weitere Infos Teil 3

zum Themenkomplex Suedlink/HGÜ-Trassen und Energiewende

"Nur fachliche Kriterien zählen"
Suedlink: CDU-Politiker kritisieren Thüringer "Manöver"
BAD HERSFELD. Als „leicht zu durchschauendes politisches Manöver“ haben der heimische Bundestagsabgeordnete Helmut Heiderich und der örtliche CDU-Bundestagskandidat Timo Lübeck die SuedLink-Ablehnung von SPD, Linken und Grünen aus Thüringen kritisiert. Diese wollen, dass der von Tennet dort vorgeschlagene Trassenverlauf aufgehoben wird und die neue Stromleitung mitten durch Hessen verlaufen soll.

https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/suedlink-cdu-politiker-kritisieren-thueringer-manoever-8372687.html

Bau der SuedLink Stromtrasse macht Begehungen erforderlich
Region. Die TenneT TSO GmbH gab kürzlich bekannt, dass sie als verantwortlicher Übertragungsnetzbetreiber den Neubau der 380-kV-Höchstspannungsleitung (SuedLink) von Wahle nach Mecklar plant. Dafür soll das Gebiet der neuen Stromtrasse nun eingehend kartiert werden. Hierfür wird auch die Begehung privater land- und forstwirtschaftliche Wege und Grundstücke erforderlich sein.
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Die geplante Höchstspannungsleitung wird die Netzknotenpunkte Wahle in Niedersachsen und Mecklar in der Gemeinde Ludwigsau in Nordhessen miteinander verbinden. Die rund 230 Kilometer lange Verbindung erhöht die Übertragungskapazität für Windenergie in der Nord- Süd-Achse und wird in Zukunft die Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Niedersachsen und Nordhessen gewährleisten.

http://regionalpeine.de/bau-der-suedlink-stromtrasse-macht-begehungen-erforderlich/

Veranstaltung am 8. Juni ab 9 Uhr
Neue Diskussion um Suedlink-Trasse: Konferenz in Bad Hersfeld
Bad Hersfeld. Die sogenannte Antragskonferenz für die umstrittene Suedlink-Trasse findet am Donnerstag, 8. Juni, ab 9 Uhr in der Bad Hersfelder Schilde-Halle statt. Bei der öffentlichen Veranstaltung sollen sowohl der Vorschlagskorridor als auch die alternativen Trassenvarianten im Detail auf Raumverträglichkeit und Umweltauswirkungen geprüft werden.
Im Vorfeld der Konferenz hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth erneut darauf hingewiesen, dass bei den Planungen noch nichts endgültig entschieden ist, auch wenn derzeit vieles für einen Trassenverlauf durch Thüringen spreche.
Allerdings versuche die Thüringer Landesregierung durch offensive Lobbyarbeit, die Trasse durch Thüringen abzuwenden. Sie berufe sich dabei auf das „Gebot der Gradlinigkeit“, berichtet Roth. „Viel entscheidender scheinen mir aber die Fragen der Raumverträglichkeit sowie die möglichen Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur.“
Roth wisse aus Gesprächen mit betroffenen Anwohnern, Bürgerinitiativen und Kommunalpolitikern, dass es eine Reihe von handfesten und gut begründeten Einwänden gegen einen Trassenverlauf durch unsere Region gibt. Deshalb sei die Teilnahme an der Antragskonferenz auch sehr wichtig. „Es geht hier letztlich nicht um politische Wunschkonzerte, sondern um belegbare Fakten“, mahnt Roth. (kai)

https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/neue-diskussion-um-suedlink-trasse-konferenz-in-bad-hersfeld-8351356.html

Es kommt nicht nur auf die Länge an: Warum Thüringen und Hessen streiten
Bei der Frage zum Verlauf der geplanten Stromtrasse Suedlink sind sich die Länder uneins. Keiner will sie bei sich haben. Hessen wirft dem Nachbarn vor, einseitig Argumente ins Feld zu führen.
Im Streit um den Verlauf der geplanten Stromtrasse Suedlink hat Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) die thüringische Landesregierung kritisiert. Der Vorschlag Thüringens zum Verlauf der Leitung, die Windenergie von Nord- nach Süddeutschland transportieren soll, sei nicht sachgerecht. „Man hebt ein einzelnes Kriterium hervor und ignoriert dabei viele andere“, sagte Al-Wazir der Deutschen Presse-Agentur in Fulda.

Geradlinige Stromtrasse - aber nicht um jeden Preis
Widerstand in Hessen und Thüringen

Der Netzbetreiber Tennet favorisiert indes einen Korridor durch Thüringen. Das stößt bei den Anrainerkommunen in Süd- und Westthüringen auf heftige Gegenwehr. Mit dem Vorschlag zum Verlauf weiter westlich trifft Thüringen wiederum bei hessischen Kommunen auf Widerstand. Der Fuldaer Landrat Bernd Woide (CDU) etwa sagte: „Die Planung der Thüringer ist nicht fachlich und an der Sache orientiert, sondern politisch. Erfurt will sich die Trasse vom Hals halten.“ Auch Al-Wazir betonte: „Das Sankt-Florians-Prinzip hilft am Ende niemandem weiter.“


Bundesnetzagentur entscheidet

Die Entscheidung über einen 500 bis 1000 Meter breiten Korridor für die Leitungen trifft letztlich die Bundesnetzagentur. Nach deren Angaben spielen bei der Bewertung zum geeignetsten Verlauf viele Faktoren eine Rolle: Neben der Geradlinigkeit geht es auch um die Raum- und Umweltverträglichkeit. Siedlungen und Bebauungen können ebenso dagegen sprechen wie der Arten- und Naturschutz.

http://www.thueringen24.de/thueringen/article210710457/Es-kommt-nicht-nur-auf-die-Laenge-an-Warum-Thueringen-und-Hessen-streiten.html


Veranstaltung am 8. Juni ab 9 Uhr
Neue Diskussion um Suedlink-Trasse: Konferenz in Bad Hersfeld

https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/neue-diskussion-um-suedlink-trasse-konferenz-in-bad-hersfeld-8353672.html



Hessen kritisiert Thüringen
Streit um Stromtrasse Suedlink spitzt sich zu
Der Ausbau der Stromnetze kommt langsam voran. Bis 2025 sollen die neuen Großleitungen von der Küste in den Süden fertig sein. Herzstück ist die rund 700 Kilometer lange Suedlink-Trasse, um deren Verlauf es zwischen Hessen und Thüringen aber neue Differenzen gibt.

http://www.sat1.de/news/wirtschaft/streit-um-stromtrasse-suedlink-spitzt-sich-zu-101563


Bündnis "Hamelner Erklärung" berät Entschädigungen
Das Bündnis "Hamelner Erklärung" hat am Montag in Fulda zu einer Fach-Konferenz eingeladen, in der es um die Entschädigung der durch den SuedLink betroffenen Grundeigentümer ging. Im Ergebnis bestand bei den Teilnehmern zumindest darin Einigkeit, dass das Ziel eine bundeseinheitliche Entschädi-gungsregelung sein muss, die eine gerechte Entschädigung sicherstellt und gleichermaßen geeignet ist, den konkreten Baubeginn des "Suedlink" zu beschleunigen. Um die Arbeit des Bündnisses weiter zu stärken, wurde ein Trägerverein gegründet.

https://www.dewezet.de/startseite_artikel,-buendnis-hamelner-erklaerung-beraet-entschaedigungen-_arid,2372469.html

Thüringen verzögert Südlink-Planung
Der Thüringer Vorschlag soll laut Bundesnetzagentur als gleichberechtigte Alternative geprüft werden. Weil er in den betroffenen Regionen mit sogenannten Antragskonferenzen vorgestellt und erörtert werden muss, könnte sich die Planung für die Stromtrasse um mindestens ein Jahr verzögern, befürchten Experten.


Zwischen Thüringen und Hessen zeichnet sich ein Kräftemessen darüber ab, welchen Verlauf die geplante Stromtrasse Südlink nehmen soll.

Erfurt/Fulda - Thüringens Landesregierung hat ihren Vorschlag für eine deutlich weiter westlich verlaufende Trasse der Nord-Süd-Stromleitung Südlink jetzt offiziell verabschiedet. Wie eine Sprecherin des Infrastrukturministeriums auf Anfrage bestätigte, hat das Kabinett in Erfurt am Dienstag dem bereits vorige Woche veröffentlichten Alternativvorschlag ohne Änderungen zugestimmt.

Der Vorstoß aus Thüringen sorgt derweil im Nachbarland Hessen für Verärgerung. Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) wird in der Fuldaer Zeitung zitiert, Wiesbaden werde dafür sorgen, dass der von Thüringen betonte Aspekt der Geradlinigkeit der Leitung nicht überbetont werde. So wollen die Hessen demnach "Fragen der Raum- und Umweltverträglichkeit" geltend machen. Hauptargument der Hessen ist, dass in Thüringen ja weniger Menschen von der Leitung betroffen seien.

Der Netzbetreiber Tennet hatte im April als Vorzugsvariante für den Südlink einen Verlauf durch das westliche Thüringen bei der Bundesnetzagentur eingereicht, der hier für heftige Proteste sorgt. Von der Thüringer Landesplanung war vorige Woche auf der Grundlage der selben Planungsdaten ein Verlauf etwa 100 Kilometer weiter westlich vorgelegt worden, der der Luftlinie von Brunsbüttel an der Elbmündung nach Großgartach bei Heilbronn nahe kommt - und damit statt durch Thüringen durch Hessen verläuft.

Der Thüringer Vorschlag soll laut Bundesnetzagentur als gleichberechtigte Alternative geprüft werden. Weil er in den betroffenen Regionen mit sogenannten Antragskonferenzen vorgestellt und erörtert werden muss, könnte sich die Planung für die Stromtrasse um mindestens ein Jahr verzögern, befürchten Experten.

http://www.insuedthueringen.de/region/thueringen/thuefwthuedeu/Thueringen-verzoegert-Suedlink-Planung;art83467,5525430


Verbände setzen sich gemeinsam für Greifvögel ein
Nest- und Brutbaumzerstörungen: Der Deutsche Jagdverband und der Deutsche Falkenorden kritisieren die Energiewende auf Kosten des Artenschutzes.

 Im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg versuchte etwa ein Windradbetreiber die Ansiedlung seltener Rotmilane in der Nähe der Windenergieanlagen durch massive Störungen zu verhindern (wir berichteten).

http://www.outfox-world.de/news/verbaende-setzen-sich-gemeinsam-fuer-greifvoegel-ein.html

Thüringen will Suedlink-Trasse verschieben
Eiterfeld. Die umstrittene unterirdische Gleichstromtrasse Suedlink soll doch durch Osthessen verlaufen. Das schlägt zumindest die Thüringer Landesregierung jetzt offiziell vor. Der Netzbetreiber Tennet favorisiert derzeit einen Verlauf der Trasse, die Strom aus Windkraft von der Nordsee nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren soll, durch Thüringen. Mit dem Vorschlag zur Trassenverschiebung will die Landesregierung in Erfurt das Erdkabelprojekt wieder loswerden.
Thüringens Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke) klagt, ein Verlauf durch Thüringen widerspreche dem vom Bund geforderten Gebot der Geradlinigkeit, also der Orientierung an den Luftlinien zwischen den Anfangspunkten Wilster und Brunsbüttel (bei Hamburg) und den Endpunkten in Großgartach bei Heilbronn (Baden-Württemberg) und Grafenrheinfeld bei Schweinfurt (Bayern). Das Erdkabel müsse westlich verlaufen – durch Hessen. Bundesländer haben das Recht, selbst Trassen vorzuschlagen.
Massiver Widerstand
Damit stößt Keller in Osthessen auf massiven Widerstand. Der von ihr vorgeschlagenen Verlauf würde vor allem den Vogelsbergkreis und den Main-Kinzig--Kreis betreffen. Eine Alternativroute ist weiter östlich vorgesehen und würde bei Bad Salzschlirf, Großenlüder und Hosenfeld auch den Landkreis Fulda betreffen. Der bisherige Alternativkorridor, den Tennet zur Thüringen-Trasse vorlegt hat, würde Eiterfeld, Burghaun und Hünfeld tangieren.
„Die Planung der Thüringer ist nicht fachlich und an der Sache orientiert, sondern politisch. Erfurt will sich die Trasse vom Halse schaffen“, sagt Fuldas Landrat Bernd Woide (CDU). Der Kreis Fulda werde im Verfahren vortragen, dass es in seinem Bereich massive Probleme gebe, die den Bau der Trasse hier unmöglich machten. Tennet plant durch den Kreis Fulda derzeit lediglich eine Alternativroute, bevorzugt wird Thüringen.
Die osthessischen Bundestagsabgeordneten äußern sich deutlich: „Der Vorschlag ist der durchsichtige Versuch, fachliche Argumente dem Sankt-Florians-Prinzip zu opfern. Die Entscheidung muss nach fachlichen, nicht nach politischen Kriterien fallen“, fordert Michael Brand (CDU). Überbündelung und größere Raumwiderstände in Osthessen sprächen klar für die Thüringen-Variante.
Birgit Kömpel (SPD) hat im Gespräch mit Tennet-Chef Lex Hartman gesprochen und erfahren, dass nach mehrfacher Prüfung die Alternativvariante durch den Kreis Fulda noch nicht einmal an dritter Stelle stehe.
Die ursprüngliche Planung für den Suedlink sollte, noch oberirdisch, durch den Landkreis Hersfeld-Rotenburg führen und zwar über Neuenstein, Kirchheim und Niederaula, wurde jedoch verworfen, unter anderem wegen heftiger Bürgerproteste. (vn)

https://www.hersfelder-zeitung.de/lokales/hohenroda-eiterfeld/eiterfeld-ort746899/thueringen-will-suedlink-trasse-verschieben-8314882.html

