennet „substanziell“ sein, hieß es nach dem Test.
Datenschutzprobleme sieht Keussen nicht. „Wir brauchen keine personenbezogenen Daten.“ Beim Pilotversuch wurden die Daten nach Postleitzahlgebieten zusammengefasst und anonymisiert. Schon
heute nutzen auch Navigationssysteme wie TomTom oder Inrix die Bewegungsdaten von Handynutzern, um etwa Verkehrsdichte und Staus per „Crowdsourcing“ zu ermitteln. Die Handynutzer stimmen der
Weitergabe der Daten meist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs), dem „Kleingedruckten“ ihrer Geräte und Apps zu. Ähnliches würde für VW-Fahrer als Wetterwarner gelten, sagte
VW-Forschungschef Axel Heinrich: „Der Fahrer profitiert vom Umweltnutzen, den er auf diese Weise stiftet.“
https://www.welt.de/wirtschaft/article163916670/Volkswagen-Fahrer-werden-kuenftig-automatisch-Wetterwarner.html
Regierung bürgt für Fossile im Ausland
Mit fast 500 Exportkreditgarantien hat die Bundesregierung von Anfang 2009 bis Mitte 2016 deutsche Energietechnologie-Exporte im Wert von 25,3 Milliarden Euro gefördert. Rund drei Viertel dieser
Exportgarantien – knapp 19 Milliarden Euro – dienten dazu, Lieferungen und Leistungen für Kohle, Öl, Gas und Atomkraft abzusichern. Diese massive Förderung konventioneller Energien im Ausland
legt eine Antwort der Regierung auf eine Große Anfrage der Grünen offen, über die am heutigen Donnerstag im Bundestagsplenum debattiert werden soll.
http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/23027-regierung-buergt-fuer-fossile-im-ausland
Cyberangriffe Leichtes Spiel für Hacker
Die Stadtwerke in Ettlingen ließen ihre Verwundbarkeit für Cyberangriffe testen – und staunten. Binnen kurzer Zeit könnten die Bürger ohne Wasser und Strom sein.
Wasser-, Strom- und Gasversorgung stark gefährdet
Das Ergebnis war aufschlussreich und besorgniserregend: Der mit dem Hackerangriff beauftragte Computerfachmann Felix Lindner habe nur wenige Minuten gebraucht, bis er das Passwort der Software entschlüsselt hatte, sagt Oehler. Es wäre ein Leichtes gewesen, 40 000 Stromkunden und einen Großteil der 200 000 Wasserkunden in Ettlingen und der Region von der Versorgung abzuschneiden. Der versierte Hacker hätte 18 Stunden gebraucht, dann wären die Bürger in Ettlingen ohne Strom und ein paar Tage später, wenn die Trinkwasserhochbehälter nicht mehr per Pumpen hätten befüllt werden können, auch ohne Wasser gewesen.
Gefährliche Schnittstellen sind Notstromaggregate oder Multifunktionsdrucker, die heute in der Regel zur Wartung über einen eigenen Internetanschluss verfügen. Die Zentrale der Ettlinger
Stadtwerke ist zu Beginn der neunziger Jahre gebaut worden, damals war „Cyberkriminalität“ kein Thema.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/cyberangriff-stadtwerke-ettlingen-testen-system-auf-sicherheit-14980156.html
Müller: "Sinkende Netzentgelte sind nicht erreichbar"
Jetzt drohen die deutschen Bauern mit einer Strom-Maut
Die Kosten für den Ausbau der Stromnetze für die Energiewende könnten noch weiter steigen. Denn Landwirte wollen beim Bau von Erdkabeln eine Maut erheben. Bezahlen müssten diese die
Verbraucher.
Unterirdische Stromtrassen schränken Nutzung ein
Die Bedenken der Bevölkerung gegen Freileitungen „dürfen nicht auf dem Rücken von Grundeigentümern und Bewirtschaftern ausgeräumt werden“, heißt es in einem Brief des Generalsekretärs des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, an Rainer Baake, den für die Energiewende zuständigen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Durch die geplanten unterirdischen Gleichstromtrassen werde „noch stärker und unmittelbarer in die land- und forstwirtschaftlichen Flächen eingegriffen“.
In dem Schreiben, das der „Welt“ vorliegt, erinnert Krüsken daran, dass die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag von 2013 faire Entschädigungsregeln für die vom Netzausbau betroffenen Bürger versprochen hatte. Diese Zusage dürfe kurz vor Ende der Legislaturperiode „nicht ergebnislos im Sande verlaufen“.
Konkret wird der Bauernfunktionär auch. Bisher sähen die Regeln nur vor, dass Landwirte für Ernteausfälle, Folgeschäden und allgemeine „Dienstbarkeiten“ beim Bau von Erdkabeln mit einer Einmalzahlung entschädigt werden. Künftig, so fordert Krüsken, müsse es zusätzlich „wiederkehrende pauschale Akzeptanzzahlungen“ geben.
Über die Höhe dieser jährlichen Akzeptanzzahlungen gibt es bereits sehr konkrete Vorstellungen. In Rede steht „ein Betrag von zehn Euro je laufenden Meter Trasse“. Je nach Leitungskapazität der Kabel und der Breite der Stromtrasse sollten andere Tarife gelten, so etwa 0,50 Euro pro Quadratmeter bei Erdkabeln mit 20 Meter breiten Schutzstreifen oder 14 Cent pro Quadratmeter bei Freileitungen mit 70 Meter breiten Schutzstreifen.
Verbraucher zahlen für Strommaut
Diese Art Strommaut, die als Teil der Netzentgelte auf die Stromrechnung der Verbraucher umgelegt werden soll, war bislang in den Kostenschätzungen zum Netzausbau nicht enthalten. Schon heute verteuern sogenannte Konzessionsabgaben den Strom für die Verbraucher. So lassen sich die Kommunen von den Energieversorgern dafür bezahlen, dass sie für ihre Netze öffentliche Wege benutzen. Ein durchschnittlicher Haushalt muss im Jahr 59 Euro seiner Stromrechnung dafür bezahlen. Nun könnte dieser Betrag weiter steigen.
Denn nach dem „Netzentwicklungsplan Strom“ hält die Bundesregierung den Bau von 4300 Kilometern neuer Übertragungsnetze auf der Höchtspannungsebene für nötig. Hinzu kommen 11.000 Kilometer in der Hochspannungsebene. Gut 95 Prozent der Neubauvorhaben sind auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen geplant. Legt man einen pauschalen Satz von zehn Euro pro laufendem Meter an, könnten damit Netzentgelte von rund 150 Millionen Euro jährlich und zeitlich unbegrenzt als „Akzeptanzzahlung“ an die Landwirte fließen.
Denn nach dem „Netzentwicklungsplan Strom“ hält die Bundesregierung den Bau von 4300 Kilometern neuer Übertragungsnetze auf der Höchtspannungsebene für nötig. Hinzu kommen 11.000 Kilometer in der Hochspannungsebene. Gut 95 Prozent der Neubauvorhaben sind auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen geplant. Legt man einen pauschalen Satz von zehn Euro pro laufendem Meter an, könnten damit Netzentgelte von rund 150 Millionen Euro jährlich und zeitlich unbegrenzt als „Akzeptanzzahlung“ an die Landwirte fließen.
Während „der Staat den Netzbetreibern dauerhaft attraktive Renditen zusichert, werden die Eigentümer der Flächen bisher mit einer Einmalzahlung abgespeist“, schimpften Delegierte des Bayerischen Bauernverbandes bei der Landesversammlung im Dezember vergangenen Jahres.
Dabei seien die Folgen der Erdverkabelung dauerhaft spürbar: „Durch die von der Erdverkabelung ausgehende Erwärmung des Bodens ist mit erhöhten Verdunstungs- und Austrocknungsraten zu rechnen“, argumentieren die Bayern: „Eine forstwirtschaftliche Nutzung wird dauerhaft unmöglich, da die Trasse frei von Bäumen gehalten werden muss.“
Die bayerische Landesregierung hat sich den Forderungen bereits offiziell angeschlossen. Das mag auch mit der kaum verhohlenen Drohung des Landesbauernverbandes zu tun haben, den Bau der neuen Stromtrassen sonst mit Klagen und Widersprüchen noch weiter zu verzögern. „Jeder Monat, den die neuen Übertragungsleitungen früher in Betrieb gehen, führt zu deutlich niedrigeren Kosten für die Netzstabilität und damit zu Entlastungen für alle Stromkunden“, verklausuliert Bayerns Bauernpräsident Walter Heidl. Soll heißen: Ohne Akzeptanz der Landbesitzer wird es Verzögerungen geben, deren Kosten für die Allgemeinheit deutlich höher ausfallen dürften als die Kabelumlage für Landwirte.
Die Bundesregierung appelliert angesichts des aufkeimenden Ärgers an die Landbesitzer, „einvernehmliche Lösungen“ mit den Netzbetreibern zu suchen. Bislang hätten die Eigentümer in 95 Prozent aller Fälle den Netzbetreibern freiwillig Nutzungsrechte an ihren Grundstücken eingeräumt. „Lediglich in fünf Prozent der Fälle kommt es zu einer Enteignung“, erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums.
Rechtsgutachten widerspricht Bauern
Dennoch holte sich das Bundeswirtschaftsministerium vorsorglich juristischen Rat. In einer gemeinsamen Studie stellten das Institut Frontier Economics und die Kanzlei White&Case schon mal
fest, dass Entschädigungsansprüche nach geltender Gesetzeslage nur für tatsächlich bestehende Rechtspositionen bestehen: „Bloße Erwartungen, Chancen und Gewinnaussichten werden durch die
Eigentumsgarantie nicht geschützt, eine Entschädigung ist damit auch nicht für entgangene Gewinne zu leisten.“ Zudem würden Entschädigungsleistungen in vergleichbaren Fällen stets nur als
Einmalzahlung angewiesen.
https://www.welt.de/wirtschaft/article163940561/Jetzt-drohen-die-deutschen-Bauern-mit-einer-Strom-Maut.html
Erst stellen sich die Bürger quer ....
Doch gegen den Beschluss der (Erdverkabelung) laufen nun die Bauernverbände nun Sturm.
http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/kostspielige-energiewende-deutsche-bauern-drohen-mit-einer-strom-maut-fuer-energietrassen_id_7021038.html
Forderung der Kanzlerin: Mehr Tempo bei der Energiewende
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert eine schnellere Gesetzgebung. Nach der Wahl soll es bei Stromnetzen und Speichern vorangehen
Auf der anderen Seite lobte sie die enormen Kostensenkungen bei der Wind- und Sonnenenergie. „Wer hätte gedacht, dass wir da so weit runterkommen im Preis?“, fragte Merkel. Auch in der Speicherung von Strom liege noch „ein Riesenpotenzial“.