Mitreden erwünscht: Antragskonferenzen für Trassenplanung in der Region stehen an
Region
Nachdem die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und TransnetBW für die Mehrheit der Abschnitte des SuedLink ihre Anträge bei der Bundesnetzagentur eingereicht haben, hat diese die Bundesfachplanung eröffnet. Im Mai und Juni werden nun für die verschiedenen Abschnitte öffentliche Antragskonferenzen stattfinden.
Sie lesen eine Pressemitteilung von Bürgerdialog Stromnetz:
Worum es in diesen Veranstaltungen geht und in welcher Form sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen können, hat Bürgerdialog Stromnetz Elke Weingarten, Landschaftsplanerin bei der Bosch & Partner GmbH und als solche zuständig unter anderem für umwelt- und naturschutzrechtliche Prüfungen, gefragt:
Was wird in den Antragskonferenzen besprochen?
Auf den Antragskonferenzen stellen die Übertragungsnetzbetreiber ihren Vorschlagskorridor sowie die bis dahin untersuchten alternativen Korridorverläufe für den jeweiligen Abschnitt des SuedLink vor. Weil mit diesem Schritt eine mögliche Betroffenheit vor Ort konkreter wird, ist insbesondere die Antragskonferenz der beste Einstieg für Bürgerinnen und Bürger, um Einfluss auf die möglichen Trassenkorridore
zu nehmen. Jede Bürgerin und jeder Bürger, aber auch Verbände und Vereine sollten ihre Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Konferenz nutzen und ihre Ideen und Bedenken zu Protokoll geben. Als Ergebnis der Antragskonferenz legt die Bundesnetzagentur dann fest, welche Trassenkorridore weiter oder auch zusätzlich untersucht werden und welche Unterlagen die Übertragungsnetzbetreiber noch bereitstellen müssen.
Was gilt es bei Einwendungen zu beachten?
Die Inhalte der Einwendungen sollten sich auf die Ebene der Bundesfachplanung beziehen. Beispielsweise würden Einwände, die den grundsätzlichen Bedarf der Leitung anzweifeln, auf dieser Ebene ins Leere laufen, da der Bedarf bereits im Vorfeld abschließend festgestellt wurde.
Sind die Antragsunterlagen für die jeweiligen Abschnitte einzusehen?
Auf der Webseite netzausbau.de der Bundesnetzagentur steht Kartenmaterial mit
dem aktuellen Vorschlagskorridor und den untersuchten Alternativen bereit.
Wollen Sie mehr zu den Themen Bürgerbeteiligung und Stromnetzausbau wissen, können Sie sich an den Bürgerdialog Stromnetz wenden: buergerdialogstromnetz.de
Die nächsten Termine für Antragskonferenzen zum SuedLink:
15. Mai: Antragskonferenz für Abschnitt D in Bad Kissingen
23. Mai: Antragskonferenz für Abschnitt D in Fulda
8. Juni: Antragskonferenz für Abschnitt C in Bad Hersfeld
Was ist der Bürgerdialog Stromnetz?
Der Bürgerdialog Stromnetz ist eine Initiative für den offenen und transparenten Austausch zwischen allen Beteiligten rund um den Ausbau des Stromnetzes in Deutschland. Dazu stellt der Bürgerdialog Stromnetz grundlegende Informationen bereit und beantwortet Fragen zum Netzausbau. Darüber hinaus zeigt er Bürgerinnen und Bürgern, welche Beteiligungsmöglichkeiten es in den unterschiedlichen Planungs- und Genehmigungsverfahren gibt. Mit bundesweit zehn Bürgerbüros, einem mobilen Bürgerbüro sowie verschiedenen Veranstaltungsformaten nimmt der Bürgerdialog Stromnetz die Diskussionen in den Regionen auf. Ergänzt werden diese Angebote vor Ort durch die Webseite buergerdialog-stromnetz.de, verschiedene Online-Dialog-Formate, ein zentrales Bürgertelefon und den Twitter-Kanal. Gefördert wird der Bürgerdialog Stromnetz vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

http://www.fuldaerzeitung.de/regional/13-5-mitreden-erwunscht-antragskonferenzen-fur-trassenplanung-in-der-region-stehen-an-MN6492925

Keine guten Nachrichten für Hessen
Rote Linien: vom Thüringer Infrastrukturministerium vorgeschlagene Trassenverläufe

http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/suedlink-stromtrasse-landesregierung-vorschlag-100.html


Südlink noch nicht vom Tisch
Anfang März hat es noch danach ausgesehen, dass die geplante Stromtrasse Südlink mit großer Wahrscheinlichkeit nicht durch das Weserbergland führen würde. Ein alternativer Trassenverlauf, den die Thüringer Umweltministerin einreichen will, würde jedoch durch Schaumburg und Hameln-Pyrmont führen.

http://www.sn-online.de/Schaumburg/Landkreis/Aus-dem-Landkreis/Suedlink-noch-nicht-vom-Tisch

Doggerbank Neue Insel für die Nordsee
Ein künstliches Eiland soll als Basis für einen riesigen Offshore-Park dienen.     
Die geplante Insel ist sechs Quadratkilometer groß und rund. Vorgesehen sind ein eigener Hafen, ein Flugplatz und Unterkünfte für bis zu 2000 Mitarbeiter. Um die Insel herum soll dann ein Offshore-Windpark entstehen, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat: Mit 90 bis 100 Gigawatt hätte Neu-Doggerland soviel Kraftwerkskapazität wie Großbritannien. Mel Kroon, der Chef von Tennet, sagte denn auch: „Dieses Projekt kann zu einer komplett erneuerbaren Stromproduktion in Nordwesteuropa beitragen.
Die größte Sorge ist der Artenschutz. „Die Doggerbank ist sehr artenreich“, sagt der Meeresbiologe Kim Detloff vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu).
Dänemark hat die Doggerbank nicht als Naturerbe ausgewiesen und Großbritannien hat sich eine Hintertür offen gehalten: Dort ist der Schweinswal nicht explizit unter Schutz gestellt. Großbritannien hat denn auch schon den Bau von vier Windparks (ohne Insel) auf der Doggerbank genehmigt. Zusammen werden die Parks 800 Windräder mit einer Kapazität von 4,8 Gigawatt haben. Der deutsche Energiekonzern Innogy ist an dem Projekt beteiligt.
Ganz billig wird Neu-Doggerland außerdem nicht: Der Bau der Insel allein koste rund 1,5 Milliarden Euro, schätzt Tennet.

www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/doggerbank-neue-insel-fuer-die-nordsee-a-1277581

Hainich-Region wehrt sich: offener Brief gegen geplante Stromautobahn
Verwaltungschefs der Hainich-Region wehren sich in offenem Brief gegen die geplante Stromautobahn. 
 Er stellt das gesamte Projekt Suedlink in Frage und hat dabei seine Bürgermeister-Kollegen von Altengottern, Flarchheim, Großengottern, Mülverstedt, Schönstedt, Weberstedt, Oppershausen und Kammerforst auf seiner Seite. Sie alle haben in der vergangenen Woche einen offenen Brief unterschrieben, der jetzt an Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sowie die Fraktionschefs im Thüringer Landtag geschickt wird.
"Es geht um den internationalen Börsenhandel"
Der Zuwachs der Leistung auf bis zu acht Gigawatt, der durch Suedlink und die durch Ostthüringen geplante Trasse Sued-Ost-Link erreicht werden soll, lege laut den Verfassern des offenen Briefes nahe, dass es dabei längst nicht mehr nur um die Energiewende gehe. "Es geht um den internationalen Börsenhandel, Stromtransport von Norwegen bis Griechenland", vermutet Zehaczek, "und dann fließt auch Atomstrom durch die Leitungen".
 Für die Planungsvariante durch Thüringen gebe es keine ökologisch und ökonomisch überzeugenden Gründe, heißt es im Brief. Rückwind bekommen die hiesigen Bürgermeister von Thüringens Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke). Sie hatte am Dienstag eine alternative Route vorgestellt.
"Wir sind die Versuchskaninchen für ein Projekt"
"Die vorliegenden Planungen der Bundesnetzagentur widersprechen dem von der Bundesregierung selbst eingeführten Gebot der Geradlinigkeit", sagte Keller. Ein weiterer Aspekt, den Bürgermeister Zehaczek und der ebenfalls aus Heroldishausen stammende Landwirt und Gemeinderat Eckhard Meyer (parteilos) anführen, sind die nicht ausreichend erforschten gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen. Es gebe keine klare Gesetzeslage, die einen Mindestabstand regelt. "Wir sind die Versuchskaninchen für ein Projekt, das es so zuvor noch nie gegeben hat", meint Heroldishausens Verwaltungschef, "der Bau der Stromtrasse und die Eingriffe in die Natur kommen dem Bau einer Bundesstraße gleich". Elektrosmog, Verschandelung der Umwelt und negative Folgen für Landwirtschaft und Tourismus könnten die Folgen sein.
Die Suedlink-Gegner fordern ein Handeln der Landesregierung. Die Präsentation des Alternativvorschlages sei ein erster Schritt dazu, meint Zehaczek. Doch letztlich gilt es, das ganze Projekt zu verhindern und stattdessen auf alternative, möglichst dezentrale Lösungen zu setzen.
Die Landesregierung beabsichtigt, die Stellungnahme zum Suedlink in Ihrer Kabinettssitzung am 16. Mai zu beschließen.

http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/politik/detail/-/specific/Hainich-Region-wehrt-sich-offener-Brief-gegen-geplante-Stromautobahn-1168333374

Immer mehr Besitzer von Photovoltaik-Anlagen wollen nun auch einen Solarspeicher, weil sie so mehr eigenen Strom nutzen können. Das rechnet sich zunehmend. Eine neue Software macht sogar die zentrale Steuerung unnötig.
Kleine Solarstromspeicher: bis zu  60 % weniger Strom aus dem Netz

Haushalte als Puffer fürs Stromnetz

Der Stromnetzbetreiber Tennet und das Solar-Unternehmen Sonnen wollen die häuslichen Solarstrom-Batterien von mehr als 6.000 Kunden in einem Pilotprojekt virtuell miteinander verbinden. Die Batteriespeicher sollen Energie aufnehmen, wenn Windanlagen viel Strom ins Tennehttp://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/23067-die-stunde-der-speichert-Netz einspeisen. Das soll ein Abregeln der Windkraft verhindern und das Stromnetz stabilisieren.<

Ein virtueller Verteilungsmechanismus (Blockchain) verteilt den Strom im Netz, ohne dass eine zentrale Steuerung erforderlich ist. Dabei stellt eine Software automatisch einen Ausgleich zwischen Regionen mit Stromüberfluss und -mangel her, indem Stromspeicher geleert beziehungsweise gefüllt werden. Solche Maßnahmen zum Abregeln von Kraftwerken (Redispatch) wurden bislang von den Übertragungsnetzbetreibern vorgenommen.

Wer seinen Solarspeicher zur Verfügung stellt, soll im Gegenzug kostenlose Stromlieferungen erhalten. Auch Energieunternehmen wie Eon und RWE arbeiten an Blockchain-Konzepten.

http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/23067-die-stunde-der-speicher


Strom-Lkw rechnen sich langfristig

Die Umrüstung der Lkw-Flotte in Deutschland auf Hybridantrieb ist bei entsprechenden Rahmenbedingungen wirtschaftlich machbar und kann die Treibhausgasemissionen pro Jahr um bis zu zwölf Millionen Tonnen senken – 1,3 Prozent der deutschen Gesamtemissionen. Voraussetzung ist, dass 250.000 Lkw langfristig von Dieselantrieb auf Hybridantrieb umstellen und der Strom für die gefahrenen Elektro-Strecken vollständig aus erneuerbaren Energien stammt. Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zu den Potenzialen von Hybrid-Oberleitungs-Lkw in Deutschland, die das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe mit vier Forschungspartnern erarbeitet hat.

 
Damit sich die Umrüstung der Lkw auf den Strombetrieb lohnt, müssten in Deutschland 4.000 bis 5.000 Autobahnkilometer mit Oberleitungen ausgerüstet werden, so die Forscher. Das entspricht rund einem Drittel des gesamten Autobahnnetzes. Mehr sei nicht nötig, weil sich der überregionale Verkehr mit schweren Lkw in der Bundesrepublik auf wenige viel befahrene Straßen konzentriere und Teilstücke sich auch per Batteriebetrieb zurücklegen lassen. "Die dafür notwendigen Investitionen in Höhe von acht bis zwölf Milliarden Euro sind im Vergleich zum Aufbau anderer Infrastrukturen nicht besonders hoch", sagte Projektleiter Martin Wietschel vom Fraunhofer ISI. Um die Einführung der Strom-Lkw in Deutschland voranzubringen, müsse die Oberleitungsinfrastruktur allerdings mit staatlicher Unterstützung vorfinanziert werden, so die Forscher.

http://www.klimaretter.info/mobilitaet/nachricht/23090-strom-lkw-rechnen-sich-langfristig


SüdLInk: Thüringen macht neuen Vorschlag für Vorlauf der Stromtrasse
Die geplante Südlink-Stromtrasse
Neue Variante ohne Thüringen
Die vom Ministerium erarbeitete Variante sieht eine Route durch Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen - westlich vorbei an Kassel - nach Süddeutschland vor. „Die vorliegenden Planungen der Bundesnetzagentur widersprechen dem von der Bundesregierung selbst eingeführten Gebot der Geradlinigkeit“, sagt Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke). Demnach müsse sich der Trassenverlauf eigentlich an den Luftlinien zwischen den Startpunkten Wilster und Brunsbüttel bei Hamburg und den Endpunkten in Großgartach bei Heilbronn (Baden-Württemberg) und Grafenrheinfeld (Bayern) orientieren.
asse, deren Erdkabel sich auch durch Thüringen ziehen sollen, erhitzt seit Monaten die Gemüter. Die Landesregierung hofft mit einem neuen Vorschlag, der Thüringen außen vor lässt, auf Gehör bei der Bundesnetzagentur.
Prüfung durch die Bundesnetzagentur
Dies sei im Thüringer Vorschlag nunmehr berücksichtigt. „Wir erwarten nun, dass unser Vorschlag von der Bundesnetzagentur geprüft wird“, sagte die Ministeriumssprecherin. Diese entscheide letztendlich über den Verlauf der sogenannten Stromautobahnen. „Wir werden jetzt mit Argusaugen beobachten, ob durch die Bundesnetzagentur eine objektive Prüfung erfolgt, dann wäre ein Verlauf durch Thüringen vom Tisch“, sagte Peter Heimrich (SPD), Landrat des vom Tennet-Vorschlages betroffenen Kreises Schmalkalden-Meiningen.
Die Landesregierung hatte ihren Routenvorschlag am Dienstag in Ilmenau erstmals vorgestellt. Ihre Stellungnahme zur Südlink-Trasse will sie am 16. Mai in der Kabinettssitzung beschließen.