Die Kanzlerin räumte aber auch ein, dass Deutschland beim Ausbau der Stromnetze „in allen Bereichen“ zurückhänge. „Die Mischung aus Gerichts- und Planungsverfahren ist nun mal kompliziert.“ In der nächsten Legislaturperiode sei eine große
Kraftanstrengung nötig: „Wir brauchen eine Verantwortungsgemeinschaft aller.“ Es könne nicht sein, dass in Reden der Ausbau der erneuerbaren Energien gefordert werde, dann aber diejenigen
beschimpft würden, die die Leitungen ausbauen müssten.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/forderung-der-kanzlerin-mehr-tempo-bei-der-energiewende/19711358.html
VDMA: Aus der Stromwende muss eine umfassende Energiewende werden
https://www.pressebox.de/pressemitteilung/vdma-verband-deutscher-maschinen-und-anlagenbau-ev/VDMA-Aus-der-Stromwende-muss-eine-umfassende-Energiewende-werden/boxid/848968
Zeitenwende in der Energiepolitik
Die ersten Windparks ohne staatliche Zuschüsse stoßen Debatte über Förderung an.
Wie das so schnell gehen soll? Bei Offshore vor allem mit erheblich größeren Windrädern als den derzeit üblichen. Die in Nord- und Ostsee bereits installierten Anlagen verfügen jeweils über eine Leistung bis zu fünf Megawatt. In diesem Jahr werden aber erstmals moderne Windmühlen im Meer installiert, die acht Megawatt bringen.
Doch die Planungen von Dong und EnBW gehen davon aus, Generatoren nebst Riesen-Rotoren auf hohe Stahltürme setzen, die eine Leistung von 13 bis 15 Megawatt erreichen. Die schiere Größe senkt die Kosten fürs Verankern auf dem Meeresboden und drückt überdies die Aufwendungen für die Instandhaltung. Das Dong-Management erinnert daran, dass die Anlagen bereits in den vergangenen vier Jahren um die Hälfte billiger geworden seien. Bis zur endgültigen Vergabe der Aufträge für die neuen Windparks im Jahr 2021 sei mit weiteren Fortschritten zu rechnen: „Wir haben die Kostensenkungen mit unseren Zulieferern in der Hand“, so ein Dong-Sprecher.
Gleichwohl gehen angesichts von null Cent viele Experten davon aus, dass die Rechnungen der Offshore-Betreiber nur bei deutlich höheren Notierungen als derzeit aufgehen. So spricht denn auch Patrick Graichen von der Denkfabrik Agora Energiewende von erheblichen Risiken. Das Preisniveau an der Börse kann im Laufe eines Tages stark schwanken – im Schnitt liegt es derzeit bei etwa drei Cent pro Kilowattstunde.
In jedem Fall müsse aber die nächste Bundesregierung „Energie noch viel mehr als ein Gesamtsystem aus Umwandlung, Speicherung und Verbrauch über alle Energieträger hinweg sehen“, so Zelinger. Dahinter steckt der Gedanke, die Sektorenkopplung massiv auszubauen.
Konkret bedeutet dies etwa, Offshore-Windstrom, der bei einer starken Brise in rauen Mengen anfällt, nach dem Tauchsieder-Prinzip in Wärme zu verwandeln, die dann Wohnungen heizt oder von der
Industrie genutzt wird. Auch lässt sich mit Strom synthetisches Gas erzeugen, das ins Gasnetz eingespeist werden kann.
http://www.fr.de/wirtschaft/energie/zeitenwende-in-der-energiepolitik-a-1266016
StromDAO – Heute schon Strom dank Blockchain
Die Blockchain-Technologie findet immer wieder neue Use-Cases im Bereich Energiewirtschaft. StromDAO ist ein solches Projekt und möchte Strom dezentral anbieten.
https://www.btc-echo.de/stromdao-heute-schon-strom-dank-blockchain/
Von wegen grün: Energieversorger schummeln bei Stromherkunft
Viele Energieversorger stellen ihre Stromlieferung sauberer dar, als sie ist. Die Anbieter behaupten, der von ihnen gelieferte Strom enthalte einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien als der
bundesweite Durchschnitt. Das ist jedoch häufig nicht der Fall. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die ein Bündnis aus Deutscher Umwelthilfe, Robin Wood, Greenpeace Energy, EWS Schönau,
NATURSTROM und LichtBlick vorgelegt hat.
https://www.recknagel-online.de/aktuell/energiewende/24-04-2017-von-wegen-gruen-energieversorger-schummeln-bei-stromherkunft/
Merkel: "Kein Recht auf Einspeisung"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Deckelung der erneuerbaren Energien verteidigt. Zu Anfang ihrer Regierungszeit habe das Denken geherrscht, dass es "fast ein Recht" darauf gebe, sich an der Ökostrom-Einspeisung zu beteiligen, sagte Merkel beim diesjährigen Energiepolitischen Dialog der Unionsfraktion im Bundestag. Man wolle und könne aber nicht "unendlich viel Energie verbrauchen". Deshalb habe es die Ausbaukorridore und Mengenbeschräkungen in den beiden EEG-Novellen 2014 und 2016 geben müssen.
Aus der Sicht von Merkel kommen durch den Ausbau der Erneuerbaren auch die "Unzulänglichkeiten" im Netzausbau zum Vorschein. Hier liege man in allen Bereichen zurück, allerdings seien die "Beeinflussungsmöglichkeiten" durch die Politik begrenzt. Für die nächste Legislaturperiode brauche es eine "große Kraftanstrengung
Besondere Sorge bereitet der Kanzlerin die mangelnde Rechtssicherheit bei der "Besonderen Ausgleichsregelung", mit der der Industrie jedes Jahr Milliardenrabatte bei der EEG-Umlage eingeräumt werden. Merkel konstatierte ein "erhöhtes Risiko beim Neubau stromintensiver Anlagen". Das sei nicht gut für Investitionen. Da müsse man "sehr aufpassen".
Keinerlei konkrete Aussagen gab es von Merkel zum voraussichtlichen Scheitern Deutschlands beim Klimaschutzziel von minus 40 Prozent CO2-Ausstoß bis 2020. Die Debatte ordnete sie in die Verhandlungen zum EU-Ziel von minus 40 Prozent bis 2030 ein. Deutschland könne hier nicht immer den "Löwenanteil" tragen.
Zum deutschen Klimaschutzplan 2050 sagte die
Kanzlerin nur, dass man den Langfrist-Plan der "gesellschaftlichen Diskussion" überantwortet habe. Auch zum Thema Ökostrom-Speicherung wolle sie nichts sagen. Das sei zu
kompliziert.
http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/23017-merkel-kein-recht-auf-einspeisung-von-oekostrom
Mittelbayerische Zeitung: Der Rohrkrepierer / Kommentar zum Ausbau der Nordstream-Pipeline in der Ostsee
(Strom-)Markt der Verzweiflung
Knapp 1.000 Offshore-Anlagen hat die deutsche Windbranche im letzten Jahrzehnt vor der Küste in den Meeresboden gerammt, pro Mast im Schnitt mit etwas mehr als vier Megawatt Nennleistung, dazu jede Menge Netzanbindungen und Umspannwerke auf See. Jedes Jahr kommen jetzt bis zu 200 Windräder dazu, und zwar deutlich stärkere mit bis zu zehn Megawatt. Mehr, größer und integriert in eine bestehende Infrastruktur – all das wird die Kosten des Windstroms sicher drastisch senken.
Was selbst von der FAZ als "Seewind-Sensation" gefeiert wird, ist jedoch eher eine Flucht nach vorn, und eine ziemlich verzweifelte sogar. Wann, bitte, soll der Null-Förder-Windpark von EnBW in Betrieb gehen? Nicht vor 2025.
Dazwischen liegen mindestens zwei neue Bundesregierungen, die Abschaltung aller deutschen AKWs und, wenn es gut läuft, einiger großer Kohlekraftwerke. Vielleicht fahren auch eine Million stromhungrige E-Autos auf den Straßen herum. Dann könnte sich der Strompreis in Regionen bewegen, dass Offshore-Wind ohne EEG-Zuschüsse auskommt.
Selbst die Vordenker kommen nicht mehr mit
Doch vielleicht kommt es ganz anders: Kohleausstieg erst 2040, Biokraftstoffe statt E-Mobilität und noch mehr Stromerzeuger, die – koste es, was es wolle – ihre alten Anlagen, ob konventionell oder öko, weiterlaufen lassen und den Börsenstrompreis ins Negative drehen. Und die Bürger fangen auch an, per Smartphone den Preisen eine Nase zu drehen. Dann sieht's düster aus für den EnBW-Park.
Allerdings: Warum soll man sich drum scheren, was 2025 sein wird, wenn schon heute niemand wirklich weiß, wohin sich Strommarkt und -preise wirklich entwickeln?
Gewollte (gesetzgeberische) Effekte treten nicht ein, und was eintritt, hat niemand auf dem Schirm gehabt, klagte jüngst der Thinktank Agora Energiewende – was durch das unerwartete Null-Cent-Ergebnis der Offshore-Ausschreibung nun ziemlich drastisch bestätigt wird.
Auf dem deutschen Strommarkt regiert offenbar nicht mehr die Ratio, sondern das Chaos. Da ist es besser, auf Zeit zu spielen. So verschob selbst der Lausitzer Braunkohleverstromer Leag die Entscheidung, ob er nochmal einen neuen Tagebau aufmacht, ins Jahr 2020. Auch dies ist im Kern ein Akt der Verzweiflung, ein Hilferuf an die Politik – sagt uns doch, wo's langgehen soll. Denn der Markt, der richtet es nicht mehr.
Das hat er übrigens, allen Mythen zum Trotz, 1990 auch nicht getan. Das Atomkraftwerk in Lubmin abzuschalten war eine politische Entscheidung, in einem halben Jahr durchgezogen. Dass dabei
dieselben Stromkonzerne, die dann das Rostocker Kraftwerk bauten, hinter den Kulissen die Strippen gegen das Ost-AKW zogen, ist aus heutiger Sicht geschenkt. So funktioniert Politik nun einmal.