http://www.thueringen24.de/erfurt/article210518031/Suedlink-Thueringen-macht-neuen-Vorschlag-fuer-Verlauf-der-Stromtrasse.html

Die erste Nachricht: Der Stromnetzbetreiber Tennet und das Allgäuer Solarunternehmen Sonnen wollen ein dezentrales Netz aus 6000 privaten Batteriespeichern schaffen
Die Besitzer der Speicher sollen sich gegenseitig Strom verkaufen können, und zwar mittels der Digitalwährung Blockchain, und durch das wechselseitige Auf- und Entladen die Schwankungen auffangen können, die Wind- und Sonnenstrom ansonsten je nach Wetter verursachen würden. "Das ist die ideale Brücke, um eine kleinteilige Hardware-Welt mit einem Netz zu verknüpfen", sagt Tennet-Chef Urban Keussen. Und vor allem: Solch ein dezentral organisiertes Speichernetz könnte schneller entstehen als eine große, zentral geplante Stromtrasse quer durch die Republik, die am Ende einen sehr ähnlichen Zweck erfüllen würde.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kolumne-das-deutsche-valley-digital-ist-dezentral-1.3497626


NEP 2030
Länder kündigen Widerstand gegen Netzausbau an
Erfurt/München (energate) - Die Landesregierungen von Thüringen und Bayern üben Kritik an den aktualisierten Netzentwicklungsplänen. Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) sicherte den potenziell betroffenen Gemeinden in Südwestthüringen die Unterstützung beim Kampf gegen das Gleichstromprojekt "Suedlink" zu. In Bayern verschiebt sich der Widerstand dagegen von den großen Gleich- zu einzelnen Wechselstromprojekten. Hier machte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) die ablehnende Haltung der bayerischen Regierung deutlich.

Thüringen sieht sich durch den Bau der "Thüringer Strombrücke" bereits stark belastet. Hinzu kommt der Bau der Gleichstromverbindung "Suedostlink" von Sachsen-Anhalt nach Bayern, die unweigerlich über Thüringen führt. Zumindest den Verlauf der Suedlink-Trasse will die Landesregierung daher außerhalb Thüringens sehen (energate berichtete). "Wir werden als Landesregierung einen Alternativvorschlag unterbreiten. Dieser wird Geradlinigkeit und Bündelung mit bestehender Infrastruktur in hohem Maß berücksichtigen", kündigte Siegesmund an. Bei einem geradlinigen Verlauf würde sich der Trassenverlauf nach Westen und damit von Thüringen nach Hessen verschieben. Im vorliegenden Entwurf des Netzentwicklungsplans würden zudem der Schutz von Natur und Landschaft nicht ausreichend berücksichtigt, kritisierte die Ministerin. "Gegenwärtig drängt sich vielmehr der Eindruck auf, dass die Antragsunterlagen den Anforderungen nur unzureichend genügen." Sie rief die betroffenen Akteure dazu auf, ihre Mitwirkungsrechte im Planungsprozess zu nutzen und rechtliche Bedenken deutlich zu formulieren. Noch sei der Trassenverlauf durch Thüringen zu verhindern, so Siegesmund.

In Bayern geht es indes um die Entlastung des Netzknotenpunkts Grafenrheinfeld. Darauf hatte Bayern schon im Streit um die Gleichstromleitungen Suedlink und Suedostlink gedrungen (energate berichtete). "Die energiepolitische Vereinbarung vom 1. Juli 2015 gilt und ist unmissverständlich. Der Netzknoten Grafenrheinfeld muss entlastet werden", betonte Aigner. Auch die alternativen Wechselstromprojekte (P43/P44), die die Netzbetreiber als Folge des Netzkompromisses entwickelt haben, will die Ministerin verhindern. "Wir werden weiterhin auf eine punktgenaue Einhaltung der Vereinbarung vom Juli 2015 drängen und uns in politischen Verhandlungen auf Bundes- und Länderebene dafür einsetzen, dass das Projekt P43 und die Maßnahmen P44 und P44mod nicht kommen", so Aigner. Die Landesregierung forderte die Bundesnetzagentur auf, neben rein netztechnischen Erwägungen auch umweltfachliche Kriterien in die Bewertung der Maßnahmen einzubeziehen. Zumindest eines der beiden Projekte ließe sich zudem durch eine Netzoptimierung in Hessen vermeiden. "Es geht auch darum, beim Netzausbau eine faire Lastenverteilung zu erreichen", sagte die Ministerin. /tc

http://www.energate-messenger.de/news/173835/laender-kuendigen-widerstand-gegen-netzausbau-an

BUND Naturschutz pdf-Broschüre "Dezentral läuft´s besser"

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Vorschlag zur Verschiebung der von Tennet erarbeiteten Erdkabelroute weiter nach Westen - wieder zurück nach Hessen
http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/suedlink-stromtrasse-landesregierung-vorschlag-100.html


Netze? "Gut im Zeitplan"
Der Ausbau der Stromnetze nimmt nach Darstellung der Bundesnetzagentur Fahrt auf. Laut einem Bericht, den Behördenchef Jochen Homann am morgigen Montag in Bonn vorstellen wird, liegt man bei den drei geplanten großen Nord-Süd-Trassen inzwischen gut im Zeitplan. Diese würden aber nach wie vor frühestens 2025, also drei Jahre nach Abschaltung der letzten Atomkraftwerke, fertig sein. Deshalb seien weiterhin erhebliche Kapazitäten an Reservekraftwerken nötig.
Im März hatte die Netzagentur die Genehmigungsverfahren für die Trassen Suedlink und Suedostlink eröffnet. Nun werde nach einem "geeigneten Trassenkorridor für die jeweiligen Leitungen" gesucht, heißt es in dem Bericht. Dafür finden sogenannte Antragskonferenzen unter Beteiligung von Bürgern, Behörden und Verbänden statt. Dass man noch nicht weiter ist, erklärt die Netzagentur unter anderem mit der 2016 beschlossenen weitgehenden Umstellung der Leitungen auf Erdkabel statt Hochspannungsmasten.
Die Erweiterung der Stromnetze gilt offiziell als Voraussetzung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Der damalige Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) verwies immer wieder auf den "schleppenden" Netzausbau, um den Winddeckel zu begründen, der er mit der EEG-Novelle 2014 eingeführt hatte.
Allerdings wird diese Sicht nicht von allen geteilt. Die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bezeichnet es als "Mythos", dass erst Stromleitungen gebaut werden müssten, um erneuerbare Energien ins Netz zu integrieren. Der Netzausbau diene in erster Linie dem Transport von Fossilstrom, so Kemfert im klimaretter.info-Interview. "Je mehr Stromtrassen, desto mehr Kohlestrom", fasst die Expertin zusammen.
Kritik kommt auch von den Grünen. Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken würden die Netze "verstopfen", so Fraktionsvize Oliver Krischer. Es sei "bigott, wenn Politiker von Union und SPD immer wieder den schleppenden Netzausbau beklagen". Die Große Koalition solle endlich den Kohleausstieg anpacken und dafür einen Fahrplan vorlegen.
Die Planungen der Bundesnetzagentur sprechen eine andere Sprache. In dieser Woche hat die Behörde auch ihre Berechnungen zum Netzreservebedarf für die kommenden zwei Jahre vorgelegt. Demnach besteht für den kommenden Winter ein Bedarf an Reserveleistung in Höhe von 10.400 Megawatt. Das sind fast 50 Prozent mehr, als die Netzagentur noch vor drei Jahren für diesen Winter prognostiziert hatte.
Hauptgrund für den neuen, höheren Bedarf ist ein erhöhter Sicherheitsstandard, den die Netzagentur nun ihren Berechnungen zugrunde legt. "Neu ist", so die Behörde", "dass nunmehr auch die Möglichkeit systemrelevanter Mehrfachfehler berücksichtigt wird." Deshalb steige der für Spitzenzeiten maximal anzunehmende Redispatch-Bedarf noch einmal an.

http://www.klimaretter.info/energie/nachricht/23074-netze-gut-im-zeitplan

Konferenzen zur geplanten Stromtrasse

Gerstungen.
Die Firma Tennet, die den Auftrag erhalten hat, die Stromtrasse von der Nordsee bis Süddeutschland zu bauen, beginnt mit den "Antragskonferenzen Netzausbau" für die sogenannte Suedlink-Trasse.

Nach jetzigem Stand der Planungen wird die Trasse viele Kilometer durch den Wartburgkreis und die Stadt Eisenach führen, aus dem Bereich des Hainich kommend bis nach Gerstungen weiter Richtung Bayern. Für den Bereich der Trassenvarianten ab Gerstungen nach Arnstein und/oder Grafenrheinfeld beginnen die drei angesetzten Konferenzen schon in den nächsten Tagen, allerdings außerhalb der Region.

In den Konferenzen wird der Trassenverlauf vorgestellt und Hinweise entgegengenommen. Tennet möchte erörtern, ob die geplanten Trassen in Übereinstimmung mit Vorgaben der Länder und Gemeinden gebracht werden können.

Alle Termine sind öffentlich. Der erste findet am Dienstag, 9. Mai, um 9 Uhr in der Festhalle Ilmenau (Naumannstraße 22) statt. Es folgen am 15. Mai die Konferenz ab 9 Uhr im Max-Littmann-Saal in Bad Kissingen (Ludwigstraße 2) und am 23. Mai um 9 Uhr im Maritim Hotel am Schlossgarten in Fulda.

http://eisenach.thueringer-allgemeine.de/web/eisenach/startseite/detail/-/specific/Konferenzen-zur-geplanten-Stromtrasse-1598766222


Stromtrassen  Allianz gegen den Südlink

Zella/Thüringen - Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund hat den potenziell betroffenen Gemeinden in Südwestthüringen die Unterstützung der Landesregierung beim Kampf gegen den SuedLink zugesichert.  
Im Moment sehen wir das nicht. Gegenwärtig drängt sich vielmehr der Eindruck auf, dass die Antragsunterlagen den Anforderungen nur unzureichend genügen“, sagte die Ministerin heute in Zella.

Verbot für Neubau von Stromleitungen geplant

Zum Schutz des Biosphärenreservats Rhön überarbeitet das Thüringer Umweltministerium die derzeit gültige Verordnung über das Reservat. Hier soll ein Verbot für den Neubau von Stromleitungen über 110 kV aufgenommen werden. Diese neue Regelung würde den bislang vorliegenden Korridorvarianten entgegenstehen.ent sehen wir das nicht. Gegenwärtig drängt sich vielmehr der Eindruck auf, dass die Antragsunterlagen den Anforderungen nur unzureichend genügen“, sagte die Ministerin heute in Zella.
Beim Netzausbau leiste Thüringen mit der „Thüringer  Strombrücke“, so die Ministerin, bereits einen erheblichen Beitrag für das Gelingen der Energiewende. Mit dem SuedOstLink als weiteres HGÜ-Erdkabelvorhaben stehe eine zusätzliche Leitung durch Thüringen im Raum, woraus sich eine überproportionale Betroffenheit ergebe.

https://www.agrarheute.com/wochenblatt/news/allianz-gegen-suedlink

Offshore-Windparks werden immer billiger - und bringen neue Risiken

  • Windparks werden seit Jahren mit Milliarden von der Gemeinschaft der Stromkunden gesponsert. Nun sollen in der Nordsee die ersten Anlagen ohne öffentliche Förderung entstehen.
  • Das ist möglich, well sich der Strom mit solchen Anlagen mittlerweile günstig erzeugen lässt. Anbieter fordern, Obergrenzen für Windkraft auf See abzuschaffen.
  • Das Bundeswirtschaftsministerium warnt aber vor den Folgen. Denn das Stromnetz stößt schon jetzt häufig an seine Grenzen.
Anm: Tennet plant eine Insel in der Nordsee, die 75 Atomkraftwerke ersetzen, 100 GW Strom erzeugen soll - 25 SuedLinks
 

Die Kampagne für mehr so genannte "Offshore"-Energie ist schon in vollem Gange. Schon verlangt das Bundesverkehrsministerium einen verstärkten Ausbau der Windkraft zur See. Denn bisher ist sie beschränkt. Die Bundesregierung hatte dafür 2014 eine Höchstgrenze ins Gesetz geschrieben, sie sollte ausufernde Kosten verhindern: Bis 2030 sollen demnach nur Windparks mit einer Gesamtleistung von 15 Gigawatt in Nord- und Ostsee entstehen. Das entspräche der Leistung von knapp 15 Atomkraftwerken. Davon ist jetzt schon fast ein Drittel erreicht, rund 1000 Windräder drehen sich mittlerweile zur deutschen See. Bleibt es bei dem Limit, dann wäre der Boom bald zu Ende. "Dieser Deckel muss aufgebohrt werden", verlangt Dong-Strategiechef Neubert - und mit ihm so manche Landesregierung in Norddeutschland.

Nach der Bundestagswahl könnte die Begrenzung kippen.