Heute aber funktioniert sie nicht mal mehr so. Das ist schon zum Verzweifeln.
http://www.klimaretter.info/meinungen/kommentare/22979-strom-markt-der-verzweiflung
Dezentrale Erzeugung statt Stromautobahnen
Nach Vorstellung von Hasler und Reiche sollen sich alle Beteiligten nach der Bundestagswahl zusammensetzen, um die Versorgung mehr dezentral aufzustellen. „Wir müssen die Karten nochmal neu legen“, plädierte Hasler dafür, erneut zu prüfen, welche Trassen erforderlich sind angesichts der zunehmenden dezentralen Erzeugung und der Entwicklung der erneuerbaren Energien. Die große Sorge des VKU ist, dass zu viele Milliarden investiert werden, die letztendlich die Verbraucher zahlen müssen. Das wäre schlecht für die Akzeptanz der Energiewende. Was überflüssig ist, wollten sich Hasler und Reiche aber nicht festlegen.
Zudem fordert der VKU, dass die Netzentgelte für die örtlichen Verteilnetze nicht mehr nach dem Verbrauch berechnet werden, sondern pauschal unabhängig von der verbrauchten Strommenge. Denn immer
mehr Verbraucher erzeugen selbst Strom und beteiligen sich daher weniger an den Kosten der Verteilnetze, obwohl sie die Sicherheit haben, darauf zurückgreifen zu können, wenn keine Sonne scheint
oder kein Wind weht.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirtschaft/dezentrale-erzeugung-statt-stromautobahnen-14825062.html
Neues Buch von Claudia Kemfert Ökostrom reicht aus: Atomausstieg jetzt!
München, 20.04.2017 | 10:06 | rar
Die Energiewende stagniert derzeit in Deutschland. Dabei könnten alle Atommeiler gleich morgen abgeschaltet werden. Denn Ökostrom würde bereits jetzt ausreichen, wie Claudia Kemfert in ihrem
neuen Buch „Das fossile Imperium schlägt zurück“ feststellt.
100% Ökostrom möglich
Ein Beispiel: Obwohl der Atomausstieg bis 2022 besiegelt ist und die Erneuerbaren Energien hierzulande bereits seit Jahren gefördert werden, ist der Ökostrom-Anteil im Stromnetz geringer als
sogenannter grauer Strom, der aus fossilen Energieträgern erzeugt wird. Dabei könnte der grüne Strom bereits die Vorherrschaft im Stromnetz übernehmen.
Die Erneuerbaren seien zu volatil, um das Stromnetz stabil zu halten. Als Grundlast bräuchte es daher die Kohle- und Gaskraftwerke. So behauptet es das „fossile Imperium“. Doch es liegt vielmehr
an diesen unflexiblen Anlagen, dass Ökostrom ausgebremst wird, da sich etwa Windräder leichter zu- und abschalten lassen. Die Folge: „Derzeit produzieren wir einen großen
Überschuss an Strom und verramschen ihn an der Börse“, erklärt Kemfert. Dabei könnte Deutschland „schon heute alle restlichen Atomkraftwerke abschalten, ohne dass die Lichter
ausgehen“. Kemfert ist sich sicher: „Mit den erneuerbaren Energien sind wir in der Lage, die Grundlast zu tragen. Fossile Energien werden überflüssig.“
Hoher Strompreis: Atom- und Kohlestrom schuld
Ein weiterer Mythos: Ökostrom treibt den Strompreis in die Höhe. Doch auch hier stellt Kemfert in ihrem Buch klar: „Nicht der Ökostrom lässt die Strompreise steigen, sondern der konventionelle
Strom. Denn derÜberschuss an Kohle- und Atomstrom drückt die Strompreise an der Börse und treibt somit die EEG-Umlage in die Höhe.“ Je niedriger der Einkaufspreis an der Strombörse, desto
höher die Differenz zur Einspeisevergütung. Sie wird über die EEG-Umlage ausgeglichen.
https://www.check24.de/strom/news/kemfert-oekostrom-atomausstieg-62580/
Verbändestreit um große Stromtrassen
Der Spitzenverband der Energiewirtschaft ist sauer auf die Stadtwerke. Die hatten den Ausbau der Nord-Süd-Hochspannungsleitungen in Frage gestellt.
Zwischen zwei der wichtigsten deutschen Energieverbände gibt es offenen Streit um den Bau der geplanten Hochspannungsleitungen bis 2025. Stefan Kapferer, Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbandes BDEW, bezeichnete es am Freitag in Berlin als „brandgefährlich“, dass Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender des Nürnberger Versorgers N-Ergie und in den Führungsgremien des Stadtwerkeverbandes VKU aktiv, den Bau einiger Trassen zuvor in Frage gestellt hatte. „Das ist genau der falsche Ansatz“, sagte Kapferer, der bis September 2014 Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium gewesen war. Die geplanten Trassen seien essenziell für den Transport von Windstrom aus Nord- nach Süddeutschland und damit für das Gelingen der Energiewende.
Es sei ihm auch schleierhaft, warum der VKU schon seit Monaten gegen die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) schieße. Natürlich seien im VKU nicht die großen ÜNB, sondern die kleineren, aber
zahlreicheren Verteilnetzbetreiber Mitglied. Einen solchen Konflikt aufzubauen, sei aber für die Branche kontraproduktiv.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/energiewende-verbaendestreit-um-grosse-stromtrassen/19705136.html
Gutes Geschäftsergebnis für Mainova
Erdgas kann einen wichtigen Beitrag für die Klimaschutzziele leisten
Die deutsche Energiepolitik steht nach der Bundestagswahl vor entscheidenden Weichenstellungen. Dabei ist die Gefahr groß, dass die Energiewende
endgültig auf einen planwirtschaftlichen Irrweg gerät. Alsheimer: „Wir beobachten, dass das Denken und Handeln der maßgeblichen Akteure seit einiger Zeit von der Doktrin
der stromgeführten Energiewende geleitet wird.“ Der Stromsektor soll bei der vollständigen Dekarbonisierung eine Schlüsselrolle
spielen. Das bedeutet, dass die Nutzung von Gas zu Heizzwecken aufgegeben werden soll. Voraussetzung hierfür wäre ein erheblicher Ausbau der
Leistungsfähigkeit des Stromnetzes. Eine Überschlagsrechnung ergibt allein für das Frankfurter Stromverteilnetz selbst unter
optimistischen Annahmen Investitionskosten in Höhe von drei bis vier Milliarden Euro. „Die Doktrin der stromgeführten
Energiewende bedeutet einen Bruch mit dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit und Offenheit für Technologien. Nicht zuletzt
kann Gas auch regenerativ hergestellt werden und als Speichermedium dienen. Die Missachtung dieser Vorteile schadet dem
Jahrhundertprojekt Energiewende. Aus unserer Sicht lassen sich die Klimaschutzziele nur mit Erdgas als Ergänzung zu den erneuerbaren Energien bezahlbar und versorgungszuverlässig
erreichen“, betont Alsheimer.
https://www.fuldainfo.de/gutes-geschaeftsergebnis-fuer-mainova/
Volkswagen-Fahrer werden künftig automatisch Wetterwarner
Die Autos des Konzerns sollen bald permanent Klimadaten an den Stromnetzbetreiber Tennet liefern. Der will auf diese Weise seine Netze besser steuern. Datenschutzprobleme sieht man bei den
Konzernen nicht. Der Stromnetzbetreiber Tennet will seine Hochspannungsleitungen von mehr als 22.000 Kilometer Länge künftig mithilfe des Autobauers Volkswagen effizienter steuern und dadurch
Kosten sparen.
Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, vereinbarten Tennet und die Volkswagen AG dazu eine
Entwicklungszusammenarbeit. Eine Entscheidung der Markenvorstände des Automobilkonzerns über die Einführung der Technik steht zwar noch aus, könnte aber im Laufe des Jahres fallen.
Die Zusammenarbeit sieht vor, dass Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns in Zukunft mithilfe der serienmäßig verbauten Regen-, Licht- und Sonnensensoren Wetterdaten sammeln und Tennet in Echtzeit zur
Verfügung stellen. Beim niederländisch-deutschen Netzbetreiber sollen dann Rechenprogramme aus den Schwarmdaten ein hochaktuelles, kleinteiliges Bild des Wetters und Mikroklimas in Deutschland
und ganz Europa zusammensetzen. Die so erstellten Kurzfristprognosen sollen es Tennet ermöglichen, die Stromeinspeisung von Solaranlagen an jedem Ort minutengenau vorherzusehen. Das Stromnetz könnte so effizienter gesteuert werden.
https://www.welt.de/wirtschaft/article163916670/Volkswagen-Fahrer-werden-kuenftig-automatisch-Wetterwarner.html
Grünstrom "von unten" kontra Trassen
Die Energiewende im Kleinen könnte aus Sicht der Stadtwerke so schön sein, wenn der Gesetzgeber und die großen Netzbetreiber nicht zentralistisch hineinregieren würden. Dagegen macht der
Verband kommunaler Unternehmen jetzt einen Forderungskatalog auf.
http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/23001-gruenstrom-von-unten-kontra-stromtrassen
Wirtschaftsrat fordert Landesregierung zur Kurskorrektur bei der Energiewende auf
Windgas-Elektrolyseure entlasten Stromkunden
Cyber-Risiken und Stromspeicher gehören 2017 zu den wichtigsten Themen für Führungskräfte in der globalen Energiewirtschaft. Effizienz ist dagegen aus den aktuellen Top-Ten einer jährlichen Umfrage des Weltenergierats herausgefallen.
Ob Fernsteuerungen für Windräder oder digitale Messeinrichtungen in den Stromnetzen – Informations- und Kommunikationstechnologie durchdringt die Energiewelt immer stärker. Mit dem Grad der
Digitalisierung steigt aber auch die Gefahr durch Hackerangriffe. Cyber-Bedrohungen schafften es deshalb in diesem Jahr erstmals in die Top Ten einer jährlichen Umfrage des Weltenergierats.
Das zeigt eine Sonderauswertung, die bizz energy vorliegt.
http://bizzenergytoday.com/digitalisierung_energieeffizienz
Der Schnee von morgen
Deutschland versagt beim Kampf gegen den Klimawandel.