 

 Das Bundeswirtschaftsministerium etwa warnt vor den Folgen eines ungezügelten Ausbaus zur See. "Eine Stromversorgung ist dann stabil, wenn verschiedene Technologien regional verteilt Strom erzeugen", sagt Urban Rid, zuständiger Abteilungsleiter im Ministerium. Je gleichmäßiger das Netz ausgebaut werde, desto stabiler sei es. Oder andersherum: Eine Flaute in der Nordsee brächte dann nicht gleich die halbe Stromerzeugung zum Erliegen. Für wachsende Mengen an Meeresstrom würden die geplanten Stromautobahnen nicht mehr reichen. "Wir müssten noch deutlich mehr davon bauen, um den Strom zu den Verbrauchszentren im Süden zu bringen." Das aber verschlingt Zeit und Geld. Sonderlich beliebt sind die Leitungen ohnehin nicht. Auch Experten warnen davor, die Sonderangebote zur See zu überschätzen. "Offshore hat jetzt vorgelegt", sagt Patrick Graichen, Chef des Berliner Thinktanks Agora Energiewende. "Aber ich gehe davon aus, dass Wind an Land nachzieht." Dort werde sich der Strom "dauerhaft zu günstigeren Kosten" produzieren lassen als zur See. Ein Gutes freilich hat der neue Wettbewerb zwischen Meer und Land: Für die Verbraucher wird die Energiewende billiger.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/erneuerbare-energie-offshore-windparks-werden-immer-billiger-und-bringen-neue-risiken-1.3491886


Unter falschen Propheten
Die Energiestrategie von Doris Leuthard schreibt vor, was auch Doris Leuthard nicht kennt: Die Zukunft.

Während sich die Sowjets mit Fünfjahresplänen zufriedengaben – und untergingen, traut sich Leuthard zu, uns einen 33-Jahres-Plan zu empfehlen: Sie und ihre vielen sozialdemokratischen Beamten im Bundesamt für Energie glauben zu wissen, wie sich der Energieverbrauch, die damit zusammenhängende Technologie, das Klima und die Vorlieben von uns Bürgerinnen und Bürgern bis ins Jahr 2050 entwickeln. Das ist unseriös, das ist tollkühn. Allein aus diesem Grund müsste man sehr misstrauisch werden. Ein Vergleich: Wer wusste vor 33 Jahren, also 1984, welche Technologien sich bis heute durchsetzen, wie sich die Welt dann darstellt? Niemand sprach vom Internet, keiner vom iPhone, niemand vom Elektroauto, kein Politiker vom Ende des Kalten Krieges. Gesetze haben es an sich, dass sie (meistens) für die Ewigkeit gelten: Deshalb gehörte es immer zu den Erfolgsrezepten dieses Landes, dass wir keine Gesetze machten, wo wir den Lauf der Wirtschaft und der technologischen Entwicklung vorwegnahmen.

Niemand weiss, ob wir in 33 Jahren neue Atomkraftwerke erfunden haben, die noch sicherer sind, niemand ahnt, ob sich Windkraftwerke auf dem Markt durchsetzen können, niemand kann sich vorstellen, ob Google das Selbstfahrzeug konstruiert hat, von dem das Unternehmen heute spricht: Wer würde jetzt schon ein Gesetz machen, damit 2050 spezielle Parkplätze für Google-Autos zur Verfügung stehen?

Willkommen in der Planwirtschaft

Genau das tut aber das Energiegesetz: Die Förderung der sogenannten erneuerbaren Energien zum Beispiel macht nur Sinn, wenn man überzeugt ist, dass diese sich in Zukunft rechnen – ohne Subventionen. Das aber kann man gar nicht wissen, bevor der Markt das entschieden hat. Es ist ein Paradox: Wer sich über ihren künftigen Erfolg so sicher ist, müsste sie gar nicht fördern. Weil es aber so modisch klingt, so unwiderstehlich «erneuerbar», glauben manche Bürger, etwas Gutes zu tun. Tatsächlich spiegelt man ihnen vor, eine Welt zu kennen, die man noch nie betreten hat. Was wir aber wissen: Bis heute, auch nach jahrelanger finanzieller Unterstützung, haben sich Wind- und Solarkraftwerke keineswegs bewährt. Sie sind teuer, sie werden mit Steuergeldern und Abgaben finanziert, ohne jede Aussicht, je rentabel zu werden.

McKinsey Deutschland, ein Beratungsunternehmen, führt einen sogenannten Energiewende-Index, wo deren Experten regelmässig überprüfen, inwiefern die Energiewende, die Deutschland schon vollzogen hat, erreicht, was die Politiker versprochen haben. Die Bilanz ist unerfreulich: «Viele bisherige Erfolge sind überwiegend durch Subventionen zustande gekommen», schreiben die Autoren, das gilt insbesondere für den Ausbau der Wind- und Solarenergie. Was indes am meisten beunruhigt: Vom eigentlichen Ziel der Energiewende, die CO2-Emissionen zu reduzieren, scheint Deutschland immer weiter entfernt, erneut stieg im Jahr 2016 der CO2, wenn auch nur leicht, von 908 Megatonnen (2015) auf 916 Mega­tonnen – was gering wirkt, verbirgt das Versagen der Politik: Denn gemäss Plan der Regierung hätte Deutschland 2016 bloss 812 Megatonnen ausstossen dürfen, mit anderen Worten, trotz präziser Planung und kostspieliger Förderung liegt man weit neben dem, was man sich vorgenommen hat.

Dass gleichzeitig die Stromkosten für jeden Haushalt abermals gestiegen sind – und weltweit kaum jemand so viel für seinen Strom zahlen muss wie die Deutschen: Es macht das Ganze vollends tragisch. Inzwischen zahlen die Deutschen fast 50 Prozent mehr für Elektrizität als ihre europäischen Nachbarn; und diese Entwicklung erscheint gottgegeben: Gemäss Berechnungen von McKinsey dürften die jährlichen Kosten für jeden Haushalt bis 2023 um weitere 335 Euro steigen. «Zu den zentralen Kostentreibern der Energiewende zählen nach der Analyse von McKinsey vor allem der weitere Ausbau und die Förderung der erneuerbaren Energien und deren Subventionierung.»

Kurz, die Politiker erreichen nicht, was sie zugesichert haben und was sie nicht erreichen, kostet Jahr für Jahr mehr Geld, das sie wiederum dem ­Bürger abnehmen, damit sie, die ­Politiker, nie einräumen müssen, dass sie zu viel versprochen haben. Oder besser: Sie haben versprochen, was man nicht versprechen kann, weil ­niemand weiss, wie die Zukunft in zehn, 20 oder 33 Jahren aussieht.

Nein!

In Deutschland konnte der Bürger nie darüber abstimmen, ob er im ­Energiesektor, einem der zentralen Bereiche jeder modernen Volkswirtschaft, neuerdings die Planwirtschaft einführen will oder nicht.

http://bazonline.ch/schweiz/standard/unter-falschen-propheten/story/28004838


Nächste Phase für Stromtrasse Suedlink

Stuttgart / Heilbronn - Die geplante Stromtrasse Suedlink geht in die nächste Phase.
Nach Angaben von Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) wurde am Freitag für den letzten der insgesamt fünf Teilabschnitte der Trasse der Antrag auf Bundesfachplanung gestellt.
Das bedeutet: Die Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde kann jetzt das formelle Verfahren starten. Die 800 Kilometer lange Trasse soll die Hauptschlagader der Energiewende werden. Über sie soll künftig überwiegend Windstrom vom Norden Deutschlands in den Süden gebracht werden.
«Suedlink wird nicht geräuschlos gebaut werden können», sagte der Minister. Die Bürger würden aber über die Planungsschritte informiert, angehört und eingebunden.

http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Energie/Naechste-Phase-fuer-Stromtrasse-Suedlink_article1493543333.html

Grüne Minister wollen 20 Kraftwerke vor 2020 abschalten

Die Umweltminister aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen haben Erklärung zur Energiewende verabschiedet.
Zu den Kernforderungen der Grünen-Politiker zählen etwa eine Kohle-Ausstiegskommission auf Bundesebene sowie ein Verbot für neue Kohlekraftwerke, Tagebaue und Umsiedlungen. Wie NRW-Umweltminister Remmel in Düsseldorf mitteilte, müssten noch vor 2020 rund 20 besonders klimaschädliche Kohlekraftwerke stillgelegt werden. Die Hälfte dieser Anlagen liege in Nordrhein-Westfalen. Hessens Energieminister Al-Wazir erklärte, wenn jetzt kein schrittweiser und planvoller Ausstieg aus der Kohleverstromung eingeleitet werde, seien die deutschen Klimaziele nicht mehr zu erreichen.

http://www.deutschlandfunk.de/kohle-gruene-minister-wollen-20-kraftwerke-vor-2020.1939.de.html?drn:news_id=739160

Einsatz gegen Stromleitung durch Thüringen

Auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian Hirte trafen sich Bürgermeister aus dem Wartburgkreis und dem Unstrut-Hainich-Kreis zu einem kommunalpolitischen Dialog in Berlin. Dabei führten sie Gespräche mit Vertretern der Bundespolitik. Wichtigster Programmpunkt war dabei ein Treffen mit dem Netzbetreiber TenneT, der für die Planungen für die „SuedLink“-Stromtrasse verantwortlich ist.
Im Gespräch mit TenneT wurde die Ablehnung einer Trasse durch den Hainich und die Rhön von allen Thüringer Vertretern bekräftig. „Auch nach diesem Gespräch sehen wir nicht, warum ein Leitungsbau in Thüringen schonender und sinnvoller sein soll. Da besteht auch für die Zukunft Redebedarf“, so Hirte. Paul-Georg Garmer, Leiter Public Affairs von TenneT betonte im Gespräch: „Der Jubel in Hessen ist verfrüht“. Der jetzige Trassenkorridor ist ein Vorschlag, das eigentliche Verfahren der zuständigen Bundesnetzagentur starte erst jetzt. Gemeinden, Landkreise und jeder Bürger hätten auch weiterhin Gelegenheiten, innerhalb des jetzt gestarteten Verfahrens ihre Einwände vorzutragen.

http://www.meinanzeiger.de/eisenach/politik/einsatz-gegen-stromleitung-durch-thueringen-d69261.html

Mehrkosten Mieterstrom – die nächste Absurdität der Energiewende

Mit dem neuen Mieterstrom-Modell will die Bundesregierung für mehr Gerechtigkeit in der Energiewende sorgen. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Die meisten Verbraucher zahlen drauf
Das neue Gesetz sieht vor, dass ein Solardachbetreiber den erzeugten Strom direkt an die Mieter des Hauses verkaufen kann. Dann bekommt er zwar keine EEG-Einspeisevergütung mehr, die ihm zwischen acht und zwölf Cent pro Kilowattstattstunde eingebracht hätte.

Tatsächlich kommen laut Studien der Regierung maximal 3,8 Millionen Haushalte für den Bezug von Mieterstrom infrage. Der große Rest muss dann für all die Steuern, Abgaben und Umlagen aufkommen, die Mieterstromkäufer nicht mehr zu zahlen brauchen.

Die Summen sind nicht unerheblich. Denn auf Mieterstrom ist keine Stromsteuer mehr fällig. Netzentgelte entfallen ebenso vollständig – obgleich die Haushalte weiterhin nur maximal die Hälfte ihres Strombedarfs vom eigenen Dach decken können und für die restliche Menge von der Solidargemeinschaft derjenigen abhängen, die das lokale und das überregionale Verbundnetz finanzieren.

Die Kosten dürften weiter steigen

Damit aber nicht genug. Auch die Umlage zur Förderung der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird auf Mieterstrom nicht mehr fällig, ebenso wenig die Umlage für abschaltbare Lasten und die Haftungsumlage für die Risiken von Offshore-Windparks. Konzessionsabgaben an die Gemeinden müssen auch nicht mehr entrichtet werden. All diese strompreistreibenden Posten bleiben den Teilnehmern des neuen Mieterstromprogramms erspart – und müssen entsprechend durch Mehrausgaben der anderen Verbraucher ausgeglichen werden.


Wer die Energiewende bezahlt

Was Steuern und Abgaben betrifft, die zusätzlich zu den eigentlichen Energiekosten anfallen, haben große Firmen in Deutschland allerhand Privilegien. Trotz starker Kritik sind genau diese Ausnahmeregelungen in den vergangenen Jahren weiter gestiegen – zu Lasten der Verbraucher und der kleinen Betriebe.

     Rund 11,5 Mil­liarden Euro mehr mussten kleine Unternehmen und Verbraucher im vergangenen Jahr für die Energiekosten aufbringen, weil weiterhin viele große Unternehmen von Steuern und Abgaben auf die Energiepreise befreit sind. Sie zahlen weder den gleichen Anteil an EEG-Umlage noch bei den Netzentgelten oder der Stromsteuer. 11,5 Mil­liarden Euro mussten somit die anderen direkt ausgleichen.

Energiekosten: Ausnahmen im Wert von 17 Milliarden Euro
13 Ausnahmeregeln für Großverbraucher

Insgesamt gibt es 13 Ausnahmeregeln, die Betriebe ab einer bestimmten Größe ganz oder teilweise von Steuern und Abgaben zum Energieverbrauch freistellen. Dazu gehören:

  • Die vollständige oder teilweise Befreiung von der EEG-Umlage: Sie macht den im Jahr 2016 größten Anteil aus mit 4,2 Milliarden Euro.
  • Konzessionsabgaben der Energieversorger für die Nutzung öffentlicher Infrastruktur, auf die die Kommunen verzichten: Sie schlagen mit 3,9 Milliarden Euro zu Buche.
  • Die reduzierte EEG-Umlage für Strom, den Unternehmen selbst erzeugen: Sie macht mit 2,3 Milliarden den drittgrößten Teil aus.
  • Stromsteuer für die Verbrauchsspitzen bei den Großverbraucher: Hierbei verzichtet der Staat auf weitere zwei Milliarden Euro – wobei er die Firmen nach Angaben der taz ohnehin schon um 1,3 Milliarden Euro entlastet, weil er einigen von ihnen niedrigere Steuern auf Strom, Gas, Öl und Kohle gewährt.
  • Weitere – kleinere – Posten in der Gesamtrechnung der Privilegien für Großverbraucher sind niedrigere Kosten für die Nutzung der Netze und die kostenlose Zuteilung von CO2-Zertifikaten für den EU-Emissionshandel. jtw


    http://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/wer-die-energiewende-bezahlt/150/3095/350083

Volkswagen-Fahrer werden künftig automatisch Wetterwarner
Die Autos des Konzerns sollen bald permanent Klimadaten an den Stromnetzbetreiber Tennet liefern. Der will auf diese Weise seine Netze besser steuern. Datenschutzprobleme sieht man bei den Konzernen nicht

Das Stromnetz könnte so effizienter gesteuert werden.

„Eine schlechte Qualität der Wetterprognose bedeutet, dass wir mehr Sicherheit einkaufen müssen“, sagte Tennet-Deutschland-Chef Urban Keussen der „Welt am Sonntag“. Es sei zu erwarten, dass sein Unternehmen dank einer genaueren Solarprognose deutlich weniger Regelenergie einkaufen müsse, um die Produktionsschwankungen der rund 1,5 Millionen deutschen Fotovoltaik-Anlagen auszugleichen.

Der Fahrer soll Umweltschützer werden

Ein Praxistest mit vier Golf-Fahrzeugen im August vergangenen Jahres in Braunschweig habe diese Erwartung bestätigt. Die Kostenersparnis im Netzbetrieb könnte für Tennet „substanziell“ sein, hieß es nach dem Test.

Datenschutzprobleme sieht Keussen nicht. „Wir brauchen keine personenbezogenen Daten.“ Beim Pilotversuch wurden die Daten nach Postleitzahlgebieten zusammengefasst und anonymisiert. Schon heute nutzen auch Navigationssysteme wie TomTom oder Inrix die Bewegungsdaten von Handynutzern, um etwa Verkehrsdichte und Staus per „Crowdsourcing“ zu ermitteln. Die Handynutzer stimmen der Weitergabe der Daten meist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs), dem „Kleingedruckten“ ihrer Geräte und Apps zu. Ähnliches würde für VW-Fahrer als Wetterwarner gelten, sagte VW-Forschungschef Axel Heinrich: „Der Fahrer profitiert vom Umweltnutzen, den er auf diese Weise stiftet.“

https://www.welt.de/wirtschaft/article163916670/Volkswagen-Fahrer-werden-kuenftig-automatisch-Wetterwarner.html


Regierung bürgt für Fossile im Ausland

Mit fast 500 Exportkreditgarantien hat die Bundesregierung von Anfang 2009 bis Mitte 2016 deutsche Energietechnologie-Exporte im Wert von 25,3 Milliarden Euro gefördert. Rund drei Viertel dieser Exportgarantien – knapp 19 Milliarden Euro – dienten dazu, Lieferungen und Leistungen für Kohle, Öl, Gas und Atomkraft abzusichern. Diese massive Förderung konventioneller Energien im Ausland legt eine Antwort der Regierung auf eine Große Anfrage der Grünen offen, über die am heutigen Donnerstag im Bundestagsplenum debattiert werden soll.

http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/23027-regierung-buergt-fuer-fossile-im-ausland


Cyberangriffe Leichtes Spiel für Hacker

Die Stadtwerke in Ettlingen ließen ihre Verwundbarkeit für Cyberangriffe testen – und staunten. Binnen kurzer Zeit könnten die Bürger ohne Wasser und Strom sein.     

Wasser-, Strom- und Gasversorgung stark gefährdet

Das Ergebnis war aufschlussreich und besorgniserregend: Der mit dem Hackerangriff beauftragte Computerfachmann Felix Lindner habe nur wenige Minuten gebraucht, bis er das Passwort der Software entschlüsselt hatte, sagt Oehler. Es wäre ein Leichtes gewesen, 40 000 Stromkunden und einen Großteil der 200 000 Wasserkunden in Ettlingen und der Region von der Versorgung abzuschneiden. Der versierte Hacker hätte 18 Stunden gebraucht, dann wären die Bürger in Ettlingen ohne Strom und ein paar Tage später, wenn die Trinkwasserhochbehälter nicht mehr per Pumpen hätten befüllt werden können, auch ohne Wasser gewesen.

 

Gefährliche Schnittstellen sind Notstromaggregate oder Multifunktionsdrucker, die heute in der Regel zur Wartung über einen eigenen Internetanschluss verfügen. Die Zentrale der Ettlinger Stadtwerke ist zu Beginn der neunziger Jahre gebaut worden, damals war „Cyberkriminalität“ kein Thema.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/cyberangriff-stadtwerke-ettlingen-testen-system-auf-sicherheit-14980156.html


Gastkommentar, Christoph Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung, Netze BW

Müller: "Sinkende Netzentgelte sind nicht erreichbar"

Stuttgart (energate) - Politisches Ziel unter anderem der Anreizregulierungsverordnung ist es, den Netzkunden zu entlasten. Wieso es trotz aller Effizienzbemühungen von Netzbetreibern keine sinkenden Netzentgelte geben wird, schreibt Christoph Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung von Netze BW, in einem Gastkommentar für energate.

"Die Fülle an Umlagen in der Energiewirtschaft ist ein Kontinuum der letzten Jahre. Die einzige Abwechslung besteht in der jährlichen Variation der Umlagenhöhe. Auch die Debatten um die Netzregulierung haben in ihrer Detailverliebtheit und fachlichen Tiefe manchmal Glossenpotenzial. Geprägt waren sie im Jahr 2016 von der Reform der Anreizregulierungsverordnung. Ein mehr oder weniger offen kommuniziertes Ziel war dabei, die Belastungen für die Netzkunden zu reduzieren. Dies trotz stetig steigender Anforderungen aus der Energiewende an die Netzbetreiber. Interessanterweise schwingt gleichzeitig in der neu eingeführten Berichtspflicht über "Kleinstörungen" die Sorge vor erodierenden Infrastrukturen mit.

Eines wird man aber sehr wahrscheinlich nicht beobachten: sinkende Netzentgelte. Denn viel angenehmer als mit einer weiteren Energiewende-Umlage lassen sich die diversen notwendigen Themen und politischen Hobbys über die Netzentgelte finanzieren. Dabei findet man zudem einen etablierten Weitergabemechanismus vor, der im Zweifel durch gesetzlich erlaubte Ansätze von Plankosten auch einen Turbo-Boost bekommen kann. Ablesbar wird dies derzeit an den deutlich gestiegenen Netzentgelten der Übertragungsnetzbetreiber.

Von der Kostenwälzung über die Netzentgelte wird mittlerweile umfassend Gebrauch gemacht. Konkrete Zahlen sind nur wenige veröffentlicht, aber Schätzungen sind möglich. Was wird also aktuell gewälzt, was nicht zu den Netzkosten im klassischen Sinn gehört? Da sind zum Ersten rund 600 Mio. Euro für vermiedene Netzentgelte für volatile Erneuerbaren-Erzeuger. Stellt man auf alle EEG-induzierten vermiedenen Netzentgelte ab, so sind es etwas über eine Mrd. Euro. Rund eine weitere Mrd. Euro wird für den Offshore-Netzanschluss pro Jahr bezahlt. Etwa 320 Mio. Euro kosten die Redispatch-Maßnahmen, weitere circa 220 Mio. Euro die Netzreservekraftwerke und rund 970 Mio. Euro das EEG-Einspeisemanagement. Neu hinzugekommen sind geschätzte 230 Mio. Euro für die Braunkohlereserve. Schließlich werden noch etwa 23 Mio. Euro für die Systemstabilitätsverordnung über die Netzentgelte versteckt gewälzt. Dabei hätte eine "Systemstabilitätsabgabe" besonderen Charme. Wer wollte sich dagegen stellen?

In Summe sind das aktuell rund 3,4 Mrd. Euro pro Jahr und die Vier-Mrd.-Euro-Marke dürfte in absehbarer Zukunft erreicht werden. Das reicht überschlägig aus, um den für die Energiewende notwendigen Verteilnetzausbau doppelt zu finanzieren (insgesamt 20 Mrd. Euro nach Schätzungen der Deutschen Energieagentur). Mit der beschlossenen HGÜ-Verkabelung sowie der Kapazitätsreserve kommen zudem neue große Kostenblöcke hinzu. In dieser Gemengelage sind sinkende Netzentgelte nicht erreichbar, egal welche Einsparprogramme und Effizienzanstrengungen die Netzbetreiber auch unternehmen. Das wird sich schnell zeigen. Die Folgen für die Netzinfrastruktur werden jedoch erst über Jahrzehnte sichtbar. Sollte die Politik nachhaltig das Ziel niedrigerer Netzentgelte trotz steigender Sonderlasten verfolgen, sei ein Verweis auf die übrige öffentliche Infrastruktur in Deutschland erlaubt. Vielleicht bekommen wir in absehbarer Zeit ja doch noch eine Systemstabilitätsabgabe." /Christoph Müller

http://www.energate-messenger.de/news/173705/mueller-sinkende-netzentgelte-sind-nicht-erreichbar-

Jetzt drohen die deutschen Bauern mit einer Strom-Maut
Die Kosten für den Ausbau der Stromnetze für die Energiewende könnten noch weiter steigen. Denn Landwirte wollen beim Bau von Erdkabeln eine Maut erheben. Bezahlen müssten diese die Verbraucher.

Unterirdische Stromtrassen schränken Nutzung ein

Die Bedenken der Bevölkerung gegen Freileitungen „dürfen nicht auf dem Rücken von Grundeigentümern und Bewirtschaftern ausgeräumt werden“, heißt es in einem Brief des Generalsekretärs des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, an Rainer Baake, den für die Energiewende zuständigen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Durch die geplanten unterirdischen Gleichstromtrassen werde „noch stärker und unmittelbarer in die land- und forstwirtschaftlichen Flächen eingegriffen“.

In dem Schreiben, das der „Welt“ vorliegt, erinnert Krüsken daran, dass die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag von 2013 faire Entschädigungsregeln für die vom Netzausbau betroffenen Bürger versprochen hatte. Diese Zusage dürfe kurz vor Ende der Legislaturperiode „nicht ergebnislos im Sande verlaufen“.

Konkret wird der Bauernfunktionär auch. Bisher sähen die Regeln nur vor, dass Landwirte für Ernteausfälle, Folgeschäden und allgemeine „Dienstbarkeiten“ beim Bau von Erdkabeln mit einer Einmalzahlung entschädigt werden. Künftig, so fordert Krüsken, müsse es zusätzlich „wiederkehrende pauschale Akzeptanzzahlungen“ geben.

Über die Höhe dieser jährlichen Akzeptanzzahlungen gibt es bereits sehr konkrete Vorstellungen. In Rede steht „ein Betrag von zehn Euro je laufenden Meter Trasse“. Je nach Leitungskapazität der Kabel und der Breite der Stromtrasse sollten andere Tarife gelten, so etwa 0,50 Euro pro Quadratmeter bei Erdkabeln mit 20 Meter breiten Schutzstreifen oder 14 Cent pro Quadratmeter bei Freileitungen mit 70 Meter breiten Schutzstreifen.


Verbraucher zahlen für Strommaut

Diese Art Strommaut, die als Teil der Netzentgelte auf die Stromrechnung der Verbraucher umgelegt werden soll, war bislang in den Kostenschätzungen zum Netzausbau nicht enthalten. Schon heute verteuern sogenannte Konzessionsabgaben den Strom für die Verbraucher. So lassen sich die Kommunen von den Energieversorgern dafür bezahlen, dass sie für ihre Netze öffentliche Wege benutzen. Ein durchschnittlicher Haushalt muss im Jahr 59 Euro seiner Stromrechnung dafür bezahlen. Nun könnte dieser Betrag weiter steigen.

Denn nach dem „Netzentwicklungsplan Strom“ hält die Bundesregierung den Bau von 4300 Kilometern neuer Übertragungsnetze auf der Höchtspannungsebene für nötig. Hinzu kommen 11.000 Kilometer in der Hochspannungsebene. Gut 95 Prozent der Neubauvorhaben sind auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen geplant. Legt man einen pauschalen Satz von zehn Euro pro laufendem Meter an, könnten damit Netzentgelte von rund 150 Millionen Euro jährlich und zeitlich unbegrenzt als „Akzeptanzzahlung“ an die Landwirte fließen.

Denn nach dem „Netzentwicklungsplan Strom“ hält die Bundesregierung den Bau von 4300 Kilometern neuer Übertragungsnetze auf der Höchtspannungsebene für nötig. Hinzu kommen 11.000 Kilometer in der Hochspannungsebene. Gut 95 Prozent der Neubauvorhaben sind auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen geplant. Legt man einen pauschalen Satz von zehn Euro pro laufendem Meter an, könnten damit Netzentgelte von rund 150 Millionen Euro jährlich und zeitlich unbegrenzt als „Akzeptanzzahlung“ an die Landwirte fließen.

 

Während „der Staat den Netzbetreibern dauerhaft attraktive Renditen zusichert, werden die Eigentümer der Flächen bisher mit einer Einmalzahlung abgespeist“, schimpften Delegierte des Bayerischen Bauernverbandes bei der Landesversammlung im Dezember vergangenen Jahres.