Die vergangenen Jahre waren ein Selbstbetrug. "Wir erleben das Energiewendeparadox", sagt Patrick Graichen. Der Mann leitet die "Agora Energiewende" in Berlin, die wohl einflussreichste Denkfabrik auf diesem Gebiet. Graichen erklärt das Problem so: Deutschland sei zwar aus der Atomkraft ausgestiegen und
produziere inzwischen fast ein Drittel seines Stroms durch Wind, Wasser und Sonne. Kohle werde jedoch weiterhin abgebaggert und verfeuert. Immer noch, sagt Graichen, stünden in Deutschland vier
der fünf dreckigsten Kohlekraftwerke Europas. Und in denen wird insbesondere billige Braunkohle verbrannt, was wiederum
besonders schlecht fürs Klima ist.
Der Kampf um die "Monstertrassen"
Die Energiewende muss wieder stärker dezentral werden, damit die Bürger auch künftig hinter dem Projekt stehen. Forscher haben untersucht, was das bedeutet: für die Stromnetze, für den
Windkraftausbau, für die Eigentümerstruktur. Teil 2 der Serie "Energiewende 2.0".
https://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/22799-der-kampf-um-die-monstertrassen
Energiewende wartet auf Herbstwahl
Die Debatte um die Zukunft der Energiewende kommt inzwischen wie eine vorfristige Weihnachtsbescherung daher: "Bis zur Wahl im Herbst müsst ihr euch gedulden, dann aber wird's was geben." Der Thinktank Agora Energiewende hat schon mal ein Vorschlags-Paket für die nächste Regierung geschnürt.
Die Schieflage hat die Politik über Jahre – gewollt wie ungewollt – zugelassen. Steuern, Abgaben, Entgelte und Umlagen auf eine Kilowattstunde würden gegenwärtig bei Heizöl 0,6 Cent, bei Erdgas und Benzin 2,2 Cent, bei Diesel 4,7 und beim Strom 18,7 Cent ausmachen, rechnet Patrick Graichen von der Denkfabrik Agora Energiewende am Montag in Berlin vor. Beim Strompreis hätten dabei staatliche Steuern und Abgaben mittlerweile einen Anteil von 75 Prozent erreicht.
Angesichts dessen versteht der Thinktank seine Grundlagenstudie auch vor allem als einen großen Problem-Aufriss. Die Baustelle ist nicht nur groß, sondern auch voller Absurditäten. So rechnet Graichen – allen EEG-Reformen zum Trotz – damit, dass der Strompreis in den nächsten Jahren um zwei Cent je Kilowattstunde zulegen wird, vor allem wegen weiter steigender EEG-Kosten und Netzentgelte.
Strom – zu teuer und zu billig zugleich
Wegen der eminent hohen Abgaben und Steuern auf Strom klappt nach Ansicht der Agora-Experten auch die Sache mit dem Öko-Überschuss-Strom nicht. Soll der nämlich für Anwendungen in der Sektorkopplung wie Power-to-Heat genutzt werden, fallen bislang weiter Netzentgelte und EEG-Umlage als Kosten an. Also müsste der Strompreis an der Börse weit ins Minus gehen, damit der Ökostrom-Erzeuger seinen Strom dann wirklich kostenlos abgeben könnte. Sinkt der Preis aber (wegen des Strom-Überangebots) so weit, werde die Öko-Erzeugung abgeregelt, schildert Graichen den stromnetzlichen Wahnsinn.
Dass ihn – wie viele andere – die ungerechte Verteilung der Netzkosten stört, ist fast schon selbstverständlich. Derzeit schwanken die Netzentgelte bundesweit zwischen vier und neun Cent je Kilowattstunde. Den Netzausbau zahlten derzeit die Regionen, wo der Zuwachs von Wind und Sonne stattfinde, die anderen profitieren, so Graichen. Wie wahr – dennoch ist erst kürzlich an Südländern wie Bayern und Baden-Württemberg ein vom Bundeswirtschaftsministerium initiierter Anlauf zu bundeseinheitlichen Netzentgelten gescheitert. Im Bund wird im Herbst gewählt, aber in irgendeinem südlichen Bundesland? Bislang nicht.
Graichen erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass die Union und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble bekanntlich einen Steuersenkungsspielraum von bis zu 15 Milliarden
Euro jährlich sehen. Davon die Hälfte für die Stromsteuer ausgeben – und dann wäre der politische Boden geebnet, um die Heizölverbraucher zugunsten der Stromkunden zu belasten. Nach der
Wahl, versteht sich.
http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/22956-wahre-energiewende-wartet-auf-herbstwahl
Stromnetz zu Gold spinnen
Ein garantierter Zins von fast sieben Prozent auf Ihr Kapital ab 2019? Wären Sie Besitzer eines deutschen Stromnetzes, könnten Sie sich auch künftig entspannt zurücklehnen. Der
Staat legt Ihnen die Prozente zu Füßen und sorgt dafür, dass die Stromkunden diese über die Netzentgelte bezahlen. Kritiker halten die Festlegungen für absurd und rechtswidrig.
http://www.klimaretter.info/wirtschaft/hintergrund/21714-stromnetz-zu-gold-spinnen
Neue Preismodelle für Energie
Grundlagen einer Reform der Entgelte, Steuern, Abgaben und Umlagen auf Strom und fossile Energieträger
STUDIE
https://www.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2017/Abgaben_Umlagen/Agora_Abgaben_Umlagen_WEB.pdf
Kraftwerke ignorieren Minuspreise
Selbst bei einem Überangebot von Strom und einem negativen Börsenpreis bleibt ein Großteil der konventionellen Kraftwerke in Deutschland am Netz. Das konstatiert der heute von der
Bundesnetzagentur vorgelegte Bericht über die sogenannte
Mindesterzeugung.
http://www.klimaretter.info/energie/nachricht/22958-konventionelle-kraftwerke-ignorieren-minuspreise
Künstliche Insel soll Windenergie für Nordsee-Anrainer liefern
Die seichte Doggerbank inmitten der Nordsse wäre ein idealer Standort für eine Insel zur Windenergie-Erzeugung. Doch Naturschützer schlagen Alarm.
Geplante Leitung entspräche etwa 75 Atomkraftwerken
Praktisch wäre deshalb eine künstliche Insel, auf der die Konverter und die Unterkünfte der Wartungsmannschaften für die Windräder und gleich noch ein Hafen und eine Flugzeuglandebahn Platz
hätten. So eine Insel wollen der niederländisch-deutsche Stromnetzbetreiber Tennet und die dänischen Firma Energienet auf der Doggerbank bauen. Nachdem sie kürzlich eine Vereinbarung dafür
unterzeichnet haben, prüfen sie nun die Machbarkeit.
Bis 2050 könnten über das Windenergie-Verteilkreuz bis zu 100 Millionen Menschen in den Anrainerstaaten der Nordsee mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Wie in einem Spinnennetz mit der
Insel in der Mitte würden die Kabel nach Großbritannien, Belgien, die Niederlande, Deutschland, Dänemark und Norwegen verlaufen. Windparks mit einer Leistung von 100 Gigawatt könnten an die Insel
angebunden werden. Das entspricht in etwa 75 Atomkraftwerken. Baubeginn wäre in der 2030er Jahren.
Zu den Kosten will sich Tennet nicht äußern
Noch ist die künstliche Insel aber nur eine Zukunftsvision, stellt Tennet-Sprecher Mathias Fischer klar. Zu den Kosten will er sich nicht äußern. Er deutet aber an, dass Anreize auch durch eine
öffentliche Förderung geschaffen werden könnten. Weitere Partner in dem Projekt seien jedenfalls willkommen. Alle, die Kritik äußern wollen, lädt Fischer ein, zu dem Projekt Stellung zu
nehmen.
"Die Idee ist charmant“, gibt der Energieexperte Tobias Austrup von Greenpeace zu. Offshore-Windenergie sei grundsätzlich eine gute Möglichkeit, die Stromversorgung zu sichern. Die Doggerbank sei
aber schon seit zwölf Jahren ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet nach EU-Recht mit hohem Schutzstatus. „Die Umsetzung der Pläne ist deshalb aus unserer Sicht ausgeschlossen“, sagt Austrup.
"Ökologisch ist das blanker Irsinn"
Ökologisch ist so eine Vision blanker Irrsinn“, nennt es der Meeresbiologie Kim Detloff von der Naturschutzorganisation Nabu. „Die Doggerbank ist einer der wertvollsten Lebensräume der Nordsee“,
sagt er. Geschützte Arten wie der Schweinswal, aber auch der ganze Lebensraum mit seinen wichtigen ökologischen Funktion würden durch das Projekt massiv geschädigt.
Gerade ist Deutschland dabei, die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie endlich in deutsches Recht umzusetzen. Noch vor der Bundestagswahl soll das Gesetz beschlossen werden. Dann wäre der kleine Zipfel
der Doggerbank, der zum deutschen Meeresgebiet gehört, für Projekte wie die künstliche Insel tabu. Weitere Teile gehören zu den Niederlanden und Dänemark, das größte und flachste Stück zu
Großbritannien.
Briten haben Schweinswal nicht unter Schutz gestellt
Die Briten haben sich eine Hintertür bei der Umsetzung der Richtlinie offengelassen und den Schweinswal nicht mit unter Schutz gestellt, berichtet Nabu-Biologe Detloff. Das sei schon mit Blick
auf die Nutzung der Doggerbank für Windparks geschehen. Er findet, dass der Naturschutz nicht der Energiepolitik geopfert werden sollte: „Das ist falsch und nicht im Sinne grüner Energien.“
Ähnlich sieht es Marcel Keiffenheim vom Ökostromanbieter Greenpeace Energy: „Wir machen die Energiewende ja, um die Ökosysteme zu schützen. Wenn das Projekt bedeutende Nachteile hat, kann man es
auch nicht machen.“ Beim Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Abwägung des Für und Wider zum
Naturschutz schwierig bleiben.
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/energiewende-kuenstliche-insel-soll-windenergie-fuer-nordsee-anrainer-liefern/19638190.html
10.04.2017
Die chemisch-pharmazeutische Industrie spricht sich für einen Systemwechsel bei der Finanzierung erneuerbarer Energien in Deutschland aus. Ziel müsse es sein, so der Verband der Chemischen
Industrie (VCI), die Förderung des künftigen Ausbaus von Solarflächen, Windrädern und Biomasse-Anlagen für die Stromproduktion nicht mehr über die EEG-Umlage durch die Stromverbraucher, sondern
aus dem Bundeshaushalt zu leisten.
http://www.frankfurt-live.com/energiewende-und-stromkosten-95143.html