 

Dabei seien die Folgen der Erdverkabelung dauerhaft spürbar: „Durch die von der Erdverkabelung ausgehende Erwärmung des Bodens ist mit erhöhten Verdunstungs- und Austrocknungsraten zu rechnen“, argumentieren die Bayern: „Eine forstwirtschaftliche Nutzung wird dauerhaft unmöglich, da die Trasse frei von Bäumen gehalten werden muss.“

 

Die bayerische Landesregierung hat sich den Forderungen bereits offiziell angeschlossen. Das mag auch mit der kaum verhohlenen Drohung des Landesbauernverbandes zu tun haben, den Bau der neuen Stromtrassen sonst mit Klagen und Widersprüchen noch weiter zu verzögern. „Jeder Monat, den die neuen Übertragungsleitungen früher in Betrieb gehen, führt zu deutlich niedrigeren Kosten für die Netzstabilität und damit zu Entlastungen für alle Stromkunden“, verklausuliert Bayerns Bauernpräsident Walter Heidl. Soll heißen: Ohne Akzeptanz der Landbesitzer wird es Verzögerungen geben, deren Kosten für die Allgemeinheit deutlich höher ausfallen dürften als die Kabelumlage für Landwirte.

 

Die Bundesregierung appelliert angesichts des aufkeimenden Ärgers an die Landbesitzer, „einvernehmliche Lösungen“ mit den Netzbetreibern zu suchen. Bislang hätten die Eigentümer in 95 Prozent aller Fälle den Netzbetreibern freiwillig Nutzungsrechte an ihren Grundstücken eingeräumt. „Lediglich in fünf Prozent der Fälle kommt es zu einer Enteignung“, erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums.


Rechtsgutachten widerspricht Bauern

Dennoch holte sich das Bundeswirtschaftsministerium vorsorglich juristischen Rat. In einer gemeinsamen Studie stellten das Institut Frontier Economics und die Kanzlei White&Case schon mal fest, dass Entschädigungsansprüche nach geltender Gesetzeslage nur für tatsächlich bestehende Rechtspositionen bestehen: „Bloße Erwartungen, Chancen und Gewinnaussichten werden durch die Eigentumsgarantie nicht geschützt, eine Entschädigung ist damit auch nicht für entgangene Gewinne zu leisten.“ Zudem würden Entschädigungsleistungen in vergleichbaren Fällen stets nur als Einmalzahlung angewiesen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article163940561/Jetzt-drohen-die-deutschen-Bauern-mit-einer-Strom-Maut.html


Erst stellen sich die Bürger quer ....
Doch gegen den Beschluss der (Erdverkabelung) laufen nun die Bauernverbände nun Sturm.

http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/kostspielige-energiewende-deutsche-bauern-drohen-mit-einer-strom-maut-fuer-energietrassen_id_7021038.html


Forderung der Kanzlerin: Mehr Tempo bei der Energiewende

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert eine schnellere Gesetzgebung. Nach der Wahl soll es bei Stromnetzen und Speichern vorangehen

 

Auf der anderen Seite lobte sie die enormen Kostensenkungen bei der Wind- und Sonnenenergie. „Wer hätte gedacht, dass wir da so weit runterkommen im Preis?“, fragte Merkel. Auch in der Speicherung von Strom liege noch „ein Riesenpotenzial“.

 

Die Kanzlerin räumte aber auch ein, dass Deutschland beim Ausbau der Stromnetze „in allen Bereichen“ zurückhänge. „Die Mischung aus Gerichts- und Planungsverfahren ist nun mal kompliziert.“ In der nächsten Legislaturperiode sei eine große Kraftanstrengung nötig: „Wir brauchen eine Verantwortungsgemeinschaft aller.“ Es könne nicht sein, dass in Reden der Ausbau der erneuerbaren Energien gefordert werde, dann aber diejenigen beschimpft würden, die die Leitungen ausbauen müssten.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/forderung-der-kanzlerin-mehr-tempo-bei-der-energiewende/19711358.html



Zeitenwende in der Energiepolitik

Die ersten Windparks ohne staatliche Zuschüsse stoßen Debatte über Förderung an.

Wie das so schnell gehen soll? Bei Offshore vor allem mit erheblich größeren Windrädern als den derzeit üblichen. Die in Nord- und Ostsee bereits installierten Anlagen verfügen jeweils über eine Leistung bis zu fünf Megawatt. In diesem Jahr werden aber erstmals moderne Windmühlen im Meer installiert, die acht Megawatt bringen.

 

Doch die Planungen von Dong und EnBW gehen davon aus, Generatoren nebst Riesen-Rotoren auf hohe Stahltürme setzen, die eine Leistung von 13 bis 15 Megawatt erreichen. Die schiere Größe senkt die Kosten fürs Verankern auf dem Meeresboden und drückt überdies die Aufwendungen für die Instandhaltung. Das Dong-Management erinnert daran, dass die Anlagen bereits in den vergangenen vier Jahren um die Hälfte billiger geworden seien. Bis zur endgültigen Vergabe der Aufträge für die neuen Windparks im Jahr 2021 sei mit weiteren Fortschritten zu rechnen: „Wir haben die Kostensenkungen mit unseren Zulieferern in der Hand“, so ein Dong-Sprecher.

Gleichwohl gehen angesichts von null Cent viele Experten davon aus, dass die Rechnungen der Offshore-Betreiber nur bei deutlich höheren Notierungen als derzeit aufgehen. So spricht denn auch Patrick Graichen von der Denkfabrik Agora Energiewende von erheblichen Risiken. Das Preisniveau an der Börse kann im Laufe eines Tages stark schwanken – im Schnitt liegt es derzeit bei etwa drei Cent pro Kilowattstunde.

 

In jedem Fall müsse aber die nächste Bundesregierung „Energie noch viel mehr als ein Gesamtsystem aus Umwandlung, Speicherung und Verbrauch über alle Energieträger hinweg sehen“, so Zelinger. Dahinter steckt der Gedanke, die Sektorenkopplung massiv auszubauen.

Konkret bedeutet dies etwa, Offshore-Windstrom, der bei einer starken Brise in rauen Mengen anfällt, nach dem Tauchsieder-Prinzip in Wärme zu verwandeln, die dann Wohnungen heizt oder von der Industrie genutzt wird. Auch lässt sich mit Strom synthetisches Gas erzeugen, das ins Gasnetz eingespeist werden kann.

http://www.fr.de/wirtschaft/energie/zeitenwende-in-der-energiepolitik-a-1266016


StromDAO – Heute schon Strom dank Blockchain
Die Blockchain-Technologie findet immer wieder neue Use-Cases im Bereich Energiewirtschaft. StromDAO ist ein solches Projekt und möchte Strom dezentral anbieten.

https://www.btc-echo.de/stromdao-heute-schon-strom-dank-blockchain/


Von wegen grün: Energieversorger schummeln bei Stromherkunft
Viele Energieversorger stellen ihre Stromlieferung sauberer dar, als sie ist. Die Anbieter behaupten, der von ihnen gelieferte Strom enthalte einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien als der bundesweite Durchschnitt. Das ist jedoch häufig nicht der Fall. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die ein Bündnis aus Deutscher Umwelthilfe, Robin Wood, Greenpeace Energy, EWS Schönau, NATURSTROM und LichtBlick vorgelegt hat.

https://www.recknagel-online.de/aktuell/energiewende/24-04-2017-von-wegen-gruen-energieversorger-schummeln-bei-stromherkunft/


Merkel: "Kein Recht auf Einspeisung"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Deckelung der erneuerbaren Energien verteidigt. Zu Anfang ihrer Regierungszeit habe das Denken geherrscht, dass es "fast ein Recht" darauf gebe, sich an der Ökostrom-Einspeisung zu beteiligen, sagte Merkel beim diesjährigen Energiepolitischen Dialog der Unionsfraktion im Bundestag. Man wolle und könne aber nicht "unendlich viel Energie verbrauchen". Deshalb habe es die Ausbaukorridore und Mengenbeschräkungen in den beiden EEG-Novellen 2014 und 2016 geben müssen.

 

Aus der Sicht von Merkel kommen durch den Ausbau der Erneuerbaren auch die "Unzulänglichkeiten" im Netzausbau zum Vorschein. Hier liege man in allen Bereichen zurück, allerdings seien die "Beeinflussungsmöglichkeiten" durch die Politik begrenzt. Für die nächste Legislaturperiode brauche es eine "große Kraftanstrengung

 

Besondere Sorge bereitet der Kanzlerin die mangelnde Rechtssicherheit bei der "Besonderen Ausgleichsregelung", mit der der Industrie jedes Jahr Milliardenrabatte bei der EEG-Umlage eingeräumt werden. Merkel konstatierte ein "erhöhtes Risiko beim Neubau stromintensiver Anlagen". Das sei nicht gut für Investitionen. Da müsse man "sehr aufpassen".

Keinerlei konkrete Aussagen gab es von Merkel zum voraussichtlichen Scheitern Deutschlands beim Klimaschutzziel von minus 40 Prozent CO2-Ausstoß bis 2020. Die Debatte ordnete sie in die Verhandlungen zum EU-Ziel von minus 40 Prozent bis 2030 ein. Deutschland könne hier nicht immer den "Löwenanteil" tragen.

Zum deutschen Klimaschutzplan 2050 sagte die Kanzlerin nur, dass man den Langfrist-Plan der "gesellschaftlichen Diskussion" überantwortet habe. Auch zum Thema Ökostrom-Speicherung wolle sie nichts sagen. Das sei zu kompliziert.

http://www.klimaretter.info/politik/nachricht/23017-merkel-kein-recht-auf-einspeisung-von-oekostrom


Mittelbayerische Zeitung: Der Rohrkrepierer / Kommentar zum Ausbau der Nordstream-Pipeline in der Ostsee

Regensburg (ots) - Der Bau der Nordstream-Pipeline war von Anfang an ein gigantischer Fehler. Schon 2005 war es ein Irrsinn, die neuen EU-Mitglieder im Osten Europas, die jahrzehntelang unter russischer Unterdrückung zu leiden hatten, durch einen Deal mit dem Kreml derart vor den Kopf zu stoßen. Deutschland gab Russland ohne Not einen Hebel in die Hand, die EU energiepolitisch zu spalten. Gut zehn Jahre sind seither vergangen. Russland hat in der Zwischenzeit nicht nur die Ukraine überfallen. Moskau versucht auch mehr denn je, den Zusammenhalt in der EU zu unterminieren. Der Brexit kommt hinzu. Als  ein zentraler Ansatz, die Gemeinschaft der 27 wieder zu stärken, gilt eine Energieunion. Deutschland allerdings hat nichts anderes zu tun, als die fatale Nordstream-Pipeline zu erweitern und damit fast alle EU-Partner gegen sich aufzubringen. Da hilft es auch nichts, wenn sich die Bundesregierung einen schlanken Fuß zu machen versucht und gebetsmühlenartig auf den privatwirtschaftlichen Charakter des Unternehmens verweist. Nordstream war von Anfang ein hochpolitisches Projekt.
Eine Bundesregierung, die den Bau stoppen wollte, könnte dies ohne Weiteres tun. Sie will es aber nicht, und das ist ein Skandal. Schändlich ist die deutsche Pipeline-Politik nicht nur mit Blick auf die militärischen Aggressionen Russlands. Verfehlt ist Nordstream auch mit Blick auf die deutsche Energiewende. Wer entschlossen auf Diversifizierung, Erneuerbare und Einsparung setzen wollte, bräuchte keine Gasschwemme aus Russland.

http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/mittelbayerische-zeitung-der-rohrkrepierer-kommentar-zum-ausbau-der-nordstream-pipeline-in-der-ostsee-5425841

(Strom-)Markt der Verzweiflung

Knapp 1.000 Offshore-Anlagen hat die deutsche Windbranche im letzten Jahrzehnt vor der Küste in den Meeresboden gerammt, pro Mast im Schnitt mit etwas mehr als vier Megawatt Nennleistung, dazu jede Menge Netzanbindungen und Umspannwerke auf See. Jedes Jahr kommen jetzt bis zu 200 Windräder dazu, und zwar deutlich stärkere mit bis zu zehn Megawatt. Mehr, größer und integriert in eine bestehende Infrastruktur – all das wird die Kosten des Windstroms sicher drastisch senken.

Was selbst von der FAZ als "Seewind-Sensation" gefeiert wird, ist jedoch eher eine Flucht nach vorn, und eine ziemlich verzweifelte sogar. Wann, bitte, soll der Null-Förder-Windpark von EnBW in Betrieb gehen? Nicht vor 2025.

Dazwischen liegen mindestens zwei neue Bundesregierungen, die Abschaltung aller deutschen AKWs und, wenn es gut läuft, einiger großer Kohlekraftwerke. Vielleicht fahren auch eine Million stromhungrige E-Autos auf den Straßen herum. Dann könnte sich der Strompreis in Regionen bewegen, dass Offshore-Wind ohne EEG-Zuschüsse auskommt.

Selbst die Vordenker kommen nicht mehr mit

Doch vielleicht kommt es ganz anders: Kohleausstieg erst 2040, Biokraftstoffe statt E-Mobilität und noch mehr Stromerzeuger, die – koste es, was es wolle – ihre alten Anlagen, ob konventionell oder öko, weiterlaufen lassen und den Börsenstrompreis ins Negative drehen. Und die Bürger fangen auch an, per Smartphone den Preisen eine Nase zu drehen. Dann sieht's düster aus für den EnBW-Park.

Allerdings: Warum soll man sich drum scheren, was 2025 sein wird, wenn schon heute niemand wirklich weiß, wohin sich Strommarkt und -preise wirklich entwickeln?

Gewollte (gesetzgeberische) Effekte treten nicht ein, und was eintritt, hat niemand auf dem Schirm gehabt, klagte jüngst der Thinktank Agora Energiewende – was durch das unerwartete Null-Cent-Ergebnis der Offshore-Ausschreibung nun ziemlich drastisch bestätigt wird.

Auf dem deutschen Strommarkt regiert offenbar nicht mehr die Ratio, sondern das Chaos. Da ist es besser, auf Zeit zu spielen. So verschob selbst der Lausitzer Braunkohleverstromer Leag die Entscheidung, ob er nochmal einen neuen Tagebau aufmacht, ins Jahr 2020. Auch dies ist im Kern ein Akt der Verzweiflung, ein Hilferuf an die Politik – sagt uns doch, wo's langgehen soll. Denn der Markt, der richtet es nicht mehr.

Das hat er übrigens, allen Mythen zum Trotz, 1990 auch nicht getan. Das Atomkraftwerk in Lubmin abzuschalten war eine politische Entscheidung, in einem halben Jahr durchgezogen. Dass dabei dieselben Stromkonzerne, die dann das Rostocker Kraftwerk bauten, hinter den Kulissen die Strippen gegen das Ost-AKW zogen, ist aus heutiger Sicht geschenkt. So funktioniert Politik nun einmal. Heute aber funktioniert sie nicht mal mehr so. Das ist schon zum Verzweifeln.

http://www.klimaretter.info/meinungen/kommentare/22979-strom-markt-der-verzweiflung


Dezentrale Erzeugung statt Stromautobahnen

Ist ein Teil der Stromautobahnen überflüssig, die für viele Milliarden gebaut werden sollen, um Windstrom aus dem Norden nach Baden-Württemberg und Bayern zu transportieren, um dort die Kernkraftwerke zu ersetzen? Das meinen zumindest die Stadtwerke, die für die Verteilnetze vor Ort zuständig sind. Sie fordern mehr Mitsprache, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.
„Die Energiewende findet in den Verteilnetzen statt“, sagte Reiche in Berlin. Die Stabilität und die Versorgungssicherheit des Stromsystems hingen immer mehr von der Arbeit der Betreiber der Verteilnetze ab, sprich von den 800 Stadtwerken. Die aber haben zu wenig zu sagen, beklagt der VKU.
Allein bei der Nürnberger N-Ergie sind es fast 50 000 Anlagen, führte deren Chef Josef Hasler als Beispiel an. Sie erzeugten ein Drittel mehr Strom, als vor Ort gebraucht werde – wenn die Sonne scheint und der Wind weht. Wenn nicht, stünden im Süden Gaskraftwerke mit hohem Wirkungsgrad zur Verfügung, die aber kaum liefen und sich daher nicht rechneten.
Die Stadtwerke sind verpflichtet, zu jeder Tages- und Nachtzeit für eine stabile Stromversorgung zu sorgen. Doch dazu fehlen ihnen die Versorgungsdaten, über die nur die Betreiber der großen Übertragungsnetze verfügen.

Nach Vorstellung von Hasler und Reiche sollen sich alle Beteiligten nach der Bundestagswahl zusammensetzen, um die Versorgung mehr dezentral aufzustellen. „Wir müssen die Karten nochmal neu legen“, plädierte Hasler dafür, erneut zu prüfen, welche Trassen erforderlich sind angesichts der zunehmenden dezentralen Erzeugung und der Entwicklung der erneuerbaren Energien. Die große Sorge des VKU ist, dass zu viele Milliarden investiert werden, die letztendlich die Verbraucher zahlen müssen. Das wäre schlecht für die Akzeptanz der Energiewende. Was überflüssig ist, wollten sich Hasler und Reiche aber nicht festlegen.

 

Zudem fordert der VKU, dass die Netzentgelte für die örtlichen Verteilnetze nicht mehr nach dem Verbrauch berechnet werden, sondern pauschal unabhängig von der verbrauchten Strommenge. Denn immer mehr Verbraucher erzeugen selbst Strom und beteiligen sich daher weniger an den Kosten der Verteilnetze, obwohl sie die Sicherheit haben, darauf zurückgreifen zu können, wenn keine Sonne scheint oder kein Wind weht.

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirtschaft/dezentrale-erzeugung-statt-stromautobahnen-14825062.html


Neues Buch von Claudia Kemfert Ökostrom reicht aus: Atomausstieg jetzt!
München, 20.04.2017 | 10:06 | rar
Die Energiewende stagniert derzeit in Deutschland. Dabei könnten alle Atommeiler gleich morgen abgeschaltet werden. Denn Ökostrom würde bereits jetzt ausreichen, wie Claudia Kemfert in ihrem neuen Buch „Das fossile Imperium schlägt zurück“ feststellt.
100% Ökostrom möglich
Ein Beispiel: Obwohl der Atomausstieg bis 2022 besiegelt ist und die Erneuerbaren Energien hierzulande bereits seit Jahren gefördert werden, ist der Ökostrom-Anteil im Stromnetz geringer als sogenannter grauer Strom, der aus fossilen Energieträgern erzeugt wird. Dabei könnte der grüne Strom bereits die Vorherrschaft im Stromnetz übernehmen.
Die Erneuerbaren seien zu volatil, um das Stromnetz stabil zu halten. Als Grundlast bräuchte es daher die Kohle- und Gaskraftwerke. So behauptet es das „fossile Imperium“. Doch es liegt vielmehr an diesen unflexiblen Anlagen, dass Ökostrom ausgebremst wird, da sich etwa Windräder leichter zu- und abschalten lassen. Die Folge: „Derzeit produzieren wir einen großen Überschuss an Strom und verramschen ihn an der Börse“, erklärt Kemfert. Dabei könnte Deutschland „schon heute alle restlichen Atomkraftwerke abschalten, ohne dass die Lichter ausgehen“. Kemfert ist sich sicher: „Mit den erneuerbaren Energien sind wir in der Lage, die Grundlast zu tragen. Fossile Energien werden überflüssig.“
Hoher Strompreis: Atom- und Kohlestrom schuld
Ein weiterer Mythos: Ökostrom treibt den Strompreis in die Höhe. Doch auch hier stellt Kemfert in ihrem Buch klar: „Nicht der Ökostrom lässt die Strompreise steigen, sondern der konventionelle Strom. Denn derÜberschuss an Kohle- und Atomstrom drückt die Strompreise an der Börse und treibt somit die EEG-Umlage in die Höhe.“ Je niedriger der Einkaufspreis an der Strombörse, desto höher die Differenz zur Einspeisevergütung. Sie wird über die EEG-Umlage ausgeglichen.

https://www.check24.de/strom/news/kemfert-oekostrom-atomausstieg-62580/


Verbändestreit um große Stromtrassen

Der Spitzenverband der Energiewirtschaft ist sauer auf die Stadtwerke. Die hatten den Ausbau der Nord-Süd-Hochspannungsleitungen in Frage gestellt.  

 

Zwischen zwei der wichtigsten deutschen Energieverbände gibt es offenen Streit um den Bau der geplanten Hochspannungsleitungen bis 2025. Stefan Kapferer, Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbandes BDEW, bezeichnete es am Freitag in Berlin als „brandgefährlich“, dass Josef Hasler,  Vorstandsvorsitzender des Nürnberger Versorgers N-Ergie und in den Führungsgremien des Stadtwerkeverbandes VKU aktiv, den Bau einiger Trassen zuvor in Frage gestellt hatte. „Das ist genau der falsche Ansatz“, sagte Kapferer, der bis September 2014 Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium gewesen war. Die geplanten Trassen seien essenziell für den Transport von Windstrom aus Nord- nach Süddeutschland und damit für das Gelingen der Energiewende.

Es sei ihm auch schleierhaft, warum der VKU schon seit Monaten gegen die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) schieße. Natürlich seien im VKU nicht die großen ÜNB, sondern die kleineren, aber zahlreicheren Verteilnetzbetreiber Mitglied. Einen solchen Konflikt aufzubauen, sei aber für die Branche kontraproduktiv.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/energiewende-verbaendestreit-um-grosse-stromtrassen/19705136.html


Gutes Geschäftsergebnis für Mainova
Erdgas kann einen wichtigen Beitrag für die Klimaschutzziele leisten
Die deutsche Energiepolitik steht nach der Bundestagswahl vor entscheidenden Weichenstellungen. Dabei ist die Gefahr groß, dass die Energiewende endgültig auf einen planwirtschaftlichen Irrweg gerät. Alsheimer: „Wir beobachten, dass das Denken und Handeln der maßgeblichen Akteure seit einiger Zeit von der Doktrin der stromgeführten Energiewende geleitet wird.“ Der Stromsektor soll bei der vollständigen Dekarbonisierung eine Schlüsselrolle spielen. Das bedeutet, dass die Nutzung von Gas zu Heizzwecken aufgegeben werden soll. Voraussetzung hierfür wäre ein erheblicher Ausbau der Leistungsfähigkeit des Stromnetzes. Eine Überschlagsrechnung ergibt allein für das Frankfurter Stromverteilnetz selbst unter optimistischen Annahmen Investitionskosten in Höhe von drei bis vier Milliarden Euro. „Die Doktrin der stromgeführten Energiewende bedeutet einen Bruch mit dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit und Offenheit für Technologien. Nicht zuletzt kann Gas auch regenerativ hergestellt werden und als Speichermedium dienenDie Missachtung dieser Vorteile schadet dem Jahrhundertprojekt Energiewende. Aus unserer Sicht lassen sich die Klimaschutzziele nur mit Erdgas als Ergänzung zu den erneuerbaren Energien bezahlbar und versorgungszuverlässig erreichen“, betont Alsheimer.

https://www.fuldainfo.de/gutes-geschaeftsergebnis-fuer-mainova/


Volkswagen-Fahrer werden künftig automatisch Wetterwarner
Die Autos des Konzerns sollen bald permanent Klimadaten an den  Stromnetzbetreiber Tennet liefern. Der will auf diese Weise seine Netze besser steuern. Datenschutzprobleme sieht man bei den Konzernen nicht. Der Stromnetzbetreiber Tennet will seine Hochspannungsleitungen von mehr als 22.000 Kilometer Länge künftig mithilfe des Autobauers Volkswagen effizienter steuern und dadurch Kosten sparen.
Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, vereinbarten Tennet und die Volkswagen AG dazu eine Entwicklungszusammenarbeit. Eine Entscheidung der Markenvorstände des Automobilkonzerns über die Einführung der Technik steht zwar noch aus, könnte aber im Laufe des Jahres fallen.

Die Zusammenarbeit sieht vor, dass Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns in Zukunft mithilfe der serienmäßig verbauten Regen-, Licht- und Sonnensensoren Wetterdaten sammeln und Tennet in Echtzeit zur Verfügung stellen. Beim niederländisch-deutschen Netzbetreiber sollen dann Rechenprogramme aus den Schwarmdaten ein hochaktuelles, kleinteiliges Bild des Wetters und Mikroklimas in Deutschland und ganz Europa zusammensetzen. Die so erstellten Kurzfristprognosen sollen es Tennet ermöglichen, die Stromeinspeisung von Solaranlagen an jedem Ort minutengenau vorherzusehen. Das Stromnetz könnte so effizienter gesteuert werden.

https://www.welt.de/wirtschaft/article163916670/Volkswagen-Fahrer-werden-kuenftig-automatisch-Wetterwarner.html


Grünstrom "von unten" kontra Trassen
Die Energiewende im Kleinen könnte aus Sicht der Stadtwerke so schön sein, wenn der Gesetzgeber und die großen Netzbetreiber nicht zentralistisch hineinregieren würden. Dagegen macht der Verband kommunaler Unternehmen jetzt einen Forderungskatalog auf.

http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/23001-gruenstrom-von-unten-kontra-stromtrassen


Wirtschaftsrat fordert Landesregierung zur Kurskorrektur bei der Energiewende auf

Die Energiewende ist beschlossen und muß gelingen. Dafür ist es aus der Sicht des Wirtschaftsrates dringend erforderlich, daß die Regierung das im Koalitionsvertrag festgeschriebene 300-Prozentziel korrigiert, wonach das Land bis zum Jahr 2020 dreimal soviel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen soll, wie es selbst verbraucht. Dazu der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates, Dr. Philipp Murmann: „Die Zielsetzung ist im Hinblick auf den dafür notwendigen Netzausbau schon planungstechnisch gar nicht machbar. Abgesehen davon ist eine Genehmigung weiterer Anlagen ohne Klarheit über die zukünftigen Abtransportmöglichkeiten gesamtwirtschaftlich hochriskant." Das Land dürfe seinen Akteuren in dieser für alle planungstechnisch schwierigen Situation keine politischen Illusionen vorgaukeln. „Wir fordern die Landesregierung deshalb auf, sich von dem 300 Prozentziel öffentlich zu verabschieden und realistische Planziele vorzulegen, die den weiteren Zubau von erneuerbaren Energien im Land an dem geplanten Ausbau der Netzinfrastruktur ausrichten", so Murmann weiter.

http://www.flensburger-stadtanzeiger.de/news/wirtschaftsrat-fordert-oeversee-2017.html

Windgas-Elektrolyseure entlasten Stromkunden

Statt wie bisher an windreichen Tagen Windkraftanlagen in Regionen mit schlecht ausgebauten Netzen abzuregeln und die Betreiber über das EEG dafür zu entschädigen, würde nach einem neuen Vorschlag von Greenpeace Energy bislang ungenutzter Strom durch Elektrolyseure in Wasserstoff umgewandelt und ins Gasnetz eingespeist. Für den Strombezug würden die Windgas-Elektrolyseure einen Preis an die Netzbetreiber zahlen, die so zusätzliche Einnahmen erzielen und zugleich Entschädigungszahlungen an Windparkbetreiber einsparen würden. Dadurch sänken wiederum die Netzentgelte, die deutsche Verbraucher mit ihrer Stromrechnung bezahlen.
 
Schon bei einem relativ geringen Zubau von Elektrolyseuren mit insgesamt 100 MW hätten in den drei untersuchten Gebieten 13 Prozent der Stromüberschüsse genutzt und die Verbraucher um gut zehn Millionen Euro entlastet werden können. Beim maximalen Elektrolyseur-Ausbau mit 2.000 MW Leistung wären sogar 96 Prozent der Überschüsse genutzt und 64 Millionen Euro eingespart worden.
 
Die Einsparungen dürften in den kommenden Jahren noch anwachsen. Denn Windkraftanlagen vor allem im Norden werden von den Netzbetreibern bei starkem Wind immer häufiger abgeschaltet, weil schlecht ausgebaute Netze und der um Jahre verzögerte Bau großer Stromtrassen verhindern, dass die erneuerbare Energie in die Verbrauchszentren im Süden abtransportiert werden kann.
Zuschaltbare-Lasten-Verordnung des EEG 2017 rasch praktisch erprobt werden. Die Verordnung ermöglicht Pilotprojekte mit Nutzen für die Energiewende. „Ein dadurch erleichterter Elektrolyseur-Einsatz würde den überfälligen wirtschaftlichen Schub für den Ausbau des Langzeitspeichers Windgas geben, der in einem vollständig erneuerbaren Stromsystem für die Versorgungssicherheit unverzichtbar ist“, ergänzt Marcel Keiffenheim. „Auch die Sektorkopplung erhielte positive Impulse, denn erneuerbarer Wasserstoff und Methan lassen sich in vielen Wirtschaftssektoren wie im Verkehr und in der Chemieindustrie nutzen, die ihre CO2-Emissionen bislang kaum gesenkt haben.“

https://www.solarify.eu/2017/04/11/664-windgas-elektrolyseure-entlasten-stromkunden/

Cyber-Risiken und Stromspeicher gehören 2017 zu den wichtigsten Themen für Führungskräfte in der globalen Energiewirtschaft. Effizienz ist dagegen aus den aktuellen Top-Ten einer jährlichen Umfrage des Weltenergierats herausgefallen.

Ob Fernsteuerungen für Windräder oder digitale Messeinrichtungen in den Stromnetzen – Informations- und Kommunikationstechnologie durchdringt die Energiewelt immer stärker. Mit dem Grad der Digitalisierung steigt aber auch die Gefahr durch Hackerangriffe. Cyber-Bedrohungen schafften es deshalb in diesem Jahr erstmals in die Top Ten einer jährlichen Umfrage des Weltenergierats. Das zeigt eine Sonderauswertung, die bizz energy vorliegt.

http://bizzenergytoday.com/digitalisierung_energieeffizienz


Der Schnee von morgen
Deutschland versagt beim Kampf gegen den Klimawandel.
Die vergangenen Jahre waren ein Selbstbetrug. "Wir erleben das Energiewendeparadox", sagt Patrick Graichen. Der Mann leitet die "Agora Energiewende" in Berlin, die wohl einflussreichste Denkfabrik auf diesem Gebiet. Graichen erklärt das Problem so: Deutschland sei zwar aus der Atomkraft ausgestiegen und produziere inzwischen fast ein Drittel seines Stroms durch Wind, Wasser und Sonne. Kohle werde jedoch weiterhin abgebaggert und verfeuert. Immer noch, sagt Graichen, stünden in Deutschland vier der fünf dreckigsten Kohlekraftwerke Europas. Und in denen wird insbesondere billige Braunkohle verbrannt, was wiederum besonders schlecht fürs Klima ist.

"Es ginge auch anders", sagt Graichen, "schauen Sie nach Großbritannien." Dort sinke der CO₂-Ausstoß seit Jahren kontinuierlich.
Geht das überhaupt? Graichen sagt Ja. Schließlich ließen sich viele der dreckigen Kohlekraftwerke direkt durch sauberere Gaskraftwerke ersetzen. Die stünden unbenutzt herum, weil die Kohle einfach zu billig sei. Eine CO₂-Steuer würde dies ändern. Graichen kann das, was er in knappen Sätzen sagt, auch mit langen Studien belegen.      
Zwar arbeiten heute nur noch etwa 20.000 Menschen in den Braunkohlerevieren, aber das Thema kann Landtagswahlen entscheiden. "Das fossile Imperium" nennt Claudia Kemfert, Energieexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dieses Interessengeflecht, das immer noch als Lobby wirksam ist. Als der Wirtschaftsstaatssekretär Rainer Baake vor zwei Jahren durch eine Kohleabgabe wenigstens die dreckigsten Kraftwerke aus dem Markt drängen wollte, scheiterte er an der nordrhein-westfälischen SPD und der CDU, den Gewerkschaften – und dem Kanzleramt. Und gegenwärtig tritt die Bundesregierung in der EU dafür ein, dass in Brüssel keine strengen Emissions-Grenzwerte für Kraftwerke verabschiedet werden.    


http://www.zeit.de/2017/16/klimaschutz-klimawandel-deutschland-selbstbetrug

Der Kampf um die "Monstertrassen"
Die Energiewende muss wieder stärker dezentral werden, damit die Bürger auch künftig hinter dem Projekt stehen. Forscher haben untersucht, was das bedeutet: für die Stromnetze, für den Windkraftausbau, für die Eigentümerstruktur. Teil 2 der Serie "Energiewende 2.0".

https://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/22799-der-kampf-um-die-monstertrassen


Energiewende wartet auf Herbstwahl

Die Debatte um die Zukunft der Energiewende kommt inzwischen wie eine vorfristige Weihnachtsbescherung daher: "Bis zur Wahl im Herbst müsst ihr euch gedulden, dann aber wird's was geben." Der Thinktank Agora Energiewende hat schon mal ein Vorschlags-Paket für die nächste Regierung geschnürt.

 

Die Schieflage hat die Politik über Jahre – gewollt wie ungewollt – zugelassen. Steuern, Abgaben, Entgelte und Umlagen auf eine Kilowattstunde würden gegenwärtig bei Heizöl 0,6 Cent, bei Erdgas und Benzin 2,2 Cent, bei Diesel 4,7 und beim Strom 18,7 Cent ausmachen, rechnet Patrick Graichen von der Denkfabrik Agora Energiewende am Montag in Berlin vor. Beim Strompreis hätten dabei staatliche Steuern und Abgaben mittlerweile einen Anteil von 75 Prozent erreicht.

 

Angesichts dessen versteht der Thinktank seine Grundlagenstudie auch vor allem als einen großen Problem-Aufriss. Die Baustelle ist nicht nur groß, sondern auch voller Absurditäten. So rechnet Graichen – allen EEG-Reformen zum Trotz – damit, dass der Strompreis in den nächsten Jahren um zwei Cent je Kilowattstunde zulegen wird, vor allem wegen weiter steigender EEG-Kosten und Netzentgelte.

Strom – zu teuer und zu billig zugleich

 

Wegen der eminent hohen Abgaben und Steuern auf Strom klappt nach Ansicht der Agora-Experten auch die Sache mit dem Öko-Überschuss-Strom nicht. Soll der nämlich für Anwendungen in der Sektorkopplung wie Power-to-Heat genutzt werden, fallen bislang weiter Netzentgelte und EEG-Umlage als Kosten an. Also müsste der Strompreis an der Börse weit ins Minus gehen, damit der Ökostrom-Erzeuger seinen Strom dann wirklich kostenlos abgeben könnte. Sinkt der Preis aber (wegen des Strom-Überangebots) so weit, werde die Öko-Erzeugung abgeregelt, schildert Graichen den stromnetzlichen Wahnsinn.

Dass ihn – wie viele andere – die ungerechte Verteilung der Netzkosten stört, ist fast schon selbstverständlich. Derzeit schwanken die Netzentgelte bundesweit zwischen vier und neun Cent je Kilowattstunde. Den Netzausbau zahlten derzeit die Regionen, wo der Zuwachs von Wind und Sonne stattfinde, die anderen profitieren, so Graichen. Wie wahr – dennoch ist erst kürzlich an Südländern wie Bayern und Baden-Württemberg ein vom Bundeswirtschaftsministerium initiierter Anlauf zu bundeseinheitlichen Netzentgelten gescheitert. Im Bund wird im Herbst gewählt, aber in irgendeinem südlichen Bundesland? Bislang nicht.

Graichen erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass die Union und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble bekanntlich einen Steuersenkungsspielraum von bis zu 15 Milliarden Euro jährlich sehen. Davon die Hälfte für die Stromsteuer ausgeben – und dann wäre der politische Boden geebnet, um die Heizölverbraucher zugunsten der Stromkunden zu belasten. Nach der Wahl, versteht sich.

http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/22956-wahre-energiewende-wartet-auf-herbstwahl


Stromnetz zu Gold spinnen
Ein garantierter Zins von fast sieben Prozent auf Ihr Kapital ab 2019? Wären Sie Besitzer eines deutschen Stromnetzes, könnten Sie sich auch künftig entspannt zurücklehnen. Der Staat legt Ihnen die Prozente zu Füßen und sorgt dafür, dass die Stromkunden diese über die Netzentgelte bezahlen. Kritiker halten die Festlegungen für absurd und rechtswidrig.

http://www.klimaretter.info/wirtschaft/hintergrund/21714-stromnetz-zu-gold-spinnen


Neue Preismodelle für Energie
Grundlagen einer Reform der Entgelte, Steuern, Abgaben und Umlagen auf Strom und fossile Energieträger 
STUDIE

https://www.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2017/Abgaben_Umlagen/Agora_Abgaben_Umlagen_WEB.pdf


Kraftwerke ignorieren Minuspreise
Selbst bei einem Überangebot von Strom und einem negativen Börsenpreis bleibt ein Großteil der konventionellen Kraftwerke in Deutschland am Netz. Das konstatiert der heute von der Bundesnetzagentur vorgelegte Bericht über die sogenannte Mindesterzeugung.

http://www.klimaretter.info/energie/nachricht/22958-konventionelle-kraftwerke-ignorieren-minuspreise


Künstliche Insel soll Windenergie für Nordsee-Anrainer liefern

Die seichte Doggerbank inmitten der Nordsse wäre ein idealer Standort für eine Insel zur Windenergie-Erzeugung. Doch Naturschützer schlagen Alarm.

Geplante Leitung entspräche etwa 75 Atomkraftwerken

Praktisch wäre deshalb eine künstliche Insel, auf der die Konverter und die Unterkünfte der Wartungsmannschaften für die Windräder und gleich noch ein Hafen und eine Flugzeuglandebahn Platz hätten. So eine Insel wollen der niederländisch-deutsche Stromnetzbetreiber Tennet und die dänischen Firma Energienet auf der Doggerbank bauen. Nachdem sie kürzlich eine Vereinbarung dafür unterzeichnet haben, prüfen sie nun die Machbarkeit.

Bis 2050 könnten über das Windenergie-Verteilkreuz bis zu 100 Millionen Menschen in den Anrainerstaaten der Nordsee mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Wie in einem Spinnennetz mit der Insel in der Mitte würden die Kabel nach Großbritannien, Belgien, die Niederlande, Deutschland, Dänemark und Norwegen verlaufen. Windparks mit einer Leistung von 100 Gigawatt könnten an die Insel angebunden werden. Das entspricht in etwa 75 Atomkraftwerken. Baubeginn wäre in der 2030er Jahren.

Zu den Kosten will sich Tennet nicht äußern
Noch ist die künstliche Insel aber nur eine Zukunftsvision, stellt Tennet-Sprecher Mathias Fischer klar. Zu den Kosten will er sich nicht äußern. Er deutet aber an, dass Anreize auch durch eine öffentliche Förderung geschaffen werden könnten. Weitere Partner in dem Projekt seien jedenfalls willkommen. Alle, die Kritik äußern wollen, lädt Fischer ein, zu dem Projekt Stellung zu nehmen.

"Die Idee ist charmant“, gibt der Energieexperte Tobias Austrup von Greenpeace zu. Offshore-Windenergie sei grundsätzlich eine gute Möglichkeit, die Stromversorgung zu sichern. Die Doggerbank sei aber schon seit zwölf Jahren ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet nach EU-Recht mit hohem Schutzstatus. „Die Umsetzung der Pläne ist deshalb aus unserer Sicht ausgeschlossen“, sagt Austrup.

"Ökologisch ist das blanker Irsinn"
Ökologisch ist so eine Vision blanker Irrsinn“, nennt es der Meeresbiologie Kim Detloff von der Naturschutzorganisation Nabu. „Die Doggerbank ist einer der wertvollsten Lebensräume der Nordsee“, sagt er. Geschützte Arten wie der Schweinswal, aber auch der ganze Lebensraum mit seinen wichtigen ökologischen Funktion würden durch das Projekt massiv geschädigt.

Gerade ist Deutschland dabei, die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie endlich in deutsches Recht umzusetzen. Noch vor der Bundestagswahl soll das Gesetz beschlossen werden. Dann wäre der kleine Zipfel der Doggerbank, der zum deutschen Meeresgebiet gehört, für Projekte wie die künstliche Insel tabu. Weitere Teile gehören zu den Niederlanden und Dänemark, das größte und flachste Stück zu Großbritannien.

Briten haben Schweinswal nicht unter Schutz gestellt
Die Briten haben sich eine Hintertür bei der Umsetzung der Richtlinie offengelassen und den Schweinswal nicht mit unter Schutz gestellt, berichtet Nabu-Biologe Detloff. Das sei schon mit Blick auf die Nutzung der Doggerbank für Windparks geschehen. Er findet, dass der Naturschutz nicht der Energiepolitik geopfert werden sollte: „Das ist falsch und nicht im Sinne grüner Energien.“

Ähnlich sieht es Marcel Keiffenheim vom Ökostromanbieter Greenpeace Energy: „Wir machen die Energiewende ja, um die Ökosysteme zu schützen. Wenn das Projekt bedeutende Nachteile hat, kann man es auch nicht machen.“ Beim Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Abwägung des Für und Wider zum Naturschutz schwierig bleiben.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/energiewende-kuenstliche-insel-soll-windenergie-fuer-nordsee-anrainer-liefern/19638190.html


10.04.2017
Die chemisch-pharmazeutische Industrie spricht sich für einen Systemwechsel bei der Finanzierung erneuerbarer Energien in Deutschland aus. Ziel müsse es sein, so der Verband der Chemischen Industrie (VCI), die Förderung des künftigen Ausbaus von Solarflächen, Windrädern und Biomasse-Anlagen für die Stromproduktion nicht mehr über die EEG-Umlage durch die Stromverbraucher, sondern aus dem Bundeshaushalt zu leisten.

http://www.frankfurt-live.com/energiewende-und-stromkosten-95143.